In 19 Tagen um die Welt: Im Inselreich der Halong-Bucht
Im Privatjet ALBERT BALLIN geht es von der "Sansibar" auf Sylt über New York, Kodiak, Osaka, Hanoi und Sansibar einmal um die Welt. Für den PASSAGEN BLOG berichtet Wolfgang Peters von unterwegs. 8. Etappe: Die Halong-Bucht – eine zauberhafte Wasserwelt
Eine Reise im Privatjet ist ein sehr komfortables Abenteuer: keine Warterei am Flughafen, kein Umsteigen von einem Flugzeug ins andere, kein Organisationsstress – einfach genießen. Eine Weltreise im Privatjet ist die ultimative Steigerung des Konzepts. Am 9. August ging es los. Die langstreckentaugliche und mit nur 40 Passagiersitzplätzen ausgestattete Boeing 737-700 ALBERT BALLIN startet in Stuttgart, ihre Route: Sylt – New York – Québec – Kodiak – Osaka/Kyoto – Palau – Hanoi – Sansibar – Stuttgart. Für uns berichtet Reiseexperte Wolfgang Peters von unterwegs. Wir werden ihn in Manhattan am Empire State Building sehen und in Kodiak bei den Grizzlys, auf Palau in Badehose und in Hanoi mit Streetfood. 8. Etappe. Die Halong-Bucht – Zauberwelt im Wasser.
Der Drache soll schuld sein, soll in unbändiger Wut zugeschlagen und somit die Felsen und Inseln der Halong Bay geschaffen haben. Irgendwie passt die Legende zu dieser verzauberten, mystischen Inselwelt, die wahrlich eine der schönsten Landschaften Asiens ist. Karstfelsen ragen aus dem grau-grünen Ozean, Bergspitzen und Zuckerhüte, wohin das Auge reicht. In nur 30 Minuten hat man die Meerenge überwunden und zieht langsam ein in die Welt der Geister und Götter, Meerjungfrauen und Sagengestalten. Kleine Fischerboote tuckern durch die Gewässer, ab und zu ein schwimmendes Haus der Krabben- oder Perlenzüchter, Schattenreiche tun sich auf, und man möchte ewig weiterfahren durch diesen Wald der kleinen Kalkberge. Die Sonne scheint als wäre es die größte Selbstverständlichkeit, dabei weist die Gegend 250 Regentage im Jahr aus, es herrscht gerade Regenzeit, und ich habe hier meist schlechtes Wetter erlebt.
Der Weg zur Halongbucht war fast ebenso spannend wie die Bootsfahrt selbst, denn zwischen den Reisfeldern thronen winzige und endlose Schreine. Wir hören erstaunliches über den Totenkult, über die doppelte Beerdigung, welche hier im Norden bei den echten Vietnamesen vollzogen wird. Erst kommt der Tote in einen Holzsarg, nach mehreren Jahren, wenn den Seelen bzw. den Geistern diese Behausung vermodert ist, werden die Knochen aufgesammelt und gereinigt, nur um nochmals und jetzt in einem festen Ziegel- oder Zementschrein bestattet zu werden. Um Mitternacht versteht sich, so dass sich Ying und Yang nicht in die Quere kommen und die Seele des Toten keine Schaden nimmt.
In der Regenzeit, die ihren Höhepunkt im August und September hat, blüht der heilige Lotus in voller Schönheit, seine zarten rosa Blüten zwischen den dunkeln, schirmartigen Blättern sind ein besonderer Anblick. Auch die in ihrem Grün durchaus unterschiedlichen Reisfelder sind eine wahre Freude. Doch es wird viel gebaut. Das Bevölkerungswachstum nimmt immer mehr Land ein. Und doch fasziniert gerade diese Dynamik. Vietnam ist ständig in Bewegung und sprüht geradezu vor Lebendigkeit. Eine Reise in dieses Land ist wie ein Jungbrunnen. In der Halongbucht, trotz der vielen vielen Besucher aus aller Welt, kann man die Kraft auf besondere Weise spüren.