Abenteuer Arktis: Ein Expeditionstag auf Spitzbergen – aus Sicht des Expeditionsleiters
Im Sommer 2025 erkunden unsere HANSEATIC spirit und unsere HANSEATIC nature die Arktis – und bescheren den Gästen unvergessliche Momente in der spektakulären Natur Spitzbergens. Doch wie wird so ein Tag vorbereitet, was passiert hinter den Kulissen? Wir fragen Expeditionsleiter Torsten „Toddo“ Prietz.
Außergewöhnliche Bedingungen prägen die Natur und die Landschaften Spitzbergens. Und so gibt es hier auch keine festgelegten Kurse, keine Häfen, die das Schiff anlaufen kann, wenn es Longyearbyen verlassen hat. Kapitän und Crew bestimmen den Kurs jeden Tag aufs Neue, je nach Wetter- und Eislage. Mit etwas Glück lassen sich aber von Deck aus Robben, Wale, Walrosse und oft auch Eisbären, die „Könige der Arktis“, aus respektvollem Abstand beobachten. Und die Zodiacs bringen die Gäste an Land – für unvergessliche Momente.
Doch wer sorgt für diese Momente? Das ist die Aufgabe des Expeditions-Teams an Bord mit dem Expeditionsleiter. Torsten Prietz, genannt „Toddo“, fährt bereits seit vielen Jahren mit den Expeditionsschiffen von Hapag-Lloyd Cruises in die Antarktis und in die Arktis. Nur wenige haben so viel Erfahrung wie der Hamburger. In diesem Beitrag nimmt er uns mit – auf einen Expeditionstag auf Spitzbergen.
Expeditionsleiter Torsten Prietz
Von vielen nur „Toddo“ genannt, begleitet er seit Jahren unsere Polarexpeditionen. Vertrauensvoll sorgt er mit Ruhe und der richtigen Portion Spaß für unvergessliche Expeditionsmomente.
6.00 Uhr
Ich bespreche den Ablauf mit dem Kapitän. Kurz darauf tauchen wir in die raue Schönheit des Nordwestspitzbergen-Nationalparks ein.
7.00 Uhr
Wir erreichen Jotunkjeldene. Dort wollen wir an Land gehen, um die faszinierenden heißen Quellen und Sinterterrassen zu erkunden. Doch der Wind peitscht über das Meer, und wir müssen rasch umdenken. In solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig ein flexibler Plan ist. Mit dem Expertenteam und dem Kapitän entscheiden wir, Grahuken als neues Ziel anzusteuern.
9.20 Uhr
Wir kommen an, gemeinsam mit dem Staffkapitän und einem Matrosen richte ich die Landestelle ein.
Kühle Magie: Spitzbergen
Als „größtes Labor der Welt“ für Arktisforschung gilt diese Inselgruppe im Nordatlantik. Sie gehört zu Norwegen und heißt da Svalbard, deutsch: „Kühle Küste“. Zerklüftete Küste wäre genau so passend, denn die zeigt sich gebirgig und schroff, von Fjorden durchzogen. Das Boot ist hier das wichtigste Verkehrsmittel, besonders im Sommer, wenn die sumpfige Tundra nicht auf dem Landweg durchquert werden kann. Zu mehr als 60 Prozent ist das Land von Gletschern bedeckt. Auf der arktischen Inselgruppe sind zudem die beiden größten Landschaftsschutzgebiete Norwegens zu finden – der mehr als 13.000 Quadratkilometer große Sør-Spitsbergen-Nationalpark und der knapp 10.000 Quadratkilometer große Nordvest-Spitsbergen-Nationalpark. Die Inselgruppe hat etwa 2.500 Einwohner, die Eisbären-Population wird auf 3.500 Tiere geschätzt. Unsere Expeditionen in die Arktis und nach Spitzbergen.
10.30 Uhr
Ein Eisbärenwächter entdeckt einen Bären in der Ferne. Wir planen um: keine Anlandung. Die Gäste können den Bären von Deck aus beobachten. Ergänzend dazu hält ein Experte einen Vortrag über das Leben dieser besonderen Tiere.
15.00 Uhr
Wir erreichen den Monaco-Gletscher im Liedefjord. Seine fünf Kilometer lange Front zieht uns schon bei der Anfahrt in ihren Bann. Die Zodiac-Fahrer werden über die geplante Route informiert, die Gäste starten bei zwei Rundfahrten in ihr nächstes Abenteuer.
18.00 Uhr
Eine besondere Überraschung erwartet die Gäste: Nicht wie üblich am Sidegate, sondern an der Marina des Schiffs werden sie vom Hotelteam mit einem Getränk empfangen – eine kleine Geste, die den Tag abrundet.
18.30 Uhr
Wir versammeln uns im HanseAtrium für Recap und Precap. Hier besprechen wir die Pläne für den kommenden Tag, und zwei Experten geben einen lebhaften Rückblick auf die heutigen Ereignisse.
19.30 Uhr
Als das Abendessen serviert wird, denken viele, der Tag sei vorbei. Doch die Natur hat eine letzte Überraschung parat: Wale tauchen neben dem Schiff auf, die Gäste können den Tieren vom Decksumlauf aus zusehen – das ist Expedition!
Fotos: Archiv, Text: Redaktion