Abenteuer Südamerika: Panamericana im Privatjet ALBERT BALLIN
Abenteuer Südamerika: Panamericana im Privatjet ALBERT BALLIN. Eine besondere Reise, die mit einer Luftfahrt lockt – und mit ganz irdischen Markt-Momenten. Hans-Joachim Lauenstein berichtet von der Reise
von Hans-Joachim Lauenstein (Fotos und Text)
Panamericana im Privatjet ALBERT BALLIN: Luftfahrt über Teotihuacan. Eine Reise im Privatjet Albert Ballin ist schon an sich etwas Besonderes. Etwas ganz Besonderes ist es aber, wenn man – sozusagen als Kontrastprogramm – zum schnellen und modernen Flieger einmal ganz langsam durch die Luft fährt. Es ist tatsächlich so: Ein Flugzeug fliegt, ein Heißluftballon fährt. Und dieses ganz besondere Highlight können wir bei der Panamericana-Reise exklusiv erleben. Der ausgewählte Ort für das Abenteuer „Fahrt mit dem Heißluftballon“ ist das Ruinen- und Pyramidenfeld von Teotihuacan in Mexiko.
Kühl ist es am Morgen, nur 10 Grad. Die Ballons, insgesamt etwa ein gutes Dutzend, werden mit Heißluft befüllt und verwandeln sich langsam von schlapp da liegenden, langen Würsten in riesengroße, anfangs noch schlaffe Beutel, bis sie als prall gefüllte Heißluftballons über der Ebene stehen. Ein buntes Durcheinander, das pünktlich zum Sonnenaufgang bereit ist. Und dann geht alles ganz schnell, hinein in die unter den Ballons hängenden Körbe, unter lautem Getöse erwachen die Brenner zum Leben und schicken einen heißen Feuerstrahl in die Hülle. Dann steigen wir auf, langsam, fast unmerklich erheben sich unsere Luftschiffe vom Boden und gewinnen an Höhe. Nun ist keinem mehr kalt.
Im Ballon ist es durch die heiße Luft und durch die Brenner, die immer wieder fauchend alle paar Sekunden zum Leben erwachen, inzwischen richtig heiß geworden. Die Kameras klicken und ein glückliches Lächeln legt sich über die Gesichter der Luftfahrer. Unser Pilot heißt Paco. Mit unglaublichem Geschick lenkt er den Ballon dadurch, dass er die sanften Winde ausnutzt, die in verschiedenen Höhen in verschiedene Richtungen wehen. Oftmals muss man nur 20m sinken oder steigen um in eine völlig andere Richtung geweht zu werden. So nähern wir uns dem Ruinenfeld, schweben über der mächtigen Sonnenpyramide, und umkreisen tatsächlich einmal, in verschiedenen Höhen, die Mondpyramide. Mit uns, um uns herum, über und unter uns die anderen farbenprächtigen Ballons. Was für ein unvergessenes Schauspiel.
Nach einer Stunde Fahrt, die im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge vergeht, beginnen Paco und die anderen Piloten einen Landeplatz zu suchen. Als wir bei der Landeanfahrt nur etwa einen Meter an einem großen Mast vorbei schweben, mit unserem Korb ganz sanft einen Baumwipfel streifen und sich vor uns ein großes Kakteenfeld zeigt, gibt es doch einige bange Gesichter. Aber Paco ist wirklich ein Meister. Und zielgenau steuert er den Ballon an jene freie Stelle, an der die Autos warten. Etwas steif klettern wir aus den Körben und werden gleich, wie es Tradition bei Ballonfahrten ist, mit einem Glas Champagner empfangen. Was für ein großartiger Tagesbeginn. Natürlich schauen wir uns im Anschluss an ein kräftiges Frühstück dann die Pyramiden auch noch von unten an und ersteigen zwecks körperlicher Ertüchtigung und zwecks fantastischem Ausblick auch noch die Mondpyramide.
Panamericana im Privatjet ALBERT BALLIN: Markt in Chichicastenango. Indiomärkte gibt es viele in Süd- und Mittelamerika. Aber der Markt von Chichicastenango in Guatemala ist etwas ganz Besonderes. Auf den Stufen eines alten Mayatempels haben die Dominikaner im Jahr 1540 die Kirche Santo Tomás errichtet, um die Maya zu christianisieren. Keine einfache Aufgabe, wollten die Maya doch ihre alten Götter um keinen Preis aufgeben.
So ließen sich die Dominikaner auf einen für sie recht schmerzhaften Kompromiss ein: Zwar wurden in der Kirche christliche Messen gelesen und die Maya konvertierten, zumindest äußerlich, zum christlichen Glauben. Aber sie durften in eben dieser christlichen Kirche auch ihre „heidnischen“ Rituale begehen. Auf den Stufen der alten Mayapyramide wird Kopalharz verbrannt und den Göttern werden Opfer dargebracht. Überall sind Kerzen entzündet, kleine Altar aufgestellt, es werden Gebete gemurmelt. Die kleinen Opfergaben werden mit Schnaps und Wasser besprenkelt. Vor der Kirche ein Meer von Blumen, die häufigste Opfergabe.
Donnerstags und Sonntags ist Markttag. Von überall her strömen die verschiedenen indigenen Volksgruppen nach Chichicastenango um hier, auf dem großen Platz vor der Kirche, ihre Waren zu handeln. Die Herren, oft mit einem Panama Hut bekleidet, etwas zurückhaltend und die Frauen in ihren wunderschönen bunten Trachten. Und dann gibt es natürlich auch noch die Stände, wo nur Waren für den Touristen verkauft werden. Teilweise billige Souvenirs, teilweise wunderbare Handarbeiten. Es herrscht ein unglaubliches Gewirr und Gedrängel.
Von der kleinen Kapelle Calvario, gegenüber der Kirche, schallt laute und feierliche Musik aus riesigen Lautsprechern über den ganzen Platz. Schwaden von Weihrauch reizen die Augen und den Hals und lassen viele Fotos wie im Nebel verblassen. Nur wenige Minuten hinter der Capilla del Calvario liegt der Friedhof. Auch hier, wie überall im Mayaland, beherrschen vielerlei Farben das Bild. Die Mausoleen sind alle bunt angemalt, und mitten auf dem Friedhof hat ein Mayapriester einen Platz gefunden, von wo aus er Gebete für die Gläubigen spricht und seine Rituale durchführt. Ganz betäubt von den vielen Eindrücken verlassen wir nur ungerne diesen so einmaligen Platz, um unsere Reise im Privatjet ALBERT BALLIN fortzusetzen.
Apropos Kerzen: Die fanden wir nicht nur in der Santo Tomás Kirche von Chichicastenango, sondern auch bei unserer Ankunft am Hotel in Antigua. Mehr als tausend Kerzen führten uns im ehemaligen Dominikanerkloster von unseren Suiten durch die gesamte Hotel- und gleichzeitig Ruinenanlage zum Museum für Zeitgenössische Kunst, wo ein stilvolles Abendessen auf uns wartete. Reisegenuss in Vollendung.
Panamericana im Privatjet ALBERT BALLIN: der Panamakanal. Mit dem Privatjet Albert Ballin konnten wir uns bei der Reise entlang der Panamericana davon überzeugen, dass Panama mehr ist, viel mehr ist als die durch die Presse geisternden „Panama Papers“. Und auch den „Schneider von Panama“ haben wir nicht gefunden. Dafür konnten wir innerhalb von nur zwei Tagen ein Land mit einer unglaublichen Vielfalt erleben.
Im Norden die Karibik, im Süden der Pazifik. Dazwischen eine Gebirgskette aus Vulkanen, die vor etwa drei Millionen Jahren die Landbrücke zwischen Nordamerika und Südamerika geschlossen hat. Dann der Panamakanal, der diese von der Natur erschaffene Verbindung zwischen zwei Kontinenten durch Menschenhand wieder geöffnet hat. Ein technisches Meisterwerk voller Superlative, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Und das jetzt, am Anfang des 21. Jahrhunderts, mit seinen gigantischen Schleusen neue Maßstäbe in der Ingenieurstechnik vorgibt.
Links und rechts des Kanals ein tropischer Regenwald mit überbordender Fauna und Flora. Nirgendwo auf der Welt gibt es eine größere Biodiversität als hier, im Dschungel von Darién. Im Regenwald das Volk der Emberá Indianer, an der Karibikküste der Stamm der Kuna mit ihren wundervollen Handarbeiten, den Molas. Und dann Panama Stadt: Mehrfach von Erdbeben und Piraten zerstört und immer wieder aufgebaut.
Hier finden wir auf engstem Raum nebeneinander die koloniale spanische Altstadt Casco Viejo aus dem 17. Jahrhundert und das neue, amerikanisch geprägte Panama mit seinen glitzernden Wolkenkratzern, Starbucks und McDonald’s. Die Briefkästen für die Panama Papers haben wir nicht gefunden. Dafür aber freundliche Menschen, unberührte Natur, technische Wunderwerke, Kultur und Kunst – und das alles auf einer weniger als 20 Kilometer breiten Achse links und rechts des Panamakanals mit dem Amerika auf Kosten von menschlichen Tragödien und tausenden von Toten endgültig zur Weltmacht aufstieg – auf der anderen Seite Panama aber einen Wohlstand bescherte wie ihn kein anderes Land in Mittelamerika aufweisen kann.
Dr. Hans-Joachim Lauenstein ist promovierter Mineraloge, begeisterter Fotograf und erfahrener Reiseleiter. Er hat 15 Jahre in Südamerika gelebt, sieben Jahre im südlichen Afrika und vier Jahre in Asien gearbeitet. Und es gibt inzwischen nur wenige Länder, die er noch nicht besucht hat. Er macht den Gästen des Privatjets ALBERT BALLIN Südamerika erlebbar – und berichtet für den PASSAGEN BLOG.
Weitere Infos zu dieser und anderen Reisen mit dem Privatjet ALBERT BALLIN finden Sie auf der entsprechenden Übersichtsseite zum Privatjet bei Hapag-Lloyd Cruises.