City-Guide: 10 Tipps für 2 perfekte Tage in… ROM
Monument für die Ewigkeit: Dank seines großen Reichtums an historischen Sehenswürdigkeiten gilt Rom als eine der meistbesuchten Städte der Welt – knapp neun Millionen Menschen reisen jährlich in die italienische Hauptstadt. Und an einem schönen Sommertag muss man den Eindruck haben, alle wollen ins Colosseum (7). Doch ist es damit wie mit fast allen herausragenden Orten, der Besuch lohnt sich. Zudem verraten wir in diesem City Guide, wie man die langen Warteschlangen umgeht. Auf eine gute Pizza (4) hingegen wartet man gern, etwa bei einem schönen Aperitivo. Welches Eis das beste ist in der Stadt, darüber kann man vortrefflich streiten. Wir empfehlen einige der Top-Gelaterias und -Cremerias (8). Für den besten Blick auf die Ewige Stadt hingegen gibt es nur einen Ort – vom Monte Mario liegt einem die Stadt zu Füßen. Wie praktisch, dass auf dem Hügel das wundervolle Waldorf Astoria (1) liegt mit einem der besten Restaurants der Stadt auf dem Dach
+++ÜBERNACHTEN+++
1. Das höchste. 139 Meter misst der Monte Mario, am Rande des sich über diesen Hügel erstreckenden, innerstädtischen Naturschutzgebietes liegt das Waldorf Astoria Rom Cavaglieri – und bietet von vielen Zimmern einen göttlichen Blick auf die Stadt. Die Einrichtung ist spielerisch-plüschig, die Ausstattung hochwertig, der Service sehr gut. Das Frühstück nimmt man im Restaurant am Pool ein, für das Abendessen sollte man rechtzeitig einen Tisch auf dem Hoteldach reservieren, „La Pergola“ ist das einzige mit drei Sternen ausgezeichnete Restaurant der Stadt, der gebürtige Friedrichshafener Heinz Beck gilt als einer der besten Köche Italiens. Das Hotel mit diversen Pools im gepflegten, parkähnlichen Garten ist ein perfektes Retreat vom Trubel der Stadt.
2. Das zentralste. Die Piazza della Repubblica ist einer jener Plätze, die viele Rom-Klischees erfüllen: ein Halbkreis monumentaler Gebäude aus der Jahrhundertwende, in dessen Mitte plätschern und speien die Figuren eines großen Brunnens, Autos wuseln um das Rund, und unter den Arkaden lusstwandeln die schönsten Menschen der Welt. Sobald man das Boscolo Exedra Roma betritt, taucht man ein in einen Ort der Ruhe. Mit großem Aufwand und noch mehr Stilbewusstsein wurde das Gebäude umgebaut – zu einem der wohl schönsten Hotels der Stadt. Besonders die zweigeschossigen Duplex-Zimmer überzeugen in Einrichtung und Materialwahl. Und wer wieder bereit ist für das Leben, nimmt in der zum Boscolo gehörenden Champagnerie Tazio einen Aperitif unter den Arkaden.+++
+++ESSEN+++
3. Das maritimste. Es gibt unzählige Restaurants in Rom, die besten Fischgerichte werden jedoch im Rinaldi al Quirinale serviert. Das immer gut gefüllte Lokal liegt in der Via Parma, unweit des Trevi-Brunnens. Es gibt sechs Säle, die sehr klassisch eingerichtet sind, und in denen bereits – wie viele Fotos belegen – so mancher VIP die großartigen Calamari all Gallipolina genossen hat, der vorzügliche, gegrillte Tintenfisch wird mit frischen Kartoffeln serviert, oder das Ran Pescatrice, Tatar vom Bonito, oder eine feine Dorade. Im Spätsommer sei zudem eine typisch römische Vorspeise empfohlen: Artischocke alla romana, gedünstet in einem Sud aus Petersilie, Minze und Knoblauch.
4. Das bodenständige. Zugegeben, man folgt einem Klischee, wenn man in Italien Lust auf Pizza verspürt. Es ist aber auch so, dass der belegte und im extrem heißen Steinofen gebackene Teigfladen hier besonders gut schmecken kann. Die Römer gehen zum Pizza essen in eher einfache, zünftige Trattorien, schlichte Holztische, ein solider Hauswein und klassisch belegte Pizzen. Warten gegen 21 Uhr noch einige Gäste auf Einlass, ist das ein gutes Zeichen. Ein Lokal, das all diese Voraussetzungen erfüllt, ist das Il Peperoncino Dispetoso. Es liegt an einer Straßenecke im gutbürgerlichen Stadtteil Balduina, man sitzt im kleinen Garten unter hohen Bäumen, macht Scherze mit dem sehr entspannten Kellner und genießt eine wirklich gute Pizza.+++
+++AUSGEHEN+++
5. Der aussichtsreiche. Einen Aperitif mit Weitblick genießt man von der Dachterrasse des Hotel Forum. Ein klassisches Haus mitten im historischen Zentrum, vom Dach hat man einen schönen Blick auf das Forum Romanum und das Kolosseum, das um einige Ecken des ehrwürdigen, aber schön sanierten Hotels spitzt. Klar, hier kostet ein Aperol Spritz oder ein Hugo so viel wie woanders ein Glas Champagner. Doch ist es ein guter Ort für den Start in den Abend.
6. Die trendige. Nein, der Eindruck täuscht nicht: Die Bar Freni e Frizioni war einst eine Autowerkstatt. Dafür steht das Hammer- und Schraubenschlüssel-Symbol auf dem Garagentor-Eingang und den T-Shirts der Kellner. Der Stadtteil Trastevere ist in, und in dieser Bar treffen sich Genießer aller Einkommens- und Altersgruppen – auf einen souverän gemixten Cocktail, ein Bier mit deutschen Wurzeln oder eine durchzechte Nacht. An Wochenenden drängen sich selbst um 5 Uhr morgens noch immer Gäste in die und vor der Bar. Wem das zu wuselig ist: Die Weinbar Il Pentagrappolo liegt hinter dem Colosseum, am Abend, wenn die Touristen fort sind, ein Ort der Ruhe.+++
+++ERLEBEN+++
7. Die überfüllte. Manche sagen, Rom gehöre zu den Weltmetropolen der Sehenswürdigkeiten, kaum eine andere Stadt hat so viel Architektur, Kunst oder schlicht Monument gewordene Geschichte zu bieten. Die Herausforderung besteht vor allem darin, die Hauptsehenswürdigkeiten während eines verlängerten Wochenendes überhaupt zu sehen – statt nur davor zu warten. Dienste wie Getyourguide bieten für einen geringen Aufschlag den Eintritt in die Sixtinische Kapelle über eine Fast Lane, bei Anbietern wie Viator kann man sich sogar in eine exklusive Gruppenführung einbuchen, die außerhalb der Öffnungszeiten angeboten wird. Die Tickets für die klassischen Sehenswürdigkeiten bestellt man am besten vorab online oder, sollte man zu spät daran gedacht haben, wählt den Eingang über das Forum Romanum. Hier wartet man in der Regel nur 15 bis 20 Minuten, das Ticket ermöglicht auch den Zugang zu anderen historischen Stätten, etwa ins Colosseum, vor dem man sonst drei bis vier Stunden warten muss.
8. Die romantische. Oft sehen wir eine Stadt, wie sie uns ein Film vorgeführt hat. Rom, das heißt Baden im Trevi-Brunnen wie das Anita „La Dolce Vita“ getan hat (ist übrigens streng verboten) oder mit der Vespa durch die Stadt brausen wie Audrey Hepburn und Gregory Peck in „Ein Herz und eine Krone“. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Scooteroma bietet geführte Stadtrundfahrten auf modernen Motorrollern an, gut für alle, denen der vergleichsweise chaotische Verkehr in der Stadt viel Respekt abverlangt. Bei Barberini Scooters for Rent leiht man ein Fahrzeug und erkundet die Stadt auf eigene Faust. Ein großes Vergnügen.+++
+++CAFÉS+++
9. Die leckeren. So wie man sich um die Bewertung der Pizzerien trefflich streiten kann, herrschen auch bei der Einordnung der Eisdielen erhebliche Meinungsunterschiede. Nur in einem Punkt sind sich alle Kritiker einig: In Rom gibt es einige der besten des Landes. Giolitti gilt vielen als die Adresse für Gelato, und entsprechend lang sind die Warteschlangen bei der Ausgabe. In der Nähe des Vatikans liegt die Gelateria Frullata (auch Old Bridge Gelateria), die vor allem mit ihren Fruchtsorten überzeugen kann. Wir können zudem die Eisdiele mit dem besten Namen empfehlen, La Gelateria Frigidarium, die stylishe Gelateria La Romana und die Cremeria Don Pepe mit ihren ebenfalls handgemachten Eis- und Sorbetsorten.
10. Der schnelle. Den Caffè nimmt man in Italien im Stehen ein, da macht Rom keinen Unterschied. Und wer ein hübsches Café sucht, findet hier nur wenige Orte, in denen man sich setzt so wie man das aus Deutschland oder Österreich kennt. Ausnahmen bestätigen die Regel, im Café Greco hat schon Goethe nach Zerstreuung gesucht. Auch in Rom hat sich zuletzt eine junge Craft-Szene etabliert mit jungen Kaffee-Röstern, die ausgesuchte Sorten schonend veredeln. Ihr Kult-Ort ist das Caffè Sant’Eustachio, wo man einen Espresso serviert bekommt, so authentisch wie dieses Getränk nur sein kann.+++
Traditionsbewusst und doch cool: Die Einrichtung des Hotels Boscolo Exedra (2) steht für zeitgenössisches, italienisches Design – und dessen Umgang mit der Geschichte. Klare Linien, schöne Stoffe, verspielte Details, und sei es auch nur in Form einer mutig platzierten Statue. Den Abend startet man mit einem Aperitif, etwa auf dem Dach des Hotel Forum (5) und geht dann in eine Weinbar wie es sie viele gibt in der Stadt, zum Beispiel Il Pentagrapolo (6). Manche Orte – wie der Monte Mario (1) – berauschen nicht mit ihren Getränken, sondern mit dem Blick auf die Stadt