City-Guide: 10 Tipps für 2 perfekte Tage in... SYDNEY
Sie haben sich entschieden, auf eigene Faust zum Start-Ort Ihrer Kreuzfahrt zu reisen? Sie wollen noch ein paar Tage am Ziel-Ort bleiben, bevor Sie nach Hause fahren? Sehr gut! Hier finden Sie ausgesuchte Tipps des Hapag-Lloyd Kreuzfahrten-Teams. Klassische und eher moderne Hotels, arrivierte und angesagte Restaurants, überraschende Bars und gute Cafés. Viel Spaß mit unseren Vorschlägen
Heart of Gold. Das Flugzeug schwebt über den Hafen von Sydney ein, er ist das Herz der Stadt, die seit Jahren immer wieder ganz oben steht im Ranking der “Top-Cities of the World” des Reisemagazins Conde Nast Traveler. Das “QT” (1) gehört sicherlich zu den spannendsten Hotels der Stadt, durch die Richard (6) seine Gäste im letzten, gänzlich in Australien hergestellten Automodell kutschiert, einem türkis-metallic-farbenen Holden V 6. Die Rundreise führt zu Stränden, die faszinierende Blicke auf die Skyline Sydneys offenbaren. Mitten drin, im CBD, dem Central Business District, liegt das Bistro Felix (4) – es bietet die ganze Genussfreude von New South Wales, sonnenverwöhnte Weine, kühlen Champagner, frische Austern (nach Klick auf ein Bild öffnen sich alle Fotos in einer Dia-Show; Fotos: Susanne Baade)
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+++ÜBERNACHTEN+++
1. Zwischen der Oase des Hyde Parks und dem Amüsierviertel Darling Harbour liegt das einstige State Theatre, es war mal Kino, mal Varieté und ist inzwischen – für viel Geld und mit noch mehr Geschmack umgebaut – als Hotel eine Bühne für alle, die es etwas auffälliger lieben: Wer mit dem Taxi vorfährt, dem hilft ein weiblicher und ein männlicher Portier, gekleidet im Stil der 20er Jahre, aus dem Wagen. Übertrieben laut plappernd und gestikulierend begleiten einen die beiden zur Rezeption, die mit einer Koffer-Collage überrascht. Die Zimmer des QT überzeugen mit modernem Design und schönen Details: ein Bad ohne Türen, ein perfektes Bett mit einem schwarzen Schaffell drauf, Öko-Produkte in der Dusche, ein Fernseher mit Tag-Clouds, eine Nespresso-Maschine und die Zutaten für einen Cocktail, inkl. Rezept. Man macht sich den Drink selbst (nein, der geht nicht aufs Haus). In Einrichtung und Wand-Deko kontrastieren frische, knallige Farben mit dunklen Tönen. Wer im Hotel QT wohnt, braucht ein starkes Ego, denn dieses Hotel ist das Gegenteil von dezent. Aber eine unbedingte Empfehlung. Genauso das dazugehörige Restaurant: düster, exzeptionell gut und immer proppenvoll versteht sich das “Gowings” als Top-Steak-Restaurant.
2. Ein Sahnestück der Stadt: Unterhalb der berühmten Harbour Bridge – von den Sydneysidern meist Coathanger genannt, Kleiderbügel –, gegenüber der noch berühmteren Oper, direkt am geschäftigen Fährterminal des Circular Quays, an dem auch meist die Kreuzfahrtschiffe liegen, wurde das Park Hyatt eröffnet. Ein souveränes Luxushotel an einem speziellen Ort. Man blickt beim Frühstück auf die Ikonen der Stadt, wohnt mitten drin und ist doch weit entfernt vom Getümmel. Und wenn man dann im Pool über dem berühmten Hafen schwimmt, fühlt sich das schon fast surreal an. Dabei unterscheidet sich das Park Hyatt von den meisten anderen Hotels in diesem Teil der Stadt dadurch, dass es kein Hochhaus ist, sondern nur ein langgezogenes, dreigeschossiges Gebäude, das eher wie ein Resort wirkt. Die geradlinige Einrichtung der Zimmer entspricht design-moderner Sachlichkeit mit warmen Farben. Im unprätentiös gestalteten Restaurant “The Dining Room” überzeugt der französische Chefkoch Franck Detrait mit austral-asiatischer Küche.+++
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+++ESSEN+++
3. Mr. Wong zählt zu den hottest restaurants in town. Wer ohne einen Tisch reserviert zu haben, hier essen will, der braucht vor allem: Geduld. Deswegen der Tipp: Kommen Sie früh, am besten gegen 18 Uhr. Sie bekommen nach verhältnismäßig kurzer Wartezeit einen Tisch noch bevor der große Ansturm beginnt. Zudem sind Sie mit dem Essen rechtzeitig fertig für einen Abendspaziergang und ein Bier in einer der Bars, etwa im Vergnügungsviertel Darling Harbour. Es lohnt sich den Abend rund um die famose, kantonesische Küche dieses Restaurants zu planen. 240 Gäste haben Platz bei Mr Wong, und jeden Abend scheint jeder einzelne davon besetzt zu sein. Eine der Spezialitäten sind Dim Sum, gedünstete Teigtaschen, die andere: Ente. Auf dem Weg zum Unisex-Klo (das ist momentan der absolute Schrei in der Stadt) kommt man an einem gläsernen Kühlschrank vorbei, in dem rund 100 Vögel küchenfertig hängen.
4. Ein Bistro mit kleiner Menü- und großer Weinkarte. Vor allem Champagner-Fans kommen im Felix auf ihre Kosten, diverse Schaumwein-Spezialitäten und -Cocktails werden hier angeboten, nicht nur französische Klassiker (zu verblüffend fairen Preisen), sondern auch viele australische Spezialitäten. Dazu kann man Kleinigkeiten bestellen, etwa eine Portion lokale Austern. Der Kellner im Felix erklärt, welche Auster aus welchem Teil der australischen Küste kommt. Und man kann tatsächlich leichte Unterschiede herausschmecken. Außerdem auf der Karte: kleine Fischgerichte und ein großartiges Beeftartare.+++
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+++AUSGEHEN+++
5. Nichts ist so schnell wieder das Gegenteil von “angesagt” wie eine coole Bar. Und wer in Sydney ausgeht, muss zudem feststellen, dass sich abends vor vielen Clubs lange Warteschlangen bilden. Da kann das Nightlife schnell zum Nightmare werden. Deshalb lohnt es sich, mit einem Profi auszugehen. Zum Beispiel mit Simon. Er gehört zum Team der Ketel One Bar Tours. Mehrmals wöchentlich werden Touren durch die besten Cocktail-Bars und Beer-Clubs – es gibt in Sydney inzwischen eine Vielzahl kleinerer Craft-Brauereien – angeboten. Wer Simon folgt, geht an allen Warteschlangen vorbei, besucht drei bis vier Bars, erhält in jeder einen exklusiv gemixten Cocktail. Ein kurzweiliger Abend, der auch für Kleingruppen gebucht werden kann. Oft starten die Touren im Grain, der famosen Bar im Four Seasons Hotel.
6. Dass der Eingang zu diesem Hinterhof mehr sein muss als nur eben der Eingang zu einem Hinterhof, zeigt sich an den vielen Taxis, die vor dem Fahrrad-Geschäft stehen. Man geht in den Hof und wartet vor einer steilen Kellertreppe auf Einlass. Drei Gäste raus, drei neue rein. Streng nach Reihenfolge (nicht nach Schönheit). Und hinab: ein Backsteingewölbe, offene Steinmauern, wieder eine Unisex-Toilette. Das Baxter Inn war mal ein Sport- und Box-Club. Der aufwändige Umbau hat bewusst einiges von der alten Ruppigkeit erhalten. Aber es ist auch neuer Schick hinzugekommen: eine Bar mit unzähligen, von hinten beleuchteten Flaschen – vor allem Whiskeys. Darauf hat sich das Baxter Inn spezialisiert: diverse Distillerien, diverse Reifegrade und diverse Preise von 14 bis 120 Dollar pro Glas. Empfehlenswert, weil überraschend, sind die australischen Single Malts.+++
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+++ERLEBEN+++
7. “Wer in diesem Auto sitzt”, so Richard Graham, “wird nicht als Tourist gesehen – sondern als Australier.” Das behauptet der Anbieter von My Sydney-Detour, wenn er seine Gäste mit einem türkis-metallic-grünen Holden V 6, Baujahr 1963 abholt. Und in dem Auto begibt man sich tatsächlich auf eine Reise durch ein anderes Sydney. Der Wagen ist der letzte dieser ursprünglich australischen Marke, der komplett down-under hergestellt wurde; inzwischen gehört Holden wie Opel zum GM-Reich, und so sehen viele Autos auch aus. Richard dreht den Zündschlüssel, mit einem seltsam metallisch rauen Sound erwacht der 50 Jahre alte 6-Zylinder-Reihenmotor. Die Tour führt durch den einstigen Problem-Stadtteil Redfern, in dem es vor 15 Jahren zu heftigen Straßenschlachten kam, und der jetzt sehr beliebt ist bei den Hipstern der Stadt. Es geht durch begehrte Stadtteile wie Dover Hights, Vaucluse und Rose Bay. Dann in die Neighbourhoods der 5-bis-10-Millionen-Dollar-Häuser, von denen man oft einen großartigen Blick auf das Wasser hat, und danach in die Nähe der 20-Millionen-Anwesen, die eine sich an der Küste entlang windende Straße säumen, nicht nur mit Blick, sondern mit direktem Zugang zu traumschönen Strände wie den der Hermit-Bay. Eine spannende Zeit-Reise mit My Sydney Detour.
8. Der Stadtteil Bondi ist quasi das Synonym für den Surf-Lifestyle Sydneys. Hier gehört es zum guten Ton, mit einem Board unter dem Arm über die Straße zu gehen. Am meisten fotografiert wird aber ein Kerl mit fetter Sonnenbrille, Schirmmütze und langärmeligem Schwimm-Shirt. Es bilden sich richtiggehende Mädchen-Trauben um ihn und seinen jüngeren Kollegen, die Mädels kreischen begeistert, wenn sich der Rettungsschwimmer mit ihnen fotografieren lässt. Warum? Der braun gebrannte, muskulöse Kerl ist einer der Lifeguards am Strand, und seit es im Fernsehen die Reality-Soap „Bondi Rescue“ gebe über die Arbeit der Retter, sind diese Stars. Bondi ist ein eigener Kosmos, man fühlt sich ein wenig mittendrin, wenn man sein Frühstück vor “Harry´s Espresso Bar” nimmt, ein kleines Café neben einem Waschsalon, in dem alle Speisen nur mit lokalen und organic-Produkten zubereitet werden. Besonders cool ist ein Besuch im legendären Pool- und Sport-Club Icebergs, der auf einem Felsvorsprung über der Bucht thront und über die wohl schönsten Pools der Stadt verfügt. Interessant für Besuche in Bondi ist die Website der Foodblogger Ginger and Honey. Die beiden Girls, die eine hat rotbraune (Ginger), die andere blonde Haare (Honey) bieten immer wieder local deals für den Stadtteil an – etwa ein Essen im stadtteilbekannten Japaner oder eine geführte Radtour.+++
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+++CAFÉS+++
9. Surry Hills gilt als einer der spannendsten Innenstadtteile Sydneys: Obwohl die City mit ihren Hochhäusern und dem vielen Verkehr sichtbar ist, herrscht in Surry eher eine Atmosphäre, wie man sie aus europäischen Großstädten kennt: schmale Straßen, kleine Geschäfte, Fußgänger, Radfahrer. Man könnte sich gut vorstellen, hier zu wohnen. Seit kurzem gibt es in Surry Hills eine Besonderheit – eines der ersten Rapha-Cycle Club Cafés hat hier geöffnet. Der Hersteller stilvoller Radbekleidung hat einen coolen Ort geschaffen mit gutem Espresso, zu dem an den Wänden edle Rennräder hängen.
10. Sydney hat eine tolle Kaffee-Kultur, Barista ist hier vor allem ein Job für Gedächtniskünstler, denn es werden so viele unterschiedliche Zubereitungsarten angeboten wie in keinem anderen Land: flat white, long black, short macchiato, mocca und und und. Eine Besonderheit in Sydney sind zudem die Park-Cafés. Einfache Pavillons, in denen man ein Sandwich oder ein Muffin bekommt zum Kaffee der Wahl. Ein besonders schönes Park-Café gibt es in der öffentlichen Grünanlage hinter der Watson’s Bay. Rund 30 Minuten dauert die Fahrt mit der Fähre vom Circular Quay bis dahin. Erst macht einen die Fährfahrt durch den schönsten Hafen der Welt glücklich, dann der kleine Park direkt am Wasser. Auf dem Anleger und an der Promenade gibt es Filialen von Doyles, dem angeblich ältesten Fischrestaurants Sydneys. Im Park wartet das namenlose Café auf Gäste. Und in den Bäumen kreischen Sittiche und Papageien. Was eine Stadt!+++
Einer der schönsten Strände – und längst nicht so überlaufen wie Bondi: der Bronte Beach. In Cafés und Parkpavillons sehr beliebt: Muffins, hier die der vorzüglichen “Harry’s Espresso Bar” in der Wairoa Avenue in Bondi. Das “Grain” (5) zählt zu den Gralshütern der Bar-Kultur in Sydney, das Restaurant “Mr Wong” (3) gilt als bestes kantonesisches Restaurant in der Stadt. Die Oper (2) ist eine Ikone, und man hat längst vergessen, dass es bei ihrem Bau enorme finanzielle und terminliche Schwierigkeiten gegeben hat. Bis die Oper den Job übernahm war die Harbour-Bridge das Wahrzeichen der Stadt. Wer sich das Foto genauer ansieht, erkennt auf dem Bogen der Brücke kleine Striche – genau: Das sind Menschen. Der Bridge-Climb ist ein Abenteuer, das seit rund 15 Jahren angeboten wird und sich noch immer größter Beliebtheit erfreut
Reisen mit der EUROPA nach Sydney im Jahr 2015 finden Sie hier, im Jahr 2016 hier.