„Den Gästen die Augen öffnen für das nicht sofort sichtbare.“ Die Experten unserer Expeditionsreisen: Wolfgang Bittmann, Biologe
Erst das besondere Wissen um ein Reiseziel macht eine Destination erlebbar. Experten und Wissenschaftler an Bord unserer Expeditionsschiffe sorgen für tiefe Einblicke, überraschende Begegnungen und unvergessliche Momente. Wir stellen einige dieser Menschen vor – zum Beispiel: Wolfgang Bittmann, Biologe und Autor.
Hapag-Lloyd Cruises: Für welchen Bereich der Wissenschaft stehen Sie?
Wolfgang Bittmann: Biologie, über und unter Wasser. Im pazifisch-australischen Raum auch für Landeskunde.
Gibt es ein Schlüsselerlebnis, das Sie mit Ihrer Disziplin in Verbindung gebracht hat?
Ein dreijähriger Aufenthalt auf den Galapagos Inseln. Die Arbeit dort hat meine Begeisterung für die Biologie geweckt.
Wolfgang Bittmann zog es nach dem Studium der Biologie, Geographie und Chemie auf die Galapagos Inseln, drei Jahre war er dort als Nationalparkführer und Biologe an der Darwin Station tätig. In Deutschland arbeitete er auf der Greifenwarte Burg Guttenberg und wirkte bei diversen Fernseh-Dokumentationen als Experte, Berater und Akteur mit, sowohl über als auch unter dem Wasser. Bekannt sind seine Naturreisebücher die Galapagos Inseln, Kalifornien und Australien. Seit 1993 gehört zu den Experten an Bord unserer Expeditionsschiffe, vor allem für Reisen nach Melanesien, Mikronesien, Polynesien, Australien, Neuseeland, Mittel- und Südamerika, in den Indischen Ozean, die Arktis und die Antarktis.
Wie lautet der Titel Ihrer letzten Abhandlung/Veröffentlichung?
Naturreiseführer Australien-Queensland.
Wie kam es zum ersten Einsatz auf einem unserer Schiffe?
Aufgrund meiner Expertise als Reiseleiter und Galapagos-Experte kam zu einer Kontaktaufnahme.
Welche Reise war es?
Meine erste Reise führte mit der HANSEATIC in die Antarktis – am 18. Dezember 1993. Aktuell bin ich an Bord der HANSEATIC inspiration und begleite die Reisen in die Dänische Südsee. Überraschend, was es hier zu entdecken gibt.
Auf welchen Schiffen, in welchen Destinationen waren sie mit uns bereits unterwegs?
Mit HANSEATIC, HANSEATIC Nature und HANSEATIC Inspiration, BREMEN und EUROPA – war und bin ich praktisch weltweit im Einsatz. Ausnahme: Reisen, bzw. Destinationen, in denen eher die Kultur das Thema ist.
Was ist das Besondere an einer Schiffsreise in entlegene Regionen?
Wir sind in kleinen Gruppen unterwegs, es gibt einen intensiven Kontakt mit der Landschaft, der Natur und den Menschen. Aber ich mag auch die vermeintlich bekannteren Gebiete. Mich freut es, wie überrascht die Gäste auf die Entdeckungen unserer Reisen rund um Dänemark reagieren.
Wann beginnt für gewöhnlich der Arbeitstag während einer Expedition?
Frühmorgens bis Spätabends. Der Arbeitstag beginnt mit den Vorbereitungen zum Ausbooten und endet mit dem Recap vor dem Abendessen.
Wie verläuft ein typischer Tag an Bord?
Das kommt ganz darauf an:
Auf Expeditionsreisen beginnt es mit der Unterstützung beim Ausbooten, dann stehen weitere Tätigkeiten an – naturkundliche Spaziergänge oder Wanderungen, Zodiac Cruises, Schnorcheln am Korallenriff etc.
Auf einer klassischen Kreuzfahrt wird einer der Ausflüge begleitet.
An einem Seetag stehen Vorträge auf dem Programm, Beobachtungen von Bord aus, wenn wir etwa Seevögel sehen oder Wale. Auf den Schiffen der neuen Expeditionsklasse findet man mich in der Ocean Academy, wo ich gern Exponate aktueller Reisen zeige – Federn der Seevögel, Insekten, Muscheln.
Was sind die schönsten Momente einer Expeditionsreise?
Der enge Kontakt zu oft wenig besuchten Zielen, die immer wieder interessante Vegetation, das Beobachten von Tieren. Ich bin dankbar für jeden dieser Momente. Und ich freue mich, den Gästen „die Augen zu öffnen“ für viele der nicht sofort sichtbaren Schönheiten unserer Natur.
Wie nutzen Sie die Ocean Academy?
Zur Vertiefung des Gesehen für Gäste.
Was darf im Gepäck nie fehlen?
Ich reise nie ohne Fernglas, Kamera und Laptop.
Ein perfekter Glücksmoment für den Wissenschaftler an Bord…
Interessiertes und begeisterungsfähiges Publikum an Land oder während eines Vortrags.
Fotos: Archiv, Susanne Baade, Richard Hübner, Vivienne Druve/CruiseVision