Ein besonderes Projekt: Kapitäne – ein Dokumentarfilm geht auf Reisen

Ein besonderes Projekt: „Kapitäne“ – eine Dokumentation von Frank und Lennart Stolp. Die Filmemacher haben fünf Kapitäne begleitet, um über deren Arbeit und Alltag zu berichten. Einer ist Ulf Wolter, mehr als zehn Jahre Kapitän der MS HANSEATIC und seit 2013 verantwortlich für die EUROPA 2. Der atmosphärische Film ist mit Unterstützung von Hapag-Lloyd Cruises entstanden und demnächst in Hamburg im Abaton Kino zu sehen. Ein Interview mit den Machern über ihr Herzensprojekt

Datum: 30.06.2017
Tags: #europa2 #hapaglloydcruises #1891diegeschichtebeginnthier
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PASSAGEN BLOG: Was hat der Zuschauer gesehen, wenn er „Kapitäne“ angeschaut hat?

Frank Stolp: Einen bildgewaltigen Dokumentarfilm über fünf Kapitäne. Der Film zeigt ganz unterschiedliche, sehr facettenreiche Persönlichkeiten und gibt Einblicke in ihre Arbeitswelten, aber auch in ihre persönlichen Welten. Und der Film zeigt zwei zentrale Themen.

Welche sind das?

Frank Stolp: Entscheidungen treffen und in der Verantwortung stehen. Es sind Themen, die mich bewegen, Themen, mit denen sich im Grunde aber jeder Mensch auseinandersetzen muss. In „Kapitäne“ geht aber auch um Heimat, Familie, Einsamkeit.

Wer sind Ihre Protagonisten?

Lennart Stolp: Es sind vier Kapitäne und ein Schiffsführer. Zwei ältere Kapitäne eines eher alten Schlags. Zwei jüngere Kapitäne, die ebenfalls viel Erfahrung mitbringen: Patrick Ehnert hat das Kommando über den „Halunder Jet“ zwischen Hamburg und Helgoland. Ulf Wolter fährt seit seiner Kindheit zur See, früher auf Expeditionsschiffen, jetzt auf der EUROPA 2. Unser fünfter Kapitän, Günther Rieck, ist eigentlich Schiffsführer. Er fährt Touristen mit seiner Barkasse „Sabine“ durch den Hamburger Hafen. Günther könnte sich nie vorstellen, zur See zu fahren.

Was haben Ihre Kapitäne gemeinsam, was unterscheidet sie?

Frank Stolp: Alle unsere Kapitäne haben ihren Beruf bewusst gewählt. Sie fühlen sich klar in der Verantwortung – von dem Zeitpunkt, zu dem sie ihr Schiff betreten bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie es verlassen. Trotzdem gibt es große Unterschiede im Verständnis der Kapitänsrolle. Die einen legen viel Wert auf das Chef-Sein. Die anderen haben einen eher moderneren Führungsstil, beziehen die Mannschaften und Teams stärker mit ein. Während Ulf Wolter davon spricht, dass man lerne, diese Verantwortung als Kapitän anzunehmen und zu tragen, sagen andere, man müsse dafür geboren sein. Kapitäne sind eigenständige, aber auch einsame Menschen, die vieles mit sich selbst ausmachen wollen und müssen.


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Eint die Kapitäne ihre Beziehung zu den Schiffen?

Frank Stolp: Einige haben eine sehr innige Beziehung zu ihrem Schiff. Ulf Wolter sagt, Schiffe seien ja nicht ohne Grund weiblich, und die Beziehung von Schiff und Kapitän sei vergleichbar mit der von Kapitän und einer Frau – quasi eine Ersatzbeziehung für die Monate auf See.

Was nennen die Kapitäne „Heimat“, wie wichtig ist es für sie, nach Hause zu kommen?

Frank Stolp: Günther Rieck hat die Barkasse seines Vaters übernommen und ist zufrieden damit. Er macht diesen Job, um seine Familie zu ernähren. Denn die ist für ihn das Wichtigste. Auch für Patrick Ehnert sind Heimat und Familie sehr wichtig. Deshalb hat er ein zweites Mal geheiratet, sich ein Haus in der Nähe von Hamburg gekauft, ist sesshaft geworden. Ulf Wolter steht voll und klar im Leben. Er weiß genau, was er will. Das Kapitänsein definiert er ganz klar als nur einen Teil seines Lebens. Denn er hat noch viele weitere Interessen und Leidenschaften, für die er seine Land-Zeit nutzt: Zum Beispiel arbeitet er seinem zweiten Buch über Schiffswracks. Er ist dafür eigens nach Afrika geflogen, um sich ein Bild von den dortigen Wrackfriedhöfen zu machen.

Was macht „Kapitäne“ besonders?

Frank Stolp: Es gab für den Film kein Budget, keinen Auftrag, sondern nur die Absicht, ihn zu machen. Er ist eine absolute Herzensangelegenheit.

Besonders an der Dokumentation ist auch das Verhältnis zu unseren Protagonisten: Wir haben unsere Kapitäne über eine lange Zeit begleitet. So war die Atmosphäre bei den Drehs entspannt, ja fast natürlich. Wir durften in langen Interviews mit den Kapitänen unsere Fragen offen stellen und haben auch offene Antworten bekommen. Ich hatte das Gefühl, die Kapitäne haben unser Projekt im Laufe der Zeit zu ihrem eigenen gemacht.

Hat „Kapitäne“ technische Besonderheiten?

Lennart Stolp: Wir haben Kapitäne im Kinoformat produziert, also im Cinema Scope. Das ist nicht unbedingt typisch für einen Dokumentarfilm. Aber es passt zum Thema, zu den Weiten der Landschaften.


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Fotos: Filmprojekt „Kapitäne“


Hier finden Sie eine Übersicht der aktuellen Reise-Angebote mit dem legeren Luxusschiff von Hapag-Lloyd Cruises, der EUROPA 2.

Dieser Link führt zum E2MAG, dem Lifestyle-Magazin der EUROPA 2.

Und hier geht es zur Website „Kapitäne – der Film“ mit weiteren Informationen zum Projekt.

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