Eisige Schönheiten, Teil 5 – Grönland: Vergnügen im Frost
Arktis-Reise im Privatjet ALBERT BALLIN. In Begleitung des Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar geht es nach Lappland, Island und Grönland. Ein Kurztrip zu den Highlights nördlich des Polarkreises. Für den PASSAGEN BLOG berichtet ein Team von Bord – Reiseleiter, Bordarzt, Pilot, Crew. Begleiten Sie mit uns diesen Expeditions-Flug
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Grönland: Vergnügen im Frost
von Michael Otto (Text und Bild)…
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Weiß ist die Welt. Wohin man schaut, Schnee und Eis. Dazu Temperaturen um -25 Grad, bei Wind gefühlte -35 Grad. Ein Holzkutter mit uns an Bord versucht sich den Weg durch diese gefrorene Welt zu bahnen, nimmt mehrere Anläufe. Wir sind umgeben von Eisbergen. Bizarr und leicht bläulich ragen sie in den Himmel. Welch überwältigende Schönheit. Dazu genießen wir einen weißen Martini. Grönland: Vergnügen im Frost.
Um Fotos zu machen, muss man einen Handschuh ausziehen. Die Finger der freigelegten Hand werden rasch eiskalt. Man fotografiert sehr genau. Später betrachten wir das eisige Schauspiel aus der Luft. Eine zweimotorige Maschine fliegt mit maximal fünf Passagieren über den Gletscher und die Disco-Bucht, die sich langsam, ganz langsam in der untergehenden Sonne rot verfärbt.
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…und Wolfgang Peters (Text und Bild)
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Der alte Jakobshafen heißt heute Ilulissat und liegt an Grönlands schönster Bucht. Der Flug über das Inlandeis ist grandios, endloses ewiges Weiß. Kangallusaq dient nur zum Umsteigen, von dort sind es 50 Minuten bis zu den schwimmenden Eisbergen der Discobucht.
Schwimmende Eisberge? Eingefrorene Eisberge. Der härteste Winter seit dreißig Jahren hat sich über die Küste Grönlands hergemacht. Gefangen im Packeis sind die Kolosse, heben sich grau-blau heraus aus einem endlosen Eisgürtel. Kaum sieht man Grenzen zwischen Land und Wasser, kaum dass sich der riesige Gletscher im Hinterland aus der Umgebung abzeichnet, der graue Himmel geht nahtlos in die Winterlandschaft über.
Am nächsten Morgen leuchten die Eisriesen gegen 6 Uhr in der Morgensonne. Die Schlittenhunde vor dem Hotel jaulen begeistert, der Himmel ist selten klar. So wird der Gletscherrundflug zu einem unglaublichen Erlebnis. Aber auch auf den Schlitten fühlt man sich im Wintermärchenland. Die Rudel genießen den Auslauf, überschlagen sich fast vor Freude, rasen durch den Schnee. Allerdings gehören ihre Halter zu der Sorte Mensch, welche in ihren Tieren reine Gebrauchsgegenstände zu sehen scheint und diese ziemlich rau behandeln.
Das Eis knirscht, splittert und bricht als sich unser kleines Boot durch die blaugrauen Platten schieben will. Nur langsam kommen wir voran. Die vom Boot gezogene schmale Rinne schließt sich sofort wieder, Temperaturen um -25 Grad lassen das Wasser sofort wieder gefrieren. Möwen scheinen sich von der Kälte nicht beirren zu lassen, auch Kormorane folgen uns. Wir dringen vor zu einem kleinen Eisberg, durch das klare Wasser blicken wir in eine unwirkliche Tiefe, die wahre Größe der schwimmenden Kulisse liegt unter der Wasseroberfläche. Das Boot schrammt am Eis, der Koloss aber bewegt sich nicht einen Zentimeter, die ihn umgebenden Eisplatten sind zu stark. Die Natur siegt und wir sind gezwungen, den Rücktritt anzugehen.
Der Tag verabschiedet sich mit einem grandiosen Farbfeuerwerk, die Sonne spielt mit den Wolken. Die Vorstellung, dass sich über dieser Wunderwelt noch das Nordlicht erhebt ist fast nicht auszuhalten. Schade dass weder Wagner noch Pasolini je in dieser Wunderwelt waren, es braucht ein Genie, solche Kraft und Schönheit der Natur so zu untermalen, dass ihre Größe noch gesteigert werden kann.
Weitere Informationen zur einwöchigen Reise ins Eis finden Sie auf der Themenseite zum Privatjet ALBERT BALLIN von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Weitere Reportagen und Lesestücke über die Privatjet-Reisen lesen Sie in der Kategorie “Privatjet” im PASSAGEN BLOG.