EUROPA, on the Rocks. Ein besonderer Kreuzfahrt-Moment
Rund um Kap Hoorn führt die große Weihnachts- und Silvesterreise der EUROPA mitten hinein in die entlegenen Fjordwelten Chiles. Am frühen Morgen macht sich ein Zodiac auf, um einen besonderen Fang an Bord zu nehmen…
von Vivienne Druve
Grau-blau wölbt sich der Himmel über den tief-dunklen Wassern der Fjorde, grau-grün staffeln sich ihre Berge in die Ferne, grau-weiß blitzt das Eis des Tempano-Gletschers. Gegen 5 Uhr morgens ist die EUROPA eingebogen in die Wasserwelten des Parque Nacional Bernardo O'Higgins. In langsamer Fahrt ging es tiefer und tiefer hinein in den größten Nationalpark Chiles. Wohl dem, der sich den Wecker gestellt hat für diese frühmorgendliche Panoramafahrt. Jetzt liegt das Schiff ganz ruhig da – und die Gäste genießen ihr Frühstück mit Gletscherblick.
Es ist recht mild für einen Sommermorgen in der Región de Magallanes y de la Antártica Chilena. Das Thermometer zeigt 8 Grad, bei einer Wassertemperatur von 5 Grad. Es herrscht Windstille als Kapitän Axel Engeldrums Stimme durch die Bordlautsprecher ertönt. Man habe sich spontan dazu entschlossen, ein Zodiac auszusenden, um einen besonderen Fang zu machen: Gletschereis. Einige Brocken soll der kleine Trupp an Bord bringen. Gerade genug, um am Abend die Drinks zu kühlen – als exklusiver Gruß aus der Vergangenheit. Denn Gletschereis kann einige tausend Jahre alt sein. So lässt es sich genießend vortrefflich über die Zeit sinnieren, über die Welt, über die Schönheit der Natur.
Erneut Gelegenheit, über das Glück einer solchen Reise zu sinnieren
Von den Decks und den Balkonen ihrer Suiten sehen nun die Gäste zu, wie das Zodiac „Papeete“, gesteuert von Safety Officer Tobias Müller, aufbricht. Mit einem Netz käschern er und Kadett Alexander Schmitt einige schöne Brocken aus dem Wasser. Zwei große und drei kleine. Insgesamt 140 Kilogramm Eis. Mit Unterstützung einiger Matrosen wird es an Bord gewuchtet. Und alle Gäste freuen sich auf den Drink am Abend. Bis dahin hat das Schiff diesen zauberhaften Ort bereits wieder verlassen und sich auf den Weg gemacht nach Puñihuil. Die kleine Inselgruppe im Pazifik verfügt über den einzig bekannten Ort, an dem Humboldt- und Magellan-Pinguine gemeinsam brüten.
Erneut Gelegenheit, über die Welt zu sinnieren. Und über das Glück, einen Moment wie diesen erleben zu dürfen.