Expedition Antarktis mit MS HANSEATIC: Eis. Eis. Tafeleisberge, Baby!
Expedition Antarktis: Es ist eine eigene Jahreszeit, wenn die Schiffe von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten ihre Expeditionsreisen zum sechsten Kontinent aufnehmen. Der PASSAGEN BLOG begleitet MS BREMEN und MS HANSEATIC, berichtet über Begegnungen – mit Pinguinen und Walen, Meer und Eis, mit der Weite und den Menschen dieser Wunderwelt. Zur Zeit ist Reisebloggerin Inka Chall an Bord der MS HANSEATIC. Und für sie geht ein Traum in Erfüllung: Sie trifft auf Tafeleisberge, auf viele Tafeleisberge
von Inka Chall (blickgewinkelt.de)
Expedition Antarktis: Tafeleisberge. Das Eis ist das wesentliche Element der Antarktis und ein Grund, wenn nicht sogar der essentielle Grund für die meisten Gäste der HANSEATIC, hierher zu reisen. Ich bin schon häufiger dem Eis begegnet, aber jedes Mal ist die Begegnung wieder neu, wieder überraschend. Jeder Eisberg ist ein Unikat, sagen die Lektoren an Bord, und es stimmt: Wer gerne die gedankliche Kreativität spielen lässt, wird in den Eisbergen kunstvolle Formen, wilde Tiere oder Märchenschlösser erkennen.
Dies gilt allerdings nicht für Tafeleisberge, denn die sind, wie der Name schon sagt, flache Stücke, sauber abgebrochen vom Schelfeis; wie Bauklötze liegen sie im Wasser. Ich habe schon viele irrwitzige Eisberg-Formen gesehen, aber nur wenige Tafeleisberge, deshalb hatte ich mir jene auf dieser Reise gewünscht. Und ich sollte sie bekommen.
Unser Kapitän der HANSEATIC, Carsten Gerke, ist kreativ und genug mit antarktischen Wassern gewaschen, um einem an Südgeorgien herannahenden Orkan auszuweichen und statt der geplanten Route die Südorkneyinseln anzusteuern. Die angeblich nur mit zehn Sonnentagen im Jahr gesegneten, rauen Inseln begrüßen uns im hellen Sonnenschein, mit strahlend blauem Himmel und vielen weißen Eisbergen auf dem tiefgrünblauen Südpolarmeer.
Weil wir Zeit gespart haben, stoßen wir durch den Antarctic Sound weit in das Weddell Meer vor, aber wohl niemand hatte mit diesem Anblick gerechnet: Tafeleisberge – so weit das Auge reicht. Bis zum Horizont türmen sie sich auf, jeder Blick zwischen zwei gigantischen Brocken hindurch gibt weitere Stücke frei. Vermutlich sind es abgebrochene Teile des Giganten B15-Y Tafeleisberges, der hier schon lange herum schwimmt.
Fotografisch ist der Anblick nicht einzufangen: Die unglaubliche Größe von 30, 40 Metern Höhe ist nur erahnbar, wenn ich mit dem Tele heranzoome. Das Panorama aber erschließt sich nur durch einen Weitwinkel – ein ewiges Paradoxon der Fotografie, vor allem bei Landschaftsaufnahmen. Der Versuch, die Eisberge in Relation zum Schiff zu setzen, misslingt. Dafür relativiere ich mein kleines Selbst in Angesicht dieser Riesen einmal mehr. Wie guttuend.
Beim Dinner laufe ich immer wieder hinaus, um das kaum fassbare Szenario im wunderschönen Abendlicht einzufangen und bin dabei nicht die einzige. Auch von der Crew hat kaum jemand eine solche Masse an Tafeleisbergen gesehen.
Als wir am nächsten Tag es tatsächlich schaffen, die Meereisgrenze im Weddell Meer bei 64°25′ Süd, 56°57′ West zu erreichen, und sich die HANSEATIC langsam einige Meter in das Eis hineinschiebt, herrscht andächtiges Staunen an Bord. Niemand von uns kann glauben, was wir hier sehen. Kapitän Gerke und Hotelmanager Remo Jahnkow laden auf das Eis, wir Gäste lachen, feiern und sinnieren, um das skurril anmutende Szenario zu verdauen: Wir, auf dem Meereis des Weddell Meeres. Mit Champagner in der Hand. Der blaue Himmel über uns. Vor uns das spiegelglatte Südpolarmeer. Die Sonne im Gesicht. Was kann es wohl Schöneres geben?
Unter dem folgenden Link gelangen Sie zur Übersichtsseite der Berichte über Antarktis-Reisen im PASSAGEN BLOG. Hier finden Sie weitere Angebote zu den Antarktis-Reisen von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Dieser Link führt zum ersten Bericht von Bloggerin Inka Chall über ihre Reise mit der HANSEATIC. Und geht es zum Blog unserer Autorin Inka Chall, blickgewinkelt.