Große Weine im „Grand Reserve“Wine Tasting auf der EUROPA 2

Datum: 23.12.2016
Tags: #europa2 #wein #winetasting

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Nein, ein Schiff hat keinen Keller. Doch wo Weine gelagert werden, kommt der Begriff schnell auf. In den großen Kühlräumen auf Deck 3 der EUROPA 2 warten einige hundert Flaschen von Spitzenweingütern darauf, von den Gästen an Bord genossen zu werden. Bei einem Wine Tasting bietet sich die Gelegenheit, manch besonderen Wein kennen zu lernen. Sommelier Markus Alegre Galan präsentiert auf einer Reise nach Grönland italienische Weine auch für festliche Anlässe. Wir genießen den einen oder anderen Schatz aus seiner Sammlung – und einen Gruß aus dem Frühsommer

„Piraten lebten früher in dieser Region, Räuber und andere Ganoven“, sagt der Mann mit der immer akkurat sitzenden Krawatte. Er schwenkt ein Glas, in dem es zartrosa funkelt. Und genau so frisch und frühlingshaft wie der Wein schimmert, duftet er auch. EUROPA 2-Sommelier Markus Alegre Galan steckt die Nase ins Glas. „Himbeeren und Erdbeeren“, riecht er und taucht für einen Moment ein in den Sommer 2014, aus dem dieser Wein stammt: „Eine feine Säure, schöne Impressionen am Gaumen, ein frischer Auftakt für unsere Reise durch Italien.“

Nur italienische Weine werden heute Nachmittag an Bord des legeren Luxusschiffes im Grand Reserve verkostet. Und der Sommelier verspricht uns großen Genuss, der sich auch für besondere Anlässe eignet. Doch zu Beginn stehen Infos über das Weinland Italien, in dem die Einwohner mit rund 50 Litern pro Person im Jahr etwa doppelt so viel Wein trinken wie die Deutschen. 1.000 verschiedene Rebsorten gebe es in Italien, doch die dominante sei die Sangiovese. Und das wichtigste Weinbaugebiet die Toskana. Aus der stammt der lebensfrohe Rosato vom Weingut Guado al Tasso. Ein Wein, der als Auftakt jeden Abend adelt – und die Gäste gesprächig macht wie an einem Spätsommerabend auf der Piazza von Lucca.

 

Ein wuchtiger Weißer leitet über zum Reigen der Roten

 

Aus der Maremma stammt auch der zweite Wein des Tages. Ein Chardonnay von Felsina aus dem Jahr 2013. Ein verblüffend wuchtiger Weißer. 12 Monate durfte er im Eichenfass reifen. Aromen von Vanille, Quitte und Birne sind zu schmecken. Markus Alegre Galan bescheinigt „eine allgegenwärtige Holzwürze“. Manche Gäste sind irritiert von diesem goldenen Wein, der fast schmeckt wie ein Roter. Der Sommelier: „Er ist eine perfekte Überleitung zum Reigen der Roten.“

Der beginnt mit einem Chianti Classico Riserva aus dem Jahr 2012 von Capannelle, einem der renommiertesten Güter des Chianti, gelegen zwischen Siena und Florenz. Ein reiner Sangiovese. 70 Prozent der Toskana sind mit dieser Traube bestückt. Chianti reift 24 Monate, mindestens ein Jahr im Eichenfass. Aus dem Glas strömt ein Duft nach Johannisbeere, Veilchen und orientalischen Gewürzen. Der Geschmack ist schön ausgewogen, das Holz kaum spürbar. Der Sommelier lässt noch Probierschlücke nachgießen. „Man freut sich schon beim Trinken auf das nächste Glas.“

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Diese Vorfreude gilt auch dem 2010er Giorgio Primo vom Weingut La Massa. Eine klassische Bordeaux-Cuvée kommt da ins Glas: Cabernet, Cabernet Franc, Cabernet Petit. Ein Wein, der frech als „Landwein“ bezeichnet wird, der aber zu den so genannten Super-Tuscans zählt. 15 Volumen Prozent Alkohol, klassische Cassis-Noten, keine Fehltöne im Glas, dafür ein dunkles, voluminöses Rot. Und auch im Geschmack überzeugt der Giorgio Primo auf ganzer Linie. Ein Wein, nach dem man sich die Lippen leckt. Der Sommelier wird gefragt, zu welchem Kurs der Primo auf der Karte stehe. 110 Euro. Nicken. Der Preis ist mehr als okay. Noch während des Tastings gehen die ersten Bestellungen für den Abend ein.

In Bezug auf den 2005er Masseto sind die Gäste zurückhaltender. Mit 588 Euro steht dieser wohl bekannteste Super-Tuscan vom Weingut Ornellaia auf der EUROPA 2-Karte. Auch dessen Preis ist absolut gerechtfertigt: Nur 30.000 Flaschen Masseto werden jährlich produziert. Die Trauben reifen auf vulkanischen Böden und werden von Hand gepflückt und weiter verarbeitet. Und so glimmt tiefroter Purpur in den Gläsern, samtig-seidig.

 

„Ein 100 Punkte-Wein, vor dem man nur auf die Knie sinken kann“

 

„Eine Wucht“, wie unser Sommelier jetzt ehrfürchtig sagt. „Feinste Tannine, eine großartige Länge und monumentale Dichte am Gaumen. Ein 100 Punkte-Wein, vor dem man eigentlich nur auf die Knie sinken kann.“ Für ein paar Minuten ist dann tatsächlich nur Schmecken und Schlürfen und Genießen im Grand Reserve. Während sich vor den hohen Fenstern allmählich die Dämmerung über das Meer legt.

Nach so einem Highlight möchte man eigentlich gar nicht mehr so recht weiter trinken. Doch Markus Alegre Galan lässt nun einen goldenen Vin Santo in unsere Gläser perlen. Er glitzert wie Akazienhonig, verströmt einen Duft nach Dörrobst und Karamell. Und entlässt uns mit sanfter Süße in den frühen Abend.

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Wine Tasting an Bord der EUROPA 2, Hapag-Lloyd Cruises.
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Die Weine des Tastings im Grande Reserve

  • 2014 Scalabrone Rosato, Tunet Guado al Tasso, Toskana
  • 2013 Chardonnay „I Sistri“, Felsina, Toskana
  • 2012 Chianti Classico Riserva, Capannelle, Toskana
  • 2010 Giorgio Primo, La Massa, Toskana
  • 2005 Masseto, Tenuta dell‘ Ornellaia
  • 2008 Von Santo del Chianti Classico, Tenute Marcheses Antinori, Toskana

Text Dirk Lehmann, Fotos Susanne Baade


Beste Weine genießen

Die EUROPA 2 verfügt über einen exklusiven „Weinkeller“. Mehr als 450 Weine sind ständig an Bord verfügbar, die Sommeliers des Luxusschiffs nehmen die Gäste gern mit auf eine Degustationsreise. Zudem kommt es immer wieder zu genussreichen Kooperationen:

 

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