Gutes Tun auf Reisen – mit Stiftung Plan und Hapag-Lloyd Cruises
In Kooperation mit der TUI Care Foundation unterstützt Hapag-Lloyd Cruises ein Projekt der Stiftung Plan auf den Philippinen. Was hat es damit auf sich? Wer trägt das Projekt? Interview mit Kathrin Hartkopf, der Geschäftsführerin der Stiftung Hilfe mit Plan
Im Theater der EUROPA herrscht absolute Stille als der Kapitän über ein Projekt von Plan International berichtet, das von Hapag-Lloyd Cruises und seinen Gästen unterstützt wird. Es beginnt mit der Geschichte von Salvador, einem Fischer. Er lebt mit seiner Familie in der philippinischen Provinz Samar. Jedes Jahr wird die Region von den Herbststürmen heimgesucht, die über den vermeintlich Stillen Ozean ziehen. An einem Nachmittag im August 2016 kommt der Fischer von seiner Arbeit nicht zurück.
Es ist ein Einzelschicksal. Doch eins mit besonderer Wirkung. Denn es wirft Fragen auf: Was passiert mit einer Familie, wenn ihr Haupt-Ernährer ausfällt? Wie gelingt es den Menschen dieser Regionen ihr Leben zu arrangieren mit den immer häufiger auftretenden und stärker werdenden Naturkatastrophen? Was kann der einzelne tun – gegen den Klimawandel? Und wie können wir helfen?
In zwei Großgemeinden unterstützt die Kinderschutzorganisation Plan International rund 2.200 Familien. Sie lernen, sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen, indem sie Mangrovenwälder aufforsten, Hänge gegen Bodenerosion schützen, artenschonend fischen, neue Einkommensquellen erschließen, den Katastrophenschutz verbessern, Geld für Notfälle zurücklegen. Es ist ein Projekt, das bildet und aufklärt, ein Projekt, das denen unter die Arme greift, die etwas auf die Beine stellen. Es wird gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, von der TUI Care Foundation und den Gästen von Hapag-Lloyd Cruises.
Die Geschichte um den eingangs beschriebenen Fischer hat sogar ein zweites Happy End. Vier Tage lang trieb er auf dem Meer, sich an ein Paddel klammernd – und wurde gerettet. Ein Wunder. Es dauerte Monate, bis er wieder gesund war. Aber sein Schicksal macht den Klimawandel begreiflich. Es geht nämlich nicht mehr nur um den schwer fassbaren, wissenschaftlichen Diskurs. Sondern um echte Menschen. Und da sich Menschen gern für Menschen engagieren, finden sich auch heute an Bord der EUROPA wieder viele Gäste, die spenden möchten. Oder gar mehr…
Für ein Interview treffen wir in Hamburg Kathrin Hartkopf, die Geschäftsführerin der Stiftung Hilfe mit Plan. Die Aufgabe der Stiftung besteht darin, Anlaufstelle für Stifterinnen, Stifter und Förderer zu sein, bei der Gründung eigener Stiftungen zu helfen und über die Projekte von Plan zu informieren und diese weltweit zu fördern.
BLOG: In Kooperation mit der TUI Care Foundation unterstützt Hapag-Lloyd Cruises mit seinen Gästen das Projekt auf den Philippinen. Was können Sie uns dazu sagen?
Kathrin Hartkopf: Das Projekt wird uns bis September 2019 begleiten. Es hat ein stattliches Volumen von insgesamt 1,65 Millionen Euro, von denen der Großteil vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit finanziert wird, aber auch von Plan-Stiftern, sowie der TUI Care Foundation und damit auch von Gästen von Hapag-Lloyd Cruises.
Stifter – das klingt mondän. Was sind das für Menschen?
Wir hatten im vergangenen Jahr ein Stifter-Treffen mit 450 Gästen in Hamburg. Es sind Menschen wie du und ich. Viele fragen sich, was wird von mir bleiben, und sie folgen dem Wunsch, etwas zu hinterlassen. Mich hat es sehr bewegt.
Die Philippinen sind ein weites Land und weit weg. Wie organisieren Sie die Projektarbeit?
Es ist wichtig, dass auch die Menschen vor Ort dahinter stehen. Wir arbeiten mit Mitarbeitern vor Ort, aber auch mit der Unterstützung lokaler Organisationen und Regierungsvertretern zusammen.
Die Hälfte der Weltbevölkerung ist jünger als 18 Jahre. Diese sitzt nicht mit am Tisch der meist älteren „Entscheider“. Daher ist es auch unser Anliegen, den jungen Menschen und den Frauen dieser Welt mehr Gehör zu verschaffen.
Immer wieder werden die Philippinen zum Schauplatz ungeheurer Naturkatastrophen. Was kann eine Stiftung dagegen tun?
Was den Klimawandel betrifft – sind wir alle in einem Boot. Wir unterstützen die Menschen vor Ort, sich besser an die sich ändernden Gegebenheiten anzupassen. Und wir bieten unseren Stiftern die Möglichkeit, das Projekt auch zu besuchen. Es ist wichtig, dass wir reisen und sehen, wie andere Menschen leben.
Eine Reise um halbe Welt liegt zwischen den Philippinen und Europa. Wie schaffen Sie es, trotz der Distanz, ein Bewusstsein für dieses Projekt zu schaffen?
Über die Menschen. Da ist die Geschichte vom Fischer und seiner Frau. Oder die Geschichte von Marinel. Die heute 21-jährige und ihre Familie haben 2013 im Tropensturm Haiyan alles verloren. Aber für Marinel hat auch ein neues Leben begonnen. Die junge Frau engagiert sich seither in diversen Umweltverbänden, organisiert Mangroven-Anpflanzungen und Strandaufräum-Aktionen, sie hat mit anderen Kindern und Jugendlichen einen Song gegen den Klimawandel aufgenommen und beim Klima-Gipfel in Paris eine Rede gehalten. Sie ist eine starke Persönlichkeit.
Plan International ist ja im Grunde ein Kinderhilfswerk. Schließt sich somit der Kreis?
Die Hälfte der Weltbevölkerung ist jünger als 18 Jahre. Diese sitzt nicht mit am Tisch der meist älteren Entscheider. Daher ist es auch unser Anliegen, den jungen Menschen und den Frauen dieser Welt mehr Gehör zu verschaffen.
Und trotzdem haben Sie einen ganz speziellen Wunsch an Hapag-Lloyd Cruises?
Bitte unterstützen Sie dieses Projekt weiterhin. Ich würde mich zudem sehr freuen, gemeinsam mit einem Kapitän das Projekt zu besuchen, damit wir der Öffentlichkeit zeigen können, wie sehr die Menschen sich einbringen und davon profitieren.
Text: Dirk Lehmann, Fotos: Susanne Baade, Stiftung Plan, Archiv