HANSEATIC inspiration. Vorfreude und ein überraschendes Schiffstreffen

In wenigen Tagen begrüßen wir mit der HANSEATIC inspiration das zweite von insgesamt drei Schiffen der neuen Expeditionsklasse in unserer Flotte. Im Interview spricht Kapitän Ulf Wolter über die Vorfreude, das Kommando zu übernehmen. Und BREMEN-Kapitän Ulf Sodemann holt sich eine Plakette ab.

Datum: 25.09.2019
Tags: #hanseaticinspiration

Seit mehreren Wochen bereits hält sich Kapitän Ulf Wolter in Norwegen auf und begleitet die Fertigstellung der HANSEATIC inspiration. Später wird er – zusammen mit Roman Obrist – das Kommando über das zweite Schiff der neuen Expeditionsklasse übernehmen. Die Vorfreude darauf, das Schiff in der kommenden Woche nach Hamburg zu steuern, ist groß. Erste Eindrücke dessen Manövrierfähigkeit konnte Ulf Wolter im Rahmen der Werfterprobungsfahrt gewinnen, dem sogenannten Sea Trial. 

 

Hapag-Lloyd Cruises Blog: Lieber Kapitän, bald ist es so weit – Sie übernehmen das Kommando über die HANSEATIC inspiration. Die Gelegenheit, das Schiff auf dem Wasser zu erleben, bot sich Ihnen bereits. Was sind Ihre Eindrücke?

Kapitän Ulf Wolter: Die HANSEATIC inspiration ist rundherum ein tolles Expeditionskreuzfahrtschiff geworden. Ein großer Wurf. Auch, wenn bisher der Werftkapitän das Kommando hat und niemand anderen an die Hebel lässt, habe ich auf alle Fälle bereits erste Erfahrungen über das Mönövrierverhalten der HANSEATIC inspiration sammeln können. Sie ist ein hochmodernes Schiff in allen Bereichen, das betrifft auch die Effizienz und den Kraftstoffverbrauch. Ich freue mich auf das Kommando und die ersten Reisen mit unseren Gästen. Jetzt wird es langsam Zeit, in See zu stechen!

Worauf lag der Fokus der ersten Fahrten in den Midfjord?

Wir haben einen 72 stündigen Sea Trial absolviert. Dort wurde ein stringentes Programm unter Aufsicht der Klassifikationsgesellschaft – der DNVGL – im nautisch- technischen Bereich durchgeführt, bei norwegisch-spätsommerlichem Wetter mit vielen schönen Regenbögen. Wir haben das Schiff in Extremsituationen kennengelernt, die im normalen Schiffsleben nicht vorkommen. Da bereits alle Tests funktionieren, waren keine weiteren Probefahrten mehr notwendig. Wir sind bestens gewappnet für die Indienststellung, und ich freue mich sehr darauf, das Schiff zu übernehmen. 

Und noch jemand konnte es kaum erwarten, die HANSEATIC inspiration kennen zu lernen. Nach ihrer erfolgreichen Arktis-Umrundung wurde die BREMEN mit Musik und einer kleinen Feier in Tromsø empfangen. Von da aus machte sich das Schiff auf den letzten Teil seiner Reise. Unterwegs fasste Kapitän Ulf Sodemann den Plan zu einer Kursänderung… Hier schreibt er, wie es zu einem unverhofften Schiffstreffen kam:

von Ulf Sodemann 

Seit der Abfahrt von Tromsö begleitet uns herrliches Wetter. Unsere Route führt uns stetig nach Süden, die Reise endet in Bergen. Die Passage ist abwechslungsreich und navigatorisch herausfordernd, mal nehmen wir einen äußeren Kurs, dann wieder geht es mitten durch die norwegische Fjordwelt. Wir passieren Brücken, kleine Inseln, Dörfer und Städte. Und so langsam wächst in mir die Idee, einen Abstecher zur Bauwerft unseres neuen Expeditionsschiffes zu unternehmen…

Dazu muss etwas Zeit vorhanden sein, das Wetter muss stimmen, Genehmigungen müssen eingeholt werden. Dann fällt die Entscheidung, alle Bedingungen passen und von den Lotsen, die uns bis Bergen begleiten, haben wir das Okay, den Kurs zu ändern. Wir nehmen Kontakt mit den Kollegen in der Werft auf. Und ich informiere die Gäste über das Vorhaben. Begeistert wird die Idee für einen Besuch aufgenommen. Plötzlich sind alle wieder vom Expeditionsfieber gepackt. Einen Tag vor Ende der Reise! 

Dichter Nebel liegt über dem Fjord mit der HANSEATIC inspiration

 

Südöstlich der Stadt Molde, im Tomre Fjord, befindet sich die Werft. Allerdings liegt dichter Nebel über den Bergen. Wir hoffen, dass die Sonne ihn auflöst und tauchen ein in weiße Watte. Die Sicht vermindert sich schnell, und wir tasten uns vorsichtig voran. Über das Funkgerät kommen die ersten Worte und Grüße, aber noch sehen wir nichts. Und plötzlich, fast bilderbuchartig, lichtet sich der Nebel – und wir stoppen neben der Werfthalle, aus der zur Hälfte das zweite Schiff der neuen Expeditionsklasse hervorlugt. Was ein imposanter Anblick! Ein langer Ton mit dem Schiffstyphon wird als Begrüßung gegeben und von der „anderen“ Seite mit Rufen und Winken freudig erwidert. Während die BREMEN dreht und sich parallel, mit nur 180 Metern Abstand zur Werft positioniert, wird ein Zodiac zu Wasser gelassen und der Staff Kapitän fährt hinüber, um ein paar Kollegen abzuholen.

Danach ein heiteres Wiedersehen an Bord! Viele Hände werden geschüttelt, herzliche Worte getauscht. Es wird gelacht, geredet, gestaunt – die Stimmung ist ausgelassen. Bei manchem ist es nicht nur der Kollege, sondern auch ein Freund, den man nach langer Zeit wieder trifft. Die einen berichten von der Arbeit, dass in wenigen Tagen das neue Schiff die Werft verlassen wird. Wir berichten von unserer Reise. Danach ein besonderer Moment: die Schiffsplaketten werden getauscht. Kapitän Ulf Wolter überreicht mir die erste Plakette der HANSEATIC Inspiration, und ich erwidere die freundliche Geste mit einer Plakette der BREMEN! 

Es ist die Begegnung zweier Generationen. Schiffe, die Menschen vereinen, das eine bewährt und beliebt seit vielen Jahren, die Geschichte des anderen beginnt bald erst.

Schon zieht eine gut gelaunte Schar wieder mit dem Zodiac davon, das eine Schiff muss schließlich fertig gestellt werden, und wir wollen weiter nach Bergen.  Nachdem alle wieder sicher an Land und zurück an Bord sind, geben wir „drei mal lang“ mit dem Typhon und fahren langsam aus der Bucht hinaus. Gerne, dessen bin ich mir sicher, hätte die HANSEATIC inspiration ebenfalls mit dem Typhon geantwortet. Aber das ist noch nicht fertig installiert. Bis zum Ablieferungstermin sind es noch ein paar Tage…


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Fotos und Videos: Tor Erik Kvalsvik, CruiseVision, Interview: Dirk Lehmann

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