HANSEATIC nature – die erste Eisfahrt
Die Features der HANSEATIC nature kommen bei unseren Gästen gut an – etwa die gläsernen Balkone und der Bugumlauf. Offen war aber noch die Frage: Wie verhält sich das erste Schiff der neuen Expeditionsklasse im Eis? Kapitän Axel Engeldrum kennt inzwischen die Antwort.
Hapag-Lloyd Cruises Blog: Lieber Kapitän Engeldrum, nachdem Kapitän Thilo Natke das Kommando der HANSEATIC nature an Sie weitergab, bat er um eine E-Mail mit Informationen zur Eisgängigkeit des Schiffs. Vor Spitzbergen kam es nun zur ersten Eisfahrt. Was haben Sie geschrieben?
Axel Engeldrum: Sie ist ein gutes Eisschiff. Viel mehr musste ich nicht schreiben, damit war das Wichtigste gesagt. Ich bin sehr zufrieden mit der HANSEATIC nature im Eis. Sie ist wendig und kräftig genug, sich durch das Packeis zu schieben. Es machte richtig Freude mit diesem Schiff im Eis unterwegs zu sein.
Sie sagten einmal, es sei nicht nur wichtig, wie ein Schiff in das Eis hinein geht, sondern auch wie es durch das Eis hindurch geht. Was heißt das?
Es nützt nicht viel, wenn ein Schiff ins Eis hinein fährt und sich dann nicht mehr steuern und dirigieren lässt. Um sicher durch Packeis fahren zu können, benötigen wir die Steuerfähigkeit.
Welche Erfahrungen haben Sie nun gemacht?
Der Bug drückt die Schollen schön zur Seite, ohne dass unser Schiff zu viel an einer gewissen Grundgeschwindigkeit verliert. So konnte ich sicher durch das Eis manövrieren. Das Heck blieb auch frei vom Eis, die Propeller ziehen keine Schollen an, sondern drücken die Eisplatten weg.
Was können Sie zu den neuen Features der HANSEATIC nature sagen. Haben sie sich im Eis bewährt?
Der Nature Walk ist einfach großartig, für viele Gäste wurde es der Lieblingsplatz während der Eisfahrt. Direkt über dem Eis zu stehen, zu spüren und zu erleben wie sich das Schiff hindurch bewegt, ist ein einmaliges Erlebnis. Die Marina lassen wir im Eis geschlossen. Unsere Zodiacfahrer hingegen haben nur darauf gewartet, mit ihren Schlauchbooten entlang der Eisschollen zu fahren.
Wie ist die Eislage vor Spitzbergen derzeit?
Viel Eis im Norden. Die Eisgrenze legt sich momentan bis an die Nordküste Spitzbergens, ich war erstaunt, als ich die ersten Eiskarten sah. Wir konnten ein Ziel im Eis nicht anlaufen. Wir wären zwar mit dem Schiff hingekommen, aber mit den Zodiacs nicht an Land. So wurde – wie oft bei einer Expeditionsreise – der Plan geändert. Im schönsten Sonnenlicht haben wir stattdessen den Smerenburg Gletscher angesteuert und eine Fahrt mit den Zodiacs entlang der Abbruchkannten angeboten. Es war wunderschön. Die Ufer der Fjorde liegen noch zum großen Teil unter Schnee, noch immer ist der lange Winter zu spüren.
Fotos: Archiv, Christian Wyrwa, Interview: Dirk Lehmann