HANSEATIC nature – die erste Reise. Die letzten Tage an Bord
Diese „Expedition vor der Haustür“ beginnt in Hamburg, führt in den entlegenen Norden Schottlands und endet im Fjordland Norwegens. Wir erleben Wikinger an Bord, ein glitzerndes Meer und den majestätischen Aurlandsfjord.
Kurz bevor sie das Schiff entern, machen die Wikinger bereits am Kai auf sich aufmerksam. Schon am frühen Morgen bauen sie sich an der Gangway auf und begrüßen die Gäste mit lautem „Hoorai!!!!“. Ganz egal, ob diese individuell die Stadt Lerwick besuchen oder an einem der Ausflüge auf die Shetland Inseln teilnehmen. „Hooorai!!!“ heißt es später dann auch auf Deck 8 der HANSEATIC nature als ein Dutzend Männer in Rüstungen in die Observation Lounge poltern. Sie legen ihre Äxte und Schwerter, Schilde und teilweise auch ihre Helme ab, sie ergreifen die ihnen gebotenen Champagner-Gläser und wenden sich trinkend den Tablet-Computern zu, die rund um den großen Globus montiert sind. Es sieht lustig aus: Als würden die Wikinger per Kartendienst das nächste Gestade suchen, das es zu erobern gilt.
Die Wikinger sind die Helden der Plaketten-Übergabe
Der Besuch ist Teil der Plaketten-Zeremonie. Die martialisch gekleideten Männer gehören einem Verein an, der die Traditionen dieser Inselwelt pflegen will. Die Wikinger begleiten die Offiziellen des Hafens und der Stadt, die das Schiff bei seinem Erstanlauf begrüßen. Jeder Hafen, in dem die HANSEATIC nature bisher festgemacht hat, war eine Premiere. Doch diese Plaketten-Übergabe ist etwas Besonderes. Danach werden die Wikinger von der Guest Relation-Managerin über das neue Schiff geführt. Wikinger vor dem Pool, auf dem gläsernen Balkon, im HanseAtrium… Die Männer in ihren eisernen Rüstungen sind dann auch während der Fahrt nach Norwegen immer wieder ein Gesprächsthema – besonders der Helm mit den Federn begeistert viele Gäste.
Auf der Fahrt ins Fjordland passiert die HANSEATIC nature mehrere der riesigen Bohrplattformen. Wie blinkende Ufos säumen sie den Kurs des neuen Expeditionsschiffs. Am frühen Morgen fährt das Schiff in den Sognefjord ein. Er ist mit 204 Kilometern der längste Fjord Europas und zugleich der tiefste – mit 1.308 Metern an der tiefsten Stelle. Das Wetter zeigt sich typisch nordisch: Es ist kühl, die Wolken hängen schwer auf den Berggipfeln, die bis zu 1.000 Meter hoch sind. Und als das Schiff in den Aurlandsfjord einbiegt, füllen sich die Decks, der Nature Walk und die gläsernen Balkone. Dieser 29 Kilometer lange Meeresarm gilt als einer der schönsten Norwegens. Und niemand möchte die Passage vorbei an den schroffen, hier noch höheren Bergen verpassen. Die Gipfel sind mit Schnee bedeckt.
Am 1. Juni beginnt die erste Reise ins Ewige Eis der Arktis
Es beginnt der letzte Tag der ersten Reise der HANSEATIC nature – mit Kurs auf die norwegische Hansestadt Bergen. Wie war die erste Reise? Kapitän Thilo Natke ist zufrieden. Das Schiff liege gut im Wasser, es fahre sehr ruhig. Es werde sich noch zeigen, wie die HANSEATIC nature ins und durch das Eis geht. Hotelmanager Johann Schrempf, ein Perfektionist mit vielen Jahren EUROPA 2-Erfahrung, ist ebenfalls zufrieden. Man habe die Feuertaufe gut bestanden. Jetzt freue sich sein Team darauf, die Abläufe zu perfektionieren. Die Crew, das ist regelrecht spürbar, nimmt das Schiff immer mehr in Besitz. Ein guter Geist breitet sich aus. Und viele Gäste verabschieden sich herzlich. Am 1. Juni bricht das erste Schiff der neuen Expeditionsklasse zum ersten Mal auf ins Ewige Eis der Arktis.
Fotos: Susanne Baade, Olga Kysliuk, Roman Romacher, Text: Dirk Lehmann