HANSEATIC nature – die erste Reise: von Hamburg nach Bergen
Diese Expedition führt in einen weniger bekannten Teil Europas, das Schiff wird mehrere Inseln im einsamen Norden Schottlands besuchen. Doch die Reise beginnt mit einer Parade über die Elbe.
Bestes Expeditionswetter herrscht in Hamburg als die HANSEATIC nature am Abend des 5. Mai die Heimatstadt von Hapag-Lloyd Cruises verlässt. Schwere Wolken hängen im Himmel, der immer wieder aufreißt, dann scheint die Sonne hindurch. Dennoch ist es kalt. Ein kräftiger Wind bläst. Kapitän Thilo Natke lässt die Leinen vom Anleger des Cruise Terminals HafenCity lösen, langsam nehmen wir Fahrt auf. Ein Löschboot der Feuerwehr geleitet das erste Schiff der neuen Expeditionsklasse die Elbe hinab. Die von ihm erzeugten Wasserschleier wehen über den glitzernden Strom. Unzählige Regenbögen hängen in der Luft.
Elbphilharmonie, Michel, Landungsbrücken – Hamburg at its best
Auf den Decks haben sich alle Gäste der ersten Reise des kleinen Expeditionsschiffes versammelt. 230 Passagiere. Zum Teil in dicke Parka gehüllt, ein Glas Champagner in der Hand, genießen sie die Parade-Fahrt: Die Elbphilharmonie glitzert und wirft einen besonderen Lichtfleck auf den Fluss. Landungsbrücken. Der Michel. Die Köhlbrandbrücke. Hamburg at its best. Auf dem Ausflugsboot „Hanseatic“ begleiten mehr als 100 Mitarbeiter von Hapag-Lloyd Cruises die Ausfahrt der HANSEATIC nature.
Die erste Reise führt von Hamburg über Schottland ins norwegische Bergen. Es ist eine Expedition in ein weniger bekanntes Europa: Die Insel Skye wird angelaufen, berühmt für ihre Felsformationen und die Burgen schottischer Clans. Die Doppel-Insel Lewis and Harris steht auf dem Plan, die wildromantischen Orkney- und Shetlandinseln. Und schließlich besucht die HANSEATIC nature einige der schönsten Fjorde Norwegens.
Ein kleines Schiff, das seinen Gästen sehr viel Freiraum bietet
Am Anfang aber stehen zwei Seetage. An Bord erleben wir viele erste Momente des neuen Schiffs: die erste Crew-Vorstellung, der erste Vortrag (mit Tilmann Giezendorf), der erste Willkommenscocktail mit Kapitän, der erste Abend auf See an Bord eines ausgebuchten Schiffs, das dennoch verblüffend viel Freiraum bietet. Die Gäste unterhalten sich intensiv über das neue Expeditionsschiff. Viele von ihnen haben die HANSEATIC gekannt oder waren bereits an Bord der BREMEN. Andere kennen EUROPA und EUROPA 2. Die meisten zeigen sich beeindruckt vom Design der neuen Expeditionsklasse, von den klaren Linien und dem hellen Interieur. Sie loben das gute Essen und die freundlichen Mitarbeiter. Viele Gäste freuen sich: „Es ist die erste Reise.“ Es klingt ein wenig Pioniergeist hindurch.
Am zweiten Seetag lässt der Kapitän den gläsernen Balkon auf der Steuerbord-Seite ausfahren. Vorsichtig treten die Gäste auf den Glasboden hinaus. Einige kostet es doch etwas Überwindung. 15 Meter über dem Wasserspiegel. Unter einem schäumt das Meer. Es ist ein erhebendes Gefühl. Später wird der Nature Walk frei gegeben. Man steht über dem Bug, die Wellen rauschen, und in der Ferne zeichnen sich die Umrisse Schottlands ab. Einer der ersten Landausflüge führt über die windumtoste Isle of Skye. Unser Schiff liegt auf Reede, Tenderboote bringen die Gäste an Land. Wir besuchen den Old Man of Storr, eine 48 Meter hohe Felsnadel, und Dunvegan Castle, einst Drehort für den Film „Highlander“. Wir stehen vor historischen Gräbern und viktorianischen Häusern. Wir erleben weite Landschaften und alle Wetter in einem Moment.
Fotos: Susanne Baade, Roman Romacher, Text: Dirk Lehmann