In 19 Tagen um die Welt: Anmut, Schönheit, Zauber – Kyoto

Im Privatjet ALBERT BALLIN geht es von der "Sansibar" auf Sylt über New York, Kodiak, Osaka, Hanoi und Sansibar einmal um die Welt. Für den PASSAGEN BLOG berichtet Wolfgang Peters von unterwegs. 5. Etappe: der Zauber Kyotos

Datum: 16.08.2014
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in 19 Tagen um die Welt

Eine Reise im Privatjet ist ein sehr komfortables Abenteuer: keine Warterei am Flughafen, kein Umsteigen von einem Flugzeug ins andere, kein Organisationsstress – einfach genießen. Eine Weltreise im Privatjet ist die ultimative Steigerung des Konzepts. Am 9. August ging es los. Die langstreckentaugliche und mit nur 40 Passagiersitzplätzen ausgestattete Boeing 737-700 ALBERT BALLIN startet in Stuttgart, ihre Route: Sylt – New York – Québec – Kodiak – Osaka/Kyoto – Palau – Hanoi – Sansibar – Stuttgart. Für uns berichtet Reiseexperte Wolfgang Peters von unterwegs. Wir werden ihn in Manhattan am Empire State Building sehen und in Kodiak bei den Grizzlys, auf Palau in Badehose und in Hanoi mit Streetfood. 5. Etappe. Kyoto – ein Hauch von Stadt.

Fushimi Inari V

Vom Flughafen von Osaka fährt man eine gute Stunde bis nach Kyoto, ohne je zu merken, wo die eine Stadt aufhört und die nächste beginnt. Zwischen endlosen Häusermeeren dann Reisefelder, Treibhäuser. In Osaka umgeben amerikanisch anmutende Hochhausviertel das alte Schloss der Samurai. Kyoto kündigt sich durch den eigenartigen Kyoto Tower an, dem modernen Wahrzeichen der Stadt. Am Kanofluss dann die hübschen Holzhäuser, die so typisch sind für diese schöne Stadt, in der sich das alte Japan bewahrt hat wie sonst nirgends in diesem Inselreich. Es war seine Hauptstadt von 794 bis 1868 und ist nach wie vor das spirituelle Zentrum, mit mehr als 1000 Tempeln und Schreinen, Kaiserpalästen und Zufluchtsorten des Hochadels, Museen und unendliche Gärten von großer Berühmtheit. 17 Weltkulturerbe-Stätten befinden sich in Kyoto – wären beinahe zerstört worden, denn die Atombombe von Nagasaki sollte ursprünglich über der alten Kaiserstadt abgeworfen werden.

Ryoan-Ji Tempel   Goldener Tempel

Inseln der Anmut: der Steingarten von Ryoan-ji und der viel besungene Goldene Tempel

Wir stehen im viel besungenen Goldenen Tempel und wissen nicht, worüber wir mehr staunen sollen: Über den zauberhaften Garten, der den goldenen, einem Pavillon gleichenden Schrein umschließt, der von einem vergoldeten Phönix gekrönt wird? Oder über den eigentlichen, nach einem Brand wieder aufgebauten Tempel selber? In Kyoto wirkt alles so leicht, wie gehaucht, so unberührt und so wunderbar gepflegt. Nie hat man das Gefühlt, von anderthalb Millionen Menschen umgeben zu sein, die diese Stadt ihr Zuhause nennen. Im Garten des Ryoan-ji mit seinem berühmten Steingarten möchte man verweilen, sich zur Ruhe begeben, einfach dasitzen und sich von den Steinwellen forttragen lassen. Wie ungewohnt, dass hier der Tempel eher einem sehr schlichten Wohnhaus gleicht, keine Möbel, keine Schreine, alles minimalistisch und ohne Schnörkel.

Hainan Ji

Im Heinan Schrein stelle man sich die Kirschblüte im April vor, wenn die japanischen Kirschen unter der voller Blütenpracht fast zu Boden gehen und durch endlose Bambusgerüste gestützt werden müssen. Dieser parkähnliche Garten ist ein Juwel unter den japanischen Gärten, sein Seerosenteich ein Entzücken und seine hölzerne Brücke über den Teich eine der schönsten Kreationen japanischer Baukunst. Hier weht endlich auch ersehnter leichter Wind und verschafft Linderung, das Thermometer zeigt 34 Grad.

Fuchsgeist    Shinto Priester im Fushimi Inari

Hüter des Glaubens: Ein Shinto-Priester im Fushini Inari-Taisha, und ein Fuchs, der den Schrein bewacht

Nach einem leichten Mittagessen, Shabu Shabu ist eine Art Fondue mit in Brühe gegartem Fleisch und Gemüse, bewegen wir uns auf den schönsten Schrein zu, den wunderbaren Fushimi Inari Taisha im gleichnamigen Stadtviertel. Jedes Kind in Japan fürchtet sich vor den Fuchsgeistern, und um diese zu bändigen, bringt man Opfer und Geschenke im Shintoschrein zu Fushimi dar. Hunderte von leuchtend roten Torii, den bekannten Torbögen, sind über die Jahrhunderte von frommen Stiftern gespendet worden um den quirligen Geistern Einhalt zu gebieten, Fuchsstatuen zieren die Eingänge und Zugangswege des berühmten Schreins. Langsam durchschreiten wir den endlos scheinenden Tunnel aus Holzbögen, links und rechts liegt der Wald, ewig könnte man den Berg erklimmen ohne diese Bögen je verlassen zu wollen. Aber da trotz aller Erzählungen niemand so recht an die Fuchsgeister glauben will, kehren wir irgendwann dann doch zum Bus zurück – froh, dass wir uns soeben das schönste Stück Kyoto so ganz am Ende des interessanten Tages doch noch gegönnt haben.

Fushimi Inari III

 

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