Kreuzfahrt in Blütenmeere: Gartenreise mit MS EUROPA

Kreuzfahrt in Blütenmeere: Auf dieser Gartenreise mit MS EUROPA führen Günter und Laila Mader die Gäste in die schönsten Parks und Gartenanlagen der britischen Inseln. Im Interview für den PASSAGEN BLOG wollen wir wissen, auf welchen Garten sich der Experte besonders freut – und was eigentlich das Geheimnis ist der britischen Gartenkunst

Datum: 21.08.2015
Tags: #irland

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mit Fotos von Günter Mader und Page Chichester


PASSAGEN BLOG: Herr Mader, Sie und Ihre Frau, Laila Neubert-Mader, sind die Experten der Gartenreise mit MS EUROPA rund um die britischen Inseln, mit Stationen in Schottland, Irland und England. Mehrere Gartenanlagen stehen auf dem Programm. Auf welche sind Sie besonders neugierig?

Günter Mader: Ganz besonders auf den Garten von Kinross House bei Edinburgh. Wir kennen die Anlage seit den 1980er Jahren und haben sie immer wieder besucht. Aber vor fünf Jahren wechselte der Besitzer, es wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten an Haus und Garten durchgeführt, der war nicht mehr für Besichtigungen zugänglich. Wir sind jetzt, nach Abschluss der Arbeiten, eine der ersten Gruppen, die den Garten besuchen kann. Der head gardener versicherte uns, dass alles nun noch schöner sei als früher, und das vieles ganz im Sinne der Gartendenkmalpflege restauriert worden sei.

Womit lässt sich die herausragende Qualität der Gärten der britischen Inseln erklären?

Einerseits ist es das ausgeglichene und relativ niederschlagsreiche Klima der Britischen Inseln, andererseits die jahrhundertealte, in allen Bevölkerungsschichten hoch entwickelte Gartentradition und das allgemeine Bewusstsein vom kulturellen Wert schöner Gärten.


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Berichte über die Gärten Großbritanniens sind oft auch Berichte über spezielle Menschen. Was überrascht an diesen Begegnungen?

Bei unseren Gartenbesuchen ist es immer wieder für viele Besucher höchst erstaunlich, wie viel Zeit sich die Gartenbesitzer für uns als Gäste nehmen, und wie ungeniert man als Gartenbesucher auch in die Privatbereiche des Hauses hineingelassen wird. Wenn der Hausherr nach einem längeren Gartenplausch bei Tee und Shortbread fragt, ob man auch noch seinen alten Rolls-Royce besichtigen wollte, bricht jeder Terminplan zusammen, und man muss mit dem Busfahrer eine Geheimabsprache treffen, dass er mal dezent auf die Hupe drückt und zum Aufbruch mahnt. Bei der Gartenreise 2015 wird wahrscheinlich der Empfang in Bosvigo House in Cornwall einen besonderen Eindruck hinterlassen. In diesem Anwesen werden immer wieder Szenen in den Filmen von Rosamunde Pilcher gedreht, wohl auch, weil es den Vorstellungen eines noblen englischen Landhauses entspricht.

Wie würden Sie die Besonderheiten einer Garten-Reise per Schiff beschreiben?

Die Vorteile bestehen in dem hohen Maß in der Bequemlichkeit. Man ist jeden Tag an einem anderen Ort, in einem anderen eindrucksvollen Garten, den man nach etwa einer Stunde Fahrtzeit durch schöne Landschaft erreicht und liegt doch jede Nacht im gleichen Bett, muss nicht ständig Koffer packen. Man ist auch täglich mit anderen Gartenbegeisterten zusammen, ohne dass ein Gruppenzwang entsteht wie bei anderen Gartenreisen.


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Was hat sie eigentlich ausgelöst – Ihre Leidenschaft für Gärten?

Wir entdeckten Großbritannien Anfang der 1980er Jahre als ideales Reiseland für eine Familie mit zwei Kindern. In den Gärten gab es auch für die Kinder immer etwas zu entdecken, sei es ein kleines Wasserspiel, ein Baumhaus oder ein Kleintiergehege. Wir fanden auch immer sehr schöne Ferienhäuser, und neben den Gartenzielen lockten uns auch die vielen reizvollen Wanderwege und die Möglichkeiten zum Reiten.

Sie haben als Gartenarchitekt eine eigene Auffassung, eine eigene Philosophie. Wenn Sie einen Garten besuchen, muss der dazu passen?

Ich habe eine Vorliebe für streng architektonische Gartenanlagen. Aber bei Gartenbesuchen mit meinen Gruppen erlebe ich aber auch immer wieder, dass Anlagen mit ganz anderen Qualitäten den Gästen sehr gut gefallen. Das hat mir oft zu denken gegeben und dadurch habe ich viel gelernt.

Wie viele Reisen dieser Art unternehmen Sie im Jahr?

Wir waren jetzt schon fast zwanzig Mal mit Schiffen von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten unterwegs und haben Privatgärten in England, Irland, Schottland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien besucht. Meine Bürotätigkeit und auch die Arbeiten im eigenen Garten lassen jedes Jahr nur eine Gartenreise zu.


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Interview: Dirk Lehmann


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Laila Neubert-Mader ist freie Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin, Günter Mader arbeitet als freier Architekt und Gartenarchitekt. Gemeinsam haben sie einige mehrfach prämierte Bücher über Gartenkunst verfasst und betreuen seit fast zwanzig Jahren auch Gartenreisen in ganz Europa, hier der Link zur Website von Günter Mader. Und hier der Link zur nächsten Kreuzfahrt in Blütenmeere mit MS EUROPA.

 

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