Magischer Orient: Baku im Privatjet ALBERT BALLIN
Magischer Orient: Kappadokien und Eriwan, Isfahan, Shiraz und Baku. Beeindruckende Städte und zauberhafte Landschaften – die Schönheit des Morgenlands
von Wolfgang Peters
Magischer Orient. So heißt diese Reise. Und hier präsentiert sich der als Wohlstandsoase: modern und gepflegt, reich und gediegen. Nein, nicht erst seit heute. Denn schließlich ist am Kaspischen Meer der erste Ölboom der Erde entbrannt, schon 1848 bohrt man hier nach dem Schwarzen Gold und wird zur Wohlstandsregion am Rande des Kaukasus. Die Welt wird zum ersten Mal aufmerksam auf die bis dato unbedeutende Metropole Baku. Die Gebrüder Nobel haben hier ihr Geld gemacht. Theater entstehen, Villen am Meer, Zeichen des Geldadels.
Als eine der 15 ehemaligen Sowjetrepubliken ist Aserbaidschan in seiner Entwicklung für Jahre aufgehalten worden und scheint nun mit aller Macht aufzuholen. Elegante Straßen und Brücken führen ins Stadtzentrum, ein neuer Turm der Petrolgesellschaft ragt elegant 200 Meter hoch in den Himmel, das von Zaha Hadid entworfene neue Museum ist zumindest von außen ein absoluter Hingucker und das neue Wahrzeichen der Stadt – die „Flame Towers“ sind großartig. Wenn nachts das große Lichtspektakel an ihren Fassaden beginnt ist man schlicht sprachlos, vielleicht sollten wir unsere Stadtplaner einfach nur nach Baku schicken.
Helle Sandsteinfassaden, alle sehr gepflegt, zeigen nicht nur den Wohlstand des vorvorigen Jahrhunderts, sondern mit ihren pseudoislamischen Elementen auch, dass man sich der islamischen Traditionen durchaus bewusst ist. Diese Häuser umringen wie eine zweite Stadtmauer die Altstadt. Moscheen und sogar ein kleiner Shahpalast finden sich in guten Händen, das kleine Museum im Inneren des Schlosses ist sehr gut aufgebaut, klein aber fein. Erstaunlich, die Fragmente einer im Kaspischen Meer versunkenen Feste, arabische Kalligraphie mischt sich mit Tierskulpturen und Teufelsgesichtern.
Die Promenade der Helden ist ein trauriger Ort, eine endlose Reihe der Gräber junger Soldaten die im Krieg mit Armenien um die Enklave Berg-Karabach gefallen sind. Sie haben das Aufblühen ihrer Stadt nicht mehr erlebt. Edellimousinen und Edelboutiquen. Der Reichtum wird gezeigt. Prestige ist alles bei den hiesigen Oligarchen, deren junge Frauen auf Schuhen herumstolzieren, die jeder Beschreibung spotten. Und natürlich besteht auch dieses Reich mit seinem diktatorischen Präsidenten nicht nur aus Wohlstand, ein Spaziergang hinter den Kulissen verrät auch hier, dass die Alltagstristesse eines ehemaligen Sowjetstaates nicht von heute auf morgen verschwindet. Aber bei all dem Grün, der gepflegten Strandpromenade entlang des Kaspischen Meeres, bei all dem Leuchten und Flimmern der Türme, und bei all den strahlenden Häusern der Belle Epoque ist diese Stadt mit Abstand die schönste im Kaukasus.
Etwas außerhalb und nahe des futuristischen Flughafens trifft man auf die berühmten Bohrtürme des Landes, wie Kraniche heben und senken die Förderanlagen ihre Köpfe. Inmitten all dieser Betrieblichkeit findet sich eine eigenartige Oase der Stille, ein Tempel der Zoroastrier. Dieser so genannte Feuertempel ist seit kurzem, da man hier die Flamme für die im Juni anstehenden European Games entzündet hat, gründlich restauriert worden. Und das kleines Museum ist auch sehr gelungen. Die ewige Flamme, die den Anhängern des Propheten Zarathustra heilig ist, brennt dank des aus der Erde austretenden Erdgases seit mehr als 400 Jahren. Nicht nur in Iran hat diese Religion überlebt, in Mumbai, Indiens Wirtschaftsmetropole, wo man die Gläubigen als Parsen bezeichnet, spielt sie sogar eine recht große Rolle, die dortigen Türme des Schweigens sind weltbekannt.
Die Stippvisite in Baku hat sich gelohnt und man ist geneigt, mehr sehen zu wollen. Ein kleines Land welches seinen Wohlstand sichtbar einsetzt. Ein unglaublich gepflegtes und auffallend modernes Stadtbild, ein Dubai am Kaspischen Meer entsteht hier. Es wird sich lohnen, bald mal wieder vorbei zuschauen. Man darf gespannt sein, was sich hier noch tut…
Weitere Infos zu dieser und anderen Reisen mit ALBERT BALLIN finden Sie auf der entsprechenden Übersichtsseite zum Privatjet bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Weitere Reise-Texte von Wolfgang Peters finden Sie auf seiner Homepage Reisediwan.