Mit Gefühl und Comedy im Land des Lächelns: mit der EUROPA 2 nach Japan
Tempel und Teerituale, Kirschblüten und Kaiserstädte – wenn sich die EUROPA 2 auf ihre Reise nach Tokio begibt, steht für viele Gäste die einzigartige Kultur Japans im Fokus, sowie die faszinierenden Metropolen. An Bord sorgen die Sängerin Stephanie Neigel und der TV-Star Bernd Stelter für Unterhaltung. Wir sprachen mit den beiden über das Unterwegssein, über ihre Kunst und die Vorfreude auf diese besondere Reise.
Bernd Stelter studierte Volkswirtschaftslehre in Bonn. Doch ihm wurde bald klar, dass er sein Berufsleben nicht im wohlklimatisierten Büro einer Bank oder Versicherung verbringen wollte. 1988 gab es die ersten großen Auftritte, und die hatte der Westfale ausgerechnet im Kölner Karneval. 1997 wurde er von Rudi Carrell angesprochen: „Hast du nicht Lust auf ’7 Tage, 7 Köpfe’.“ In der illustren Runde saß Bernd Stelter fast zehn Jahre und erhielt dafür den Deutschen Comedy-Preis, den Goldenen Löwen und den Bambi. Beim WDR moderierte er die Kabarettsendungen „Deutschland lacht“ und „Das NRW-Duell“. Aber sein Herz gehört der Bühne, er fühlt sich zuhause bei den „Wühlmäusen“ in Berlin, im „Schmidts-Tivoli“ in Hamburg oder im „Lustspielhaus“ in München. „Hurra! Ab Montag ist wieder Wochenende.“ ist sein mittlerweile siebtes Kabarett-Programm.
Lieber Bernd Stelter, seit einiger Zeit bereits begleiten Sie als Gastkünstler die Reisen mit unseren Schiffen. Zählen Sie mit?
Bernd Stelter: Ja, denn da bin ich ein bisschen stolz drauf. Die Reise wird meine siebte mit der EUROPA 2, und ich freue mich genauso darauf wie auf die erste. Das war übrigens 2016 – von Mumbai nach Dubai.
Als erfahrener Comedian haben Sie sicherlich ein gutes Gespür für die Gäste. Welcher Gag funktioniert immer?
Meine Programme wechseln selbstverständlich. Aber ich erzähle gern, dass es ja auch andere Schiffe gibt, auf denen die Gäste ihre Handtücher oder ein Buch auf eine Liege legen, um diese zu reservieren. Das ist doch stillos, oder? Bevor ich auf die EUROPA 2 gehe, lasse ich zuhause edle Messingschildchen mit meinem Namen anfertigen. Die schraube ich dann akkurat in die Rückenlehne. Das hat Stil!
„Ich bin völlig überraschend 60 geworden. 60 werden ist cool!“
Worauf dürfen sich unsere Gäste freuen? Was bieten Sie an Bord an?
Es sind zwei Programme. „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!“ soll uns zeigen, dass wir jeden Tag genießen müssen, nicht nur Samstag und Sonntag. Das passt vorzüglich zur Reise mit dem Schiff. Das zweite Programm heißt „Wer älter wird braucht Spaß am Leben!“ Ich bin in der Corona-Pause völlig überraschend 60 geworden, und ich hätte es beinah nicht mitgekriegt. Wenn man 60 wird, gibt man ja normalerweise eine große Party, aber es war Lockdown. Ich wurde 60, und hatte auch noch Zeit zum Nachdenken. Schrecklich. Und beim Nachdenken ist mir aufgefallen: Nein, 60 werden ist nicht schrecklich. Sehr viel Stress fällt von einem ab. Die Kinder sind aus dem Haus, kein beruflicher Stress mehr. Und vor allem: Ich möchte mich nur noch mit Menschen umgeben, die mir guttun. Und den Menschen, die mir guttun, möchte ich guttun. 60 werden ist cool!
Von den vielen besonderen Momenten auf See, welcher ist Ihnen nachhaltig in Erinnerung geblieben?
Es wäre fast gemein, nur einen auszuwählen. Da waren die beiden Blauwale vor Norwegen. In Neuseeland sind wir im Milford Sound gekreuzt. Und auch den Besuch auf Bali werde ich nie vergessen. Nach solchen Tagen liege ich abends im Bett, schaue nach oben und sage: Danke!
Haben Sie einen Lieblingsplatz an Bord?
Oh ja, das Pooldeck um 15:30 Uhr mit einem Kaffee, einem Prosecco und einem neuerlichen Meisterwerk vom „Waffle-Master“ – das ist an jedem Seetag mein Höhepunkt. Die Seetage mag ich sehr. Man hat Zeit zum „Runterkommen“, für ein Buch, für eine Runde Shuffle-Board. Und ich lerne auf jeder Reise spannende Menschen kennen.
Seoul, Tokio und einige der spannendsten Hafenstädte Japans – auf welche Ziele der Reise freuen Sie sich besonders?
Ich kenne auf dieser Reise nur den Starthafen Hongkong, und wenn man zwei Tage da war, kennt man die Stadt auch nicht wirklich. Ich freue mich auf die alte Kaiserstadt Kyoto. Ich freue mich, die japanische Lebensart kennenzulernen, und ich hoffe auf einige Kirschblüten. Aber ich bin sicher, ich werde jeden Tag genießen.
Tempel, Teerituale und ein Lächeln – mit der EUROPA 2 nach Japan
Der Friedenspark in Nagasaki, das moderne Seoul, die alte Kaiserstadt Kyoto: Die EUROPA 2 nimmt Sie mit auf eine Reise nach Japan und Südkorea und verzaubert Sie mit fernöstlichen Traditionen und blühenden Kirschbäumen. Freuen Sie sich auf freundliche Menschen, die Sie mit einem Lächeln begrüßen.
Stephanie Neigel begann als Kind, das musikalische Universum zu erforschen und schrieb als 14-jährige ihre ersten Songs. Schon während ihres Studiums des Jazzgesangs veröffentlichte sie drei Solo-Alben, zwei wurden vom SWR2 als „CD der Woche“ auszgezeichnet, und wirkte an etlichen Alben als Sängerin oder Co-Songwriterin mit. Sie spielte auf den meisten nationalen und vielen internationalen Festivals. Sie ist Teil des weiblichen A-cappella-Quartetts „Les Brünettes“, auserkorene Frontrau des „Söhne Mannheims Jazz Departments“ und arbeitet dank ihrer Vielseitigkeit mit nationalen und internationalen Künstlern wie Al Jarreau, Tanita Tikaram, Peter Herbolzheimer, Edo Zanki oder der HR BigBand. Ihr neuestes Werk ist das Duo-Album „Phalleé & Baldu“.
Liebe Stephanie Neigel, in Ihrem wundervollen Album „In Sachen Du“ geht es immer auch um das Unterwegssein. Offenbar reisen Sie gern. Welche Songs dürfen dann auf Ihrer Playlist nie fehlen?
Stephanie Neigel: Ich liebe das Reisen, und vielleicht habe ich auch deshalb diesen Beruf gewählt. Die Musik hat mich an viele Orte in Europa und der ganzen Welt geführt, die ich sonst vielleicht nie hätte erleben können. Ich liebe es – selbst nur kurz – in die Atmosphäre und Geschichte eines Ortes einzutauchen. Musik von Joni Mitchell, John Mayer, Jamiroquai aber auch Ella Fitzgerald oder Bill Evans begleiten mich oft.
Jazz-Sängerin, Singer-Songwriterin – wie beschreiben Sie sich selbst?
Ich bin Künstlerin, die vor allem in der Musik ihren Ausdruck findet, ob im Schreiben eigener Songs oder beim Interpretieren von Stücken. Für mich sind die Genre-Grenzen fließend. Ich liebe das Opulente und Orchestrale der Klassik, die unglaublichen Harmonien und den Swing des Jazz, sowie die Sounds und den Groove der Popmusik. Am Ende geht es aus meiner Sicht immer um den einen Kern: den Ausdruck einer Emotion, einer Stimmung, einer Geschichte. Und wenn das ehrlich und gut gemacht ist, erreicht es uns auf direkter und tiefer Ebene. Die Musik und die Lyrik, die ich gerne höre und lese, hallt so in mir wieder, und ich bringe sie auf meine oder neue Weise auf der Bühne zum Leben. Das kann sowohl in der Jazz- als auch in der Popmusik geschehen.
„Das Publikum erlebt die ganze Energie live mit uns mit!“
Als Sängerin können Sie mit einem kleinen Ensemble großen Emotionen den nötigen Raum geben. Worauf dürfen sich unsere Gäste freuen?
Wir haben in unserer speziellen Duo-Besetzung mit Stimme und Kontrabass Arrangements entwickelt, die eine enorme Bandbreite bieten – von reduzierter Instrumentierung bis zu großen Pop-Sounds. Manche Stücke sind sehr pur, sehr direkt, beginnen etwa mit einem a-cappella gesungenen Intro. Bei anderen erweitern wir unsere Sets durch zusätzliche Instrumente und Loops. In unserer Besetzung gibt es keinen doppelten Boden, wir sind die ganze Zeit voll da. Und doch gibt es auch die Improvisation, das Reagieren aufeinander. Das Publikum erlebt diese Energie live mit uns mit, und so sind wir selbst gespannt, was bei den Konzerten passiert.
Waren Sie schon einmal bei uns an Bord?
Ja, vor einigen Jahren als Künstlerin mit meinem weiblichen A-cappella-Quartett „Les Brünettes“ auf der früheren „MS Columbus“. Wir umschifften Europa von Hamburg aus nach Barcelona. Eine wunderschöne Reise mit zwei tollen Konzerten, bei einem hatten wir auch ordentlichen Seegang. Das war eine interessante Erfahrung!
Seoul, Tokio und einige der spannendsten Hafenstädte Japans – auf welche Ziele der Reise freuen Sie sich besonders?
Ich durfte durch die Einladung zu einem internationalen Jazzfestival vor ein paar Jahren bereits Sapporo kennen lernen. Die japanische Lebensart hat mich damals sehr begeistert, und ich hätte gerne mehr von dem Land gesehen. Ich habe viel über die Architektur und Kultur Tokios gelesen und bin gespannt auf die Eindrücke vor Ort.
Fotos: Archiv, Interview: Dirk Lehmann