MS BREMEN – Weiterbildung und gute Stimmung vor Neuseeland
Was macht eigentlich die Crew auf einem Schiff ohne Gäste? Sind alle Abteilungen besetzt? Und wo kann man ein Schiff parken? Es gibt viele Fragen, die uns in den letzten Tagen erreicht haben. Wir haben sie weiter gegeben. Zum Beispiel an Dolf Jenckel, den Kapitän der BREMEN.
UNSERE REISE GEHT WEITER. Obwohl die Reisen unserer Flotte derzeit aufgrund des Coronavirus pausieren, möchten wir Sie virtuell weiterhin mit an Bord nehmen. In den nächsten Wochen wollen wir darüber berichten, warum selbst ein leeres Schiff vor allem eins niemals ist – leer. Wir wollen die Menschen an Bord vorstellen. Und wir wollen zeigen, dass uns alle bei Hapag-Lloyd Cruises eine Leidenschaft eint – Sie, unsere Gäste, so bald wie möglich wieder an Bord zu begrüßen!
Denn unsere Reise wird weiter gehen. Bis auf bald – an Bord!
Wir bieten der Crew die Möglichkeit, sich weiter zu bilden. Aber es soll auch Spaß bringen. Ich halte es für extrem wichtig, die gute Stimmung an Bord aufrecht zu erhalten.
Hapag-Lloyd Cruises Blog: Wo befindet sich die BREMEN momentan?
Dolf Jenckel: Wir liegen zurzeit in Auckland an der Pier. In ein paar Tagen werden wir vor Anker gehen, und dann müssen wir auf die weitere Entwicklung der Dinge schauen.
Wie viele Menschen sind an Bord?
Wir sind im Moment 72 Crew.
Sind alle Abteilungen besetzt?
Deck und Engine sind fast vollständig an Bord. Das Cruise Department ist auf eine Person – unseren Shore Excursion Manager – reduziert. Im Hotel wurde die aussteigende Crew regulär nach Hause geschickt, und die sind auch zu Hause geblieben. Wir haben daher im Hotel-Bereich eine reduzierte Crew.
Uniform oder Alltagskleidung – wie lautet der Dresscode für die Crew?
Die Uniform bleibt während der Arbeitszeit erhalten. Jedoch hat die Hotel Crew fast durchgängig Overalls an, da es im Moment ja keinen Service gibt, sondern verschiedene Projekte bearbeitet werden.
Ein Schiff schläft nie. Wie stellt sich die Situation in den nächsten Tagen dar?
Brücke und Engine sind weiter 24 Stunden besetzt. Auch unsere Nachtwache gibt es weiterhin. Daher unterscheidet sich der Ablauf aus nautischer Sicht momentan nicht vom „normalen“ Bordbetrieb.
Wie sieht Ihr Alltag aus?
Der überwiegende Anteil der Crew arbeitet von 8 bis 16 Uhr. Danach bieten wir verschiedene Schulungen und Kurse an, unterrichten etwa Deutsch für die nicht deutschsprachigen Matrosen und Crew-Mitglieder. Es wird ein kleiner Servicekurs angeboten, ein Navigations- und ein Kochkurs. Wir bieten der Crew an Bord reichlich Möglichkeiten, sich weiter zu bilden. Aber es soll vor allem auch Spaß bringen, die ungewohnte Zeit an Bord ein wenig verkürzen. Ich halte es für extrem wichtig, die gute Stimmung aufrecht zu halten. Denn wir wissen ja nicht, wie lange diese Situation noch anhält.
Zeit zu haben, ist auch ein Segen: Welche Projekte gehen Sie an?
Es können zum Beispiel alle Lagerbereiche ausgeräumt, gesäubert und frisch gestrichen werden. Wir haben Zugriff auf alle Kabinen und können Arbeiten verrichten, die sonst nur während einer Werftzeit möglich sind. Im Schiff und in den Außenbereichen kann überall maintenance betrieben werden, ohne dass wir einen Gast stören. Und so haben wir die Möglichkeit, diverse Projekte anzugehen.
Fotos: von Bord, Susanne Baade