MS EUROPA neu gedacht: das Interior Design. Atelierbesuch bei den Architekten
Ein nachhaltiges Upgrade für das Luxusschiff EUROPA: neue Restaurants, ein neues Well-Being Konzept, ein neuer Lifestyle. Im Blog berichten wir über den umfangreichen Modernisierungsprozess. Die Architekten geben einen ersten Einblick – in das neue Interior Design.
„Sobald wir Deck 4 betreten, werden die Neuerungen sichtbar“, sagt Jochen Hagen. Der Architekt hat in sein Atelier im Hamburger Szene-Stadtteil Altona geladen und breitet nun auf einem großen Tisch die Renderings aus. Cubik³ ist ein langjähriger Partner für Hapag-Lloyd Cruises. Die Innenarchitekten gestalten die öffentlichen Bereiche für die Luxusschiffe EUROPA 2 und EUROPA. Sie haben einen unverwechselbaren Look kreiert, den sie sorgsam modernisieren. Auch dafür kommen die Schiffe alle zwei Jahre ins Dock. Es ist einer der Gründe, dass die EUROPA seit ihrer Indienststellung mit der EUROPA 2 an der Spitze steht im Ranking des Berlitz Cruises Guides. Doch die nächste Werftzeit wird besonders.
MS EUROPA – neu gedacht: das neue Atrium
Jochen Hagen blättert durch die Grafiken und nimmt uns mit auf einen virtuellen Schiffsrundgang. Wir betreten die EUROPA durch das Atrium. Es wirkt leichter und luftiger, ein elegantes Blau umfängt uns. Der Blick fällt auf den neuen Kronleuchter, der über mehrere Decks reicht. Ein imposanter Blickfang. Auch die Aufzüge präsentieren sich im neuen Gewand, der Teppichboden und die modernen Sessel in einem stilvollen Dunkelblau. „Wir hatten da bisher Ohrensessel stehen, die sollten den Gästen eine Art Rückzugsraum bieten“, sagt Jochen Hagen. „Aber wir haben festgestellt, dass der Bereich vor der Rezeption eher ein Ort des Austauschs ist.“
MS EUROPA neu gedacht: für DIE beste zeit der welt
Wir berichten über die einzelnen Schritte im Modernisierungsprozess.
- Der Überblick. Ein Upgrade für MS EUROPA.
- Das Design. Besuch bei den Architekten.
- Das Pearls. Ein neues Kaviar-Restaurant auf Deck 7.
- Das Entertainment. Interview mit dem Team.
- The Globe. Sterne-Koch Kevin Fehling erklärt sein Konzept.
- Die Werft. Die Arbeiten am Upgrade beginnen.
- Die Reise. Das Schiff auf zweiter Jungfernreise…
Vom Atrium geht es in Richtung Heck des Schiffes. „Gatsby's“ und „Havana-Bar“ bleiben unverändert, sie fügen sich harmonisch in den neuen Stil ein. Jetzt erreichen wir einen wichtigen Treffpunkt im Schiff: die Blumenskulptur, vor der sich viele Gäste fotografieren, bevor sie in eines der Spezialitätenrestaurant gehen. „Auch dieser Bereich wird erneut modernisiert“, sagt Jochen Hagen, möchte aber keine Details nennen. „Das soll eine Überraschung sein.“
MS EUROPA – neu gedacht: kulinarische Exzellenz, up to date
Wir blicken in die Restaurants:
EUROPA-Restaurant. Die Gäste haben sich mehr Zweier-Tische gewünscht, überhaupt mehr Raum für Momente zu zweit und eine flexible Platzwahl. Dafür gibt es nun neben neun großen Tischen für acht, bzw. sechs Personen eine Vielzahl an Zweiertischen und Bänke mit hohen Rückenlehnen. Eine neue moderne Farbgestaltung wird den Charakter des EUROPA Restaurants unterstreichen.
Venezia. Nach aufwändiger Modernisierung präsentiert sich das Ristorante im Stil und mit der Atmosphäre des „besonderen Italieners in der Nachbarschaft“: Hier werden Speisen von herausragender Qualität serviert, dazu großartige Weine aus der Enoteca. Momente, die glücklich machen. Die Farbgebung wird bestimmt durch verschiedene Rottöne, sowie Akzente in Schwarz und Petrol.
„The Globe by Kevin Fehling“. Der nachhaltige Umbau macht aus dem Restaurant, das dort entstehen wird, wo Dieter Müller zehn Jahre lang die Gäste kulinarisch verwöhnte, eine eigene Welt. Jochen Hagen und sein Team waren beeindruckt, wie klar die Vorstellungen des 3-Sterne-Kochs sind, selbst zu den Lampen, die wie Mobiles von der Decke hängen. Der Gestalter: „Es ist ein besonderer Ort.“ Dazu später mehr.
Es gibt also viel zu tun auf Deck 4. Denn auch in der „EUROPA Lounge“ wird es einige Veränderungen geben. Insbesondere erhält die Bühne technische Verbesserungen für ein zeitgemäßes Entertainment-Programm (dazu später mehr) und ein neues Lichtkonzept mit energiesparenden LED. Die Herausforderung besteht nicht so sehr darin, all die Arbeiten in den knapp 13 Tagen auszuführen. Jochen Hagen sagt: „Mich fasziniert immer wieder, dass im Schiffbau Dinge möglich sind, die man an Land – etwa bei einem Hotel – nie umsetzen könnte.“ Die Herausforderung ist die Koordination. Im Atrium werden so viele Handwerker an verschiedenen Gewerken arbeiten, dass man kein Gerüst errichten kann. „An den Aufzügen werden deshalb Kletterer arbeiten.“
MS EUROPA – neu gedacht: Upgrade für ein Grand Hotel auf See
Herausfordernd ist auch das Projekt auf Deck 7 – das „Pearls“, ein neues innovatives Kaviar-Restaurant. Dafür gilt es auch einige technische Hürden zu überwinden. Schon die Renderings machen Lust auf das Ergebnis: auf einen hellen Ort, dezent möbliert, so dass der Fokus auf den edlen Genüssen liegt. Und einem prächtigen Blick über das Meer. Wir stellen das kulinarische Konzept des „Pearls“ demnächst hier vor. Jochen Hagen ist jetzt schon überzeugt, dass das „Pearls“ ein Erfolg wird.
Ist er eigentlich aufgeregt? „Weil das ein großes, sehr komplexes Projekt ist? Ja, eine gewisse Anspannung spüre ich schon“, sagt Jochen Hagen. Vor allem, weil er sich wirklich auf das Ergebnis freut. „Wir modernisieren eine Berühmtheit. Die EUROPA ist ein Grand Hotel auf See. Das Schiff ist weltbekannt und setzt immer wieder Maßstäbe. Das ist mehr als ein Ansporn – eine Verpflichtung.“
Fotos: Susanne Baade, Archiv, Text: Dirk Lehmann