MS EUROPA um die Welt: 5 überraschende Tipps für New Orleans
EUROPA um die Welt: Von Dubai nach Hamburg führt die Weltreise des Luxusschiffes. Der PASSAGEN BLOG ist dabei, stellt in loser Folge die Metropolen und Menschen en route vor. In diesem Beitrag geben wir fünf überraschende Tipps für New Orleans
von Brigitte Steinmetz
5 überraschende Tipps für New Orleans. Vom Schwein und Meer: Cochon
Einen Naw-land-er – so nennen sich die Menschen in New Orleans selbst – nach seinem Lieblingsrestaurant zu fragen, resultiert in ungefähr so vielen Empfehlungen wie eine wahllose Google-Suche hervorbringen würde. Jede Spezialität habe ihre besondere Adresse, zudem müsste man erst einmal festlegen, was den besten Po’Boy oder Blackened Fish ausmacht und die richtige Zubereitung von Beignets oder Shrimp Etouffee diskutieren! Wer dafür zu hungrig ist, geht ins „Cochon“ und bestellt die „Small Plates“. Das Menü bietet die Möglichkeit, sich durch sämtliche Cajun-Spezialitäten zu probieren. Überraschend zarten, frittierten Alligator in einer sanft scharfen Chili Garlic Mayonnaise etwa oder nussige „wood-fired oysters“, die selbst Austernfeinde bekehren könnten. Allerdings sollte unbedingt noch Platz bleiben für die feinste Schweinerei des Hauses, das Louisiana Cochon mit knuspriger Schwarte auf einem Bett von delikatem Kohl. Aber es soll auch Leute geben, die allein wegen der fluffigen Sauerteigbrötchen zu Stammgästen des Cochon wurden. Das spricht nur für Chef Donald Links Liebe zum Detail.
Hier der Link zum Cochon.
5 überraschende Tipps für New Orleans. Musik mit Tanz: One Eyed Jacks
New Orleans ist eine von nur acht amerikanischen Städten, in denen Alkoholkonsum auf offener Strasse legal ist. Während Touristen selig mit bunten Cocktails über die Bourbonstreet wandern, steuern Locals zielstrebig zur Toulouse Street, nur ein paar Ecken weiter. Ihre Destination ist ein Kino aus den 20er Jahren, das einzige Musik-Etablissement, das Einheimische im French Quarter frequentieren. Behaupten zumindest die Einheimischen. Im „One Eyed Jacks“ spielen täglich lokale Bands Jazz, Indie und Funk und gelegentlich turnen sexy Burlesque-Tänzerinnen durch die Kulisse. Immer dem Gehör nach ist übrigens eine gute Art, sich in New Orleans zurechtzufinden. Früher oder später dirigiert der Sound aus den Live-Music-Bars an der Frenchmanstreet zur richtigen Adresse.
Hier der Link zum One Eyed Jacks.
5 überraschende Tipps für New Orleans. Statt Museum: M.S. Rau Antiques
In dem unauffälligen Laden an der Kunstgalerienmeile der Royal Street fühlt man sich ein bisschen wie Alice im Wunderland. Die bescheidene Fassade verrrät nicht, was für Schätze sich hinter den wohlbewachten Türe auf 20787 Quadratmetern verbergen. Ein Labyrinth aus Treppen und Zimmerfluchten voller Nippes und Kostbarkeiten, vom Meteoriten bis zum Billiardtisch aus russsichem Zarenbesitz. Pistolen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg? Einen echten Rockwell? Oder doch lieber einen van Gogh? Alle ausgestellten Artefakte stehen zum Verkauf, das freundliche Personal stört nicht beim Stöbern und ist zur Stelle wenn es Fragen gibt. Kostenlose Führungen gegen Voranmeldung.
5 überraschende Tipps für New Orleans. Versumpfen mit Alligatoren: Honey Island Swamps
Alligatoren haben eine Schwäche für Hot-Dogs. Und Wildschweine lieben Marshmallows. Das lernt man auf einer Tour durch die Honey Island Swamps. Vom French Quarter aus sind die Honig-Insel-Sümpfe mit einem Shuttle-Boot unkompliziert zu erreichen. Am Ablegeplatz in der Kleinstadt Slidell übernehmen einheimische Guides, die jede Schlange des 30 mal zehn Kilometer messenden Marschlands beim Namen kennen, und die Schnurren vom Swamp-Monster erzählen. Die angeblich mehr als zwei Meter messende Kreatur mit den großen, vierzehigen Füßen hat in den 1970er Jahren für Grusel gesorgt. Die Guides locken ganz gewöhnliches Sumpfgetier vor die Kameralinse. Würstchen für Alligatoren, Süssigkeiten für Wildschweine. Die Libellen, die einem im Vorbeiflug die Mücken von der Schulter picken, sind unbestechlich.
Hier kann man sich zu den Touren anmelden: Pearl River Eco Tours
5 überraschende Tipps für New Orleans. Morbid und Magisch: Metairie Cemetery
New Orleans zelebriert seine Toten mindestens so hingebungsvoll wie die Lust am Leben. 31 „City of Dead“ fügen sich ins Stadtbild, der Metairie am Rande des Garden Districts ist vielleicht der prächtigste. Man kann leicht zwei Stunden durch den alten Teil wandern, der herzzerreißenden Statue „Weeping Angel“ hinter blauem Glas kondolieren und an der so genannten „Millionaires Row“ die zweitteuersten Immobilien der Nachbarschaft bewundern. Hier war früher eine Galopprennbahn. Bei genauerem Hinsehen lässt die Anordnung der Mausoleen das Oval noch erahnen. Die Geschichte geht so: Mitte des 19 Jahrhunderts verweigerte der Jockeyclub des Metairie Race Course dem aus Baltimore zu gereisten Millionär Charles T. Howard die Mitgliedschaft, worauf dieser schwor, die Rennbahn in einen Ort des Todes zu verwandeln. Und so sollte es geschehen. Der Club ging nach dem Ende des Civil Wars pleite, der Wunsch des Millionärs ging in Erfüllung. Ob Voodoo dabei im Spiel war?
Hier geht es zur Website des Metairie Cemetery.
Brigitte Steinmetz zog 1998 als „Playboy“-Redakteurin wegen des Wetters nach Kalifornien und blieb wegen der Wellen. Wenn sie nicht gerade in Malibu surft, schreibt sie für deutsche und internationale Magazine über Hollywood, Essen und Reisen…