Mythos Transatlantik: mit EUROPA 2 auf See – nach New York

Mythos Transatlantik – mit der EUROPA 2 nach New York. Eine ganz besondere Kreuzfahrt, die an all die großen Schiffsreisen erinnert, die einst in die Neue Welt führten. Für den PASSAGEN BLOG berichten wir von Bord

Datum: 28.11.2014
Tags: #europa2

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Mythos Transatlantik. Mit der EUROPA 2 nach New York. Für den PASSAGEN BLOG berichten wir von Bord – über die Abfahrt aus dem Hafen von Funchal und die Vorfreude auf New York, über einige der Angebote an Bord und über das Glück der Seetage, von denen man gar nicht genug haben kann…

 

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Warten unter Palmen. Die EUROPA 2 im Hafen von Funchal – vor ihrer ersten Fahrt über den Atlantik

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von Dirk Lehmann (Text) und Susanne Baade (Fotos)

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STRESS PUR. Das ist es, was die erste Anfahrt New Yorks für ein Kreuzfahrtschiff bedeutet. Denn die US-Behörden nehmen alles sehr genau, überprüfen die technischen Angaben, lassen sich die Sicherheitsmanöver noch einmal vorführen, prüfen die Hygienie an Bord. All diese Tests werden sehr akribisch durchgeführt, manche ohne Ankündigung.

Wir treffen Ulf Wolter auf der Brücke der EUROPA 2. Es ist der erste von insgesamt sechs Seetagen, und der Kapitän hat die Passagiere auf die Brücke des Schiffs eingeladen. Viele sind der Einladung gefolgt und lassen sich erklären, welche Instrumente was anzeigen. Und dass ein modernes Schiff wie ein Flugzeug ist – man stellt den Autopiloten ein, und die nautischen Offiziere überprüfen, ob Kollege Computer alles richtig macht.

Zu den wahren Herausforderungen aber zählen inzwischen andere Aufgaben: Dass die Sicherheit an Bord eines Schiffes allzeit gewährleistet sein muss. Dass die Hygienevorschriften eingehalten werden. So muss etwa in amerikanischen Hoheitsgewässern in den Speisekarten des Schiffes darauf hingewiesen werden, dass der Verzehr roher Fisch- und Fleischprodukte nicht ohne Risiken ist. Überall werden nun entsprechende Hinweisschilder angebracht.

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Wenn der Tag geht und die Gäste kommen. Am ersten Seetag erklärt Kapitän Ulf Wolter den Kurs – immer geradeaus

BYE BYE EUROPA. Kapitän Ulf Wolter hält eine kurze Ansprache über die Bordlautsprecher. Mehr als 2.200 Seemeilen lägen nun vor uns bis wir Bermuda erreichen. Und dann: New York! Was das Wetter betrifft, seien die Prognosen gut. Nur am ersten Tag wird die See rau sein mit 7 Windstärken und bis zu drei Meter hohen Wellen. “Jetzt lassen wir Europa hinter uns.”

Nach der Sicherheitsübung manövriert die EUROPA 2 aus dem Hafen von Funchal. Die Lichter der Stadt funkeln an den Bergen, die Sterne am Nacht-Himmel. Das Schiffshorn dröhnt, und der Bug dreht in die Dunkelheit, in Richtung Amerika. Die See wird rauer, im Pool spotzt das Wasser, doch das elegante Schniff schneidet ruhig durch die Wellen. Es ist der Beginn einer besonderen Reise.

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Sag zum Abschied ordentlich laut: TUUUUUUUUT! TUUUUUUUUT! TUUUUUUUUT! Die EUROPA 2 bricht auf

WIR SIND ALLEIN. Kein Schiff weit und breit. Keine Insel. Um uns herum nur das leicht aufgewühlte Meer. Ab morgen wird uns ein Hoch begleiten. Soweit der Statusbericht von der Brücke. Die EUROPA 2 geht souverän durch die Wellen, das sanfte Schaukeln hat uns gestern tief in den Schlaf gewogen und lässt uns heute lustig durch die Gänge gehen. Die Menschen an Bord sind gut gelaunt. Der Vorteil mehrerer Seetage: Man hat viel Zeit, kann in Ruhe essen, lesen, entspannen, das Schiff kennen lernen. Wir besuchen ein Coaching-Seminar, vereinbaren einen Termin mit dem Fitness-Trainer, stehen bei Kapitän Ulf Wolter auf der Brücke, er hat alle Gäste eingeladen, ihn zu besuchen. Wir stellen Fragen, sehen auf die See, genießen das Glück, hier zu sein…

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Bis zu 4500 Meter tief ist der Atlantik hier. Noch 2000 Seemeilen liegen vor uns. Viele Zahlen, noch mehr Entspannung

EHRENPLATZ. Zum zweiten Mal in Folge erhielt die EUROPA 2 die höchste Auszeichnung des wohl renommiertesten Kreuzfahrtführers: Für den “Berlitz Guide for Cruising and Cruise Ships” bewertet Autor Douglas Ward die besten Schiffe in diversen Kategorien, am Ende steht eine Gesamtpunktzahl. Und erneut erhielt EUROPA 2 die höchste Punktzahl. In Funchal wurde die Ehrentafel angeliefert. In New York kommt Douglas Ward an Bord, um zu sehen, wo sie hängt.

Am Abend vor der Pool-Party beratschlagen Hotel Manager Frank Neumann, Kreuzfahrtdirektor Christian Bertram, Kapitän Ulf Wolter (mit Tafel), Chief Officer Aleksandar Sokacic und Chief Engineer Hagen Franke, um zu entscheiden, wo die Tafel angebracht werden soll. Schnell war ein Platz im schönen Foyer des Schiffes gefunden. Wir machen ein offizielles Gruppenfoto. Und noch ein paar Schnappschüsse. Vor der großen Ankunft in New York soll die Auszeichnung hängen.

Doch jetzt gehen wir hinauf zur Poolparty. Der Kapitän stellt sein Team vor. Ulf Wolter ist kein Show-Captain. Nach wenigen Minuten ist alles vorbei. Die Band spielt. Die ersten Gäste tanzen. Und wir machen uns einen Scherz mit den Kellnerinnen und Kellnern, die mit großen Tabletts voller kleiner Snacks durch die Reihen gehen. Kurz nach dem Abendessen bieten sie schon wieder Fingerfood an.

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Rangordnung. In Funchal wurde die Auszeichnung des Berlitz Cruise Guide angeliefert, er bewertet die EUROPA 2 als 5-Sterne-plus. Die Schiffsführung um Kapitän Ulf Wolter beschließt, die Plakette im Foyer aufzuhängen. Und später, das Wasser aus dem Pool abzulassen. Baden ist bei Seegang sowieso nicht erlaubt 

WELLEN. WEITE. WAHNSINN, ist das schön! Der japanische Künstler Hiroshi Sugimoto ist berühmt für seine Fotos des Meeres. Sie zeigen in elegischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, wie sich das Wasser bewegt, wogt, wellt, wühlt. Eine weiche Bewegung. Voller Kraft und Schönheit.

Heute ist so ein Tag, der weckt den Sugimoto in uns. Der Wind hat nachgelassen, die See ist ruhig, und Kapitän Ulf Wolter sagt, das Schiff „rollt und stampft gemütlich“. Bei Temperaturen um 20 Grad wirft die silbrige Flecken auf das Wasser. Man kann das alles nicht fotografieren. Aber man kann auch nicht damit aufhören. Und dann springt plötzlich ein Delfin aus dem Schaum der Wellen.

275 Seemeilen hat die EUROPA 2 in den vergangenen 24 Stunden zurück gelegt. 330 Seemeilen entfernt liegt die nächste Insel (Santa Maria gehört zu den Azoren), noch 1790 Seemeilen sind es bis nach Hamilton. Das Schiff fährt mit 15,5 Knoten. Viel zu schnell für uns Sugimotos an Bord.

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Heute ist Sugimoto-Tag: Das Meer ist so schön, man kann gar nicht aufhören es zu fotografieren

ENJOY THE FREEDOM OF THE SEAS. Mit diesen Worten endet die Durchsage von Kapitän Ulf Wolter, der immer englisch und deutsch mit uns Gästen spricht. Und der uns mittags einen wundervollen Tag angekündigt hat: sonnig, warm, der Atlantik ganz ruhig, perfektes Wetter für Wal-Sichtungen. Bis zum Nachmittag (wir sind der deutschen Zeit inzwischen um drei Stunden hinterher) zeigt sich kein Blas weit und breit. Es wäre des Glücks vielleicht ein wenig zu viel. Das Leben ist auch so schön. Um uns nur Blau. Entspannung. Viele zufriedene Gesichter.

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Übung in Demut: Der Golf-Pro der EUROPA 2 zeigt, wie man es macht. Doch die Lücke zwischen Theorie und Praxis ist groß. Die Sonne scheint über einem ruhigen Ozean. Doch hinter uns tobt ein Sturm, die Farbe Pink steht für extreme Wetter

Es ist der dritte Seetag dieser wundervollen Reise. Wir besuchen einen Uhrenworkshop, lernen die Mondphase einzustellen und freunden uns fast ein wenig zu sehr mit einer Nomos an. Wir lassen uns vom Golf-Pro den richtigen Schwung zeigen (es ist eine Übung in Demut) und erfahren später auf der Brücke, wie viel Glück wir gehabt haben. Heute tobe in Funchal ein schwerer Sturm mit bis zu 12 Meter hohen Wellen. Kapitän Wolter zeigt uns die Wetterkarte. Eingetragen ist auch die Position der EUROPA 2. Knapp dem Unwetter entronnen. Auf der Fahrt in ein stabiles Hochdruckgebiet. Aber es gibt auch schlimme Nachrichten: In der Nacht schon werden wir die Hälfte der Strecke zurück gelegt haben.

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weitere Infos zum Erstanlauf der EUROPA 2 hier

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