Neue Suiten, neue Farben, neues Lebensgefühl. MS EUROPA in der Werft
Bei der aktuellen Werftzeit für das kleine Luxusschiff stehen viele technische Arbeiten im Fokus – ein neuer Unterwasseranstrich, die Wartung des Antriebs. Aber auch 56 Suiten der Kategorien 6 und 7 werden neu gestaltet. Beim Besuch im Trockendock geben Werftleiter, General Manager und Kapitän erste Einblicke.
„Bei jeder Werftzeit wurde der Anstrich erneuert. Man hat schadhafte Stellen ausgebessert und neue Farbe aufgetragen“, sagt Ulrich Voss, Director Shipmanagement & Hotel Refurbishment. „Das ist wichtig, denn vor allem am Unterwasserschiff setzen sich Algen an, Muscheln und weiterer Bewuchs. Irgendwann müssen aber auch die Altanstriche runter. Damit reduzieren wir das Gewicht und verbessern die Strömungseigenschaften des Schiffsrumpfs.“ Ulrich Voss leitet die technischen Arbeiten dieser Werftzeit der EUROPA. Er steht im Trockendock von Blohm+Voss in Hamburg. Hinter ihm ragt der Bug des Schiffs empor – und bis zur Wasserlinie leuchtet der Rumpf in einem intensiven Rotorange.
Einsparungen von bis 10 Prozent und ein Beitrag für die Umwelt
Legt man die Hand auf den Stahl, fühlt es sich an als wäre die Farbe noch feucht. Doch das täuscht. „Es handelt sich um einen nur 0,5 Millimeter starken Silikonanstrich, der dafür sorgt, dass die EUROPA besser durch das Wasser gleitet – es entstehen weniger Verwirbelungen, das Schiff wird effizienter und braucht deutlich weniger Energie“, sagt Voss. „Wir rechnen allein dadurch mit Treibstoffeinsparungen von bis zu 10 Prozent.“ Das sei ein wichtiger Beitrag für die Umwelt. Auch die hochmoderne Technik sei sehr umweltfreundlich: Die Maschine, mit der die alte Farbe runter geschliffen wurde, hat die Reste gleich so aufbereitet, dass diese fachgerecht entsorgt werden konnten. „Selbst wenn unsere Gäste später gar nicht sehen, wie viel Aufwand wir betrieben haben, so tun wir all das, um das Schiff auf dem aktuellsten Stand zu halten. Und das sorgt auch bei den Gästen für ein gutes Gefühl.“
Es sind viele technische Arbeiten, die bei dieser Werftzeit im Fokus stehen, und die später kaum sichtbar sein werden. Etwa die komplexe Wartung des Azipod-Antriebs. Beim letzten Besuch der EUROPA im Trockendock wurde der Backbord-Propeller überholt, diesmal ist die unter dem Heck hängende Kanzel auf der Steuerbordseite dran. Mehrere Tage dauert es, die Elektromaschine auszubauen, zu warten, wieder einzusetzen und auf ihre Dichtigkeit zu prüfen. Der Boden im „Europa Restaurant“ wurde renoviert, am Pool waren einige Ausbesserungen nötig. Und General Manager Josef Gruber beaufsichtigt einen Teil seines Teams, das nun mit den Aufräumarbeiten beginnt. „Für unsere Gäste ändert sich in diesem Bereich wenig“, sagt der Österreicher. „Die neuen Suiten werden allerdings sehr schick.“
Ein neues Wohngefühl an Bord der EUROPA
56 Suiten auf den Decks 6, 7 und 9 werden stilvoll umgestaltet. Wer einen der inzwischen fast fertigen Räume betreten will, muss Überschuhe anziehen. Und dann gleitet man über den hellen, angenehm hochflorigen Teppich und steht in einer luftigen, freundlichen Suite mit Wänden, die einem Kunstwerk von Mondrian ähneln. Der Privacy-Curtain weht in der Hamburger Sommerluft, dahinter ein weißes Sideboard und eine einladenden Chaiselongue. Man möchte sich sogleich in die Polster fallen lassen und auf Reisen gehen.
Wird denn alles klappen – bis Sonntag, wenn die Gäste an Bord kommen und die EUROPA aufbricht gen Norwegen? Kapitän Dag Dvergastein, in dessen Heimat die nächste Reise führen wird, steht im Blaumann auf der Brückennock. Er schaut über das im Trockendock liegende Schiff und die Skyline Hamburgs. Der Kapitän strahlt. Man sieht ihm an, dass er zufrieden ist. „Wir sind sehr gut in der Zeit. Und ich freue mich auf eine ganz besondere Reise.“
News aus der Werft
Bis zum 11. September liegt unsere EUROPA im Dock von Blohm+Voss. Im Blog und in unseren Social Media-Kanälen berichten wir über die Werftzeit. In diesem Beitrag haben wir die Interior Designer von Cubik3 besucht – uns den Wohnstil in den neuen Suiten des Schiffes zeigen lassen und eine Vorschau auf die Neuerungen.
Fotos: Susanne Baade, Text: Dirk Lehmann