Paradies in Ostgrönland. Premiere für unsere HANSEATIC inspiration im Skjoldungen Sund
Ihre erste Grönland-Expedition beginnt für unsere HANSEATIC inspiration an der Ostküste der größten Insel der Welt – mit der Einfahrt in einen spektakulären Sund. Expeditionsleiter Hans-Joachim Spitzenberger berichtet über den Premierenanlauf.
Gegen 5 Uhr morgens zeichnen sich am Horizont die schneebedeckten Gipfel des ostgrönländischen Küstengebirges ab. Und bizarr geformte Eisberge von den Gletschern im Norden kreuzen unseren Kurs, sie folgen dem an der Küste von Norden nach Süden entlang streichenden Ostgrönlandstrom. Vom mehr als 500 Seemeilen entfernten Reykjavik auf Island kommend hat die HANSEATIC inspiration ihr heutiges Ziel, den Skjoldungen-Sund, fast erreicht. Schon die Ansteuerung auf den südlichen Eingang des Sundes ist spektakulär. Um 7 Uhr gibt es dann einen sanften Weckruf für unsere Gäste, damit sie dieses Schauspiel nicht verpassen. Schon bald darauf stehen sie auf dem inspiration Walk und können sich nicht satt sehen an dem Panorama.
Steil ragen die mehrere Hundert Meter hohen Berge empor
Die „Ahs“ und „Ohs“ verstummen auch nicht, als die HANSEATIC inspiration in den Sund einfährt. Vorbei an einem schon vor Jahrzehnten verlassenen Inuit-Dorf geht es tief hinein in diese fantastische Fjordlandschaft. Auf beiden Seiten ragen die Berge mehrere Hundert Meter steil in die Höhe. Gletscher und Wasserfälle säumen unseren Kurs zum Dronning-Marie-Dal am Nordwestende des türkis-farbenen Skjoldungen Sundes. In dem entlegenen Tal wollen wir heute an Land gehen.
Um 10:15 Uhr erreicht die HANSEATIC inspiration ihren Ankerplatz, das Scoutboot mit der Shoreparty für die Anlandestelle und zwei Eisbärenwächtern wird losgeschickt. Ein zweites Boot mit den übrigen vier Eisbärenwächtern folgt. Unmittelbar am Eingang des Tales liegt die vorgesehene Landestelle, doch der Vollmond macht uns einen Strich durch die Rechnung. Die Tidenextreme von Hoch- und Niedrigwasser sind bei Voll- und Neumond wesentlich stärker ausgeprägt als sonst. Für die Zodiacs ist das mit vielen Steinen durchsetzte Schlickwatt unüberwindlich.
Dronning-Marie-Dal – eine der schönsten Landschaften Ostgrönlands
Es gibt jedoch eine alternative, etwa 400 Meter weiter südlich gelegene Anlandestelle. Kurze Zeit später ist die Shoreparty eingerichtet. Unsere sechs Eisbärenwächter haben das Gelände als sicher eingestuft, und die Experten haben ihre Positionen bezogen. Jetzt kommen die Gäste an Land und begeistern sich an der grandiosen Landschaft mit steilen Felsklippen durchsetzt von sanften Hängen mit für arktische Verhältnisse üppiger Vegetation und einem Flusslauf, der sich durch das Tal schlängelt. Nicht umsonst gilt das Dronning-Marie-Dal als eine der schönsten Landschaften in Ostgrönland.
Nicht so begeistert sind Gäste und Crew von großen Mückenschwärmen, die sich – scheinbar völlig ausgehungert – auf uns stürzen. Dafür ist jedoch vorgesorgt, denn es stehen ausreichende Mengen eines Repellents zur Verfügung, mit dem die lästigen Insekten auf Distanz gehalten werden. Jetzt steht der Erkundung des Tals nichts mehr im Wege. Tausende von Fotos halten die wunderschöne Landschaft für die Aufarbeitung zu Hause fest. Und als um 12:30 Uhr das letzte Zodiac die Landestelle verlässt, sind sich alle einig: Dieser Premierenbesuch der HANSEATIC inspiration im Skjoldungen Sund und Dronning-Marie-Dal war ein voller Erfolg.
Hans-Joachim Spitzenberger promovierte zum Doktor der Biologie in Hamburg, er arbeitete unter anderem am Zoologischen Institut der Universität in der Hansestadt und war Geschäftsführer der dortigen Abteilung des NABU (Naturschutzbund Deutschland). 1990 unternahm der Mann mit dem charakteristischen Hut seine erste Spitzbergen-Expedition. Seit vielen Jahren ist er als Expeditionsleiter an Bord der Schiffe von Hapag-Lloyd Cruises anzutreffen.
Fotos: Christian Wagner, Ramona Harttig