Paula bloggt: Neue Welt mit altem Charme – mit der EUROPA auf Zeitreise durch die Geschichte in Kanada

Keltisches Erbe und indigene Kultur, historische Städte und traumhafte Natur, dazu ein Oktoberfest an Bord: Bloggerin „Paula“ berichtet von Teil 2 ihrer Weltreisen-Etappe mit der EUROPA – über Begegnungen mit der Vergangenheit, die größte Geige der Welt und gute Laune an Bord.

Datum: 22.11.2023
Tags: #mseuropa #kanada

+++O'zapft is! Die EUROPA Wiesn sind zurück+++

Wozu sind Seetage gut? Zum Entspannen, auf den Horizont sehen, die Erlebnisse Revue passieren zu lassen. Aber auch: Zum gemeinsamen Reden, Lachen, Feiern, Sichkennenlernen. Und dafür schafft die Crew der EUROPA immer wieder wundervolle Gelegenheiten. Wie diese: Beherzt schlägt der Kapitän mit dem Holzhammer zu – und das Fass gibt den köstlichen Gerstensaft frei. O’zapft is! Bei der EUROPA Wiesn wird das Lido-Deck zum Festzelt unter strahlend blauem Himmel. Die Sonne wärmt, wir genießen die fröhliche Stimmung und das süffige Bier.

+++Keltische Traditionen in Kanada und die größte Geige der Welt+++

Sie ist nicht zu übersehen: Eine gigantische Geige begrüßt uns auf Cape Breton Island im Hafen von Sydney. Die „Fidheal Mhor A’ Ceilidh“, 15 Meter hoch, ist zwar nicht spielbar, trägt aber zwei Botschaften: Sie weist auf die Konzerte hin, die regelmäßig im Joan Harris Cruise-Pavillon stattfinden, und sie ist eine Anspielung auf den keltischen Einfluss in der Gegend. Eine Hommage an die Musik und die Traditionen, die hier noch gepflegt werden. Vor Jahrhunderten überquerten Kelten aus Irland und Schottland das Meer, um sich in Nova Scotia niederzulassen, was übersetzt „Neuschottland“ bedeutet. Bis heute gehören Geige- und Dudelsackspiel, irische Volkslieder und Ceilidh-Tanz zur Kultur von Cape Breton Island. Aus einem Pub ertönt energiegeladenes Fiddle-Spiel – das geht sofort in die Beine!

 +++Köstliche Spezialitäten auf den Îles de la Madeleine+++

Im Sankt-Lorenz-Golf liegen, abgeschieden vom restlichen Kanada, die kleinen Fischerinseln Îles de la Madeleine. Sechs der sieben Inseln sind durch Sandbänke verbunden, auf denen die Inselstraße verläuft. 180 Kilometer sind es vom einen Ende des Archipels zum anderen. Ein pittoreskes Paradies mit riesigen Dünen, breiten Sandstränden, flachen Lagunen und malerischen Dörfern. In einem landestypischen Schulbus gehen wir auf kulinarische Entdeckungsreise. Lokale Käsemanufakturen stellen hier Rohmilchkäsesorten her, die in ganz Québec einen exzellenten Ruf genießen. Der erste Käse zergeht zart auf der Zunge, ein nussig-milder Gaumenschmaus, ein anderer zerfließt beinahe und lässt die Zunge kribbeln. Ein Geschmack, so vielfältig wie diese Inseln.

Unser nächstes Ziel – nach einem Fotostopp am Leuchtturm von Cap Herisse – ist eine Räucherei, in der seit mehr als drei Generationen auf traditionelle Art und Weise geräuchert wird. Einst vor allem Kabeljau, heute Heringe, Makrelen, Lachse und auch Muscheln. Der würzige Duft ist noch kilometerweit zu erschnuppern, wenn der Wind den Rauch in die Ferne trägt. Nach einer kleinen Kostprobe bringt uns der Bus zum Plage Dune du Sud, wo wir noch etwas Zeit am schönen Sandstrand mit den markanten roten Klippen verbringen.

+++Eiserner Charme und Geschichte in der Provinz Quebec+++

Havre-Saint-Pierre und Sept-Îles sind eine faszinierende Kombination aus reicher Geschichte und atemberaubender Natur. Üppige Wälder, zerklüftete Küsten. Wale, die sich im Wasser tummeln. Besonders begeistern die Museen und Kunstaustellungen: In Havre-Saint-Pierre ist es das Maison de la Culture Roland-Jomphe, ein Museum in einem ehemaligen Kaufmannsladen, das die Geschichte von 1875 bis heute zeigt.

Der Künstler Jean-Pier Synnott, von Beruf Industrieschweißer, hegt seit seiner Jugend eine Leidenschaft: die Bildhauerei. Er sortiert Industrieabfälle und erweckt sie wieder zum Leben. Siebzehn seiner aus Altmetallteilen hergestellten Skulpturen hat der Hafen von Sept-Îles 2018 erworben und zeigt sie. Ihr eiserner Charme nimmt mich sofort gefangen – sie sind ein tolles Fotomotiv.

 +++Natur und indigene Kultur in Sagueney+++

Staunend streifen wir durch den Bec-Scie Canyon – ein Wald wie aus einem Märchenbuch. Eine Naturexpertin erzählt auf unserer zwei Kilometer langen Tour die Besonderheiten des erstaunlichen Canyons. An den zahlreichen Aussichtspunkten genießen wir den Blick über die atemberaubende Landschaft und erfahren mehr über die natürliche Umgebung. Später lernen wir auch die Lebensweise, Traditionen, Bräuche und Kultur der indigenen Völker kennen, anschaulich gemacht von einer Einheimischen, die uns allerlei handgearbeitete Gebrauchsgegenstände zeigt.

+++Das Wahrzeichen von Québec+++

Wie ein Schloss überragt es Québec: Das imposante Fairmont Le Château Frontenac ist das erste, was man erblickt, wenn man sich auf dem Seeweg der Stadt nähert. Der vom Architekten Bruce Price entworfene Prachtbau wurde 1892-1893 im Stil des Historismus als Eisenbahnhotel errichtet und nach Louis de Buade, dem Grafen von Frontenac und Palluau, benannt. Heute gilt das Luxushotel als das bekannteste Hotel Kanadas.

Québec erhebt sich an einem Ort, an dem ursprünglich die Sankt-Lorenz-Irokesen lebten. Ihre Siedlung trug den Namen Stadacona. 1543 scheiterte ein erster französischer Kolonialisierungsversuch. 1608 gründete der Seefahrer Samuel de Champlain einen Handelsposten, aus dem sich die spätere Metropole entwickeln sollte. Auf der Dufferin-Terrasse neben dem Château Frontenac steht sein Denkmal. Wir sitzen in der Abendsonne und genießen einen Drink mit Blick über die Stadt und den Hafen, in dem die EUROPA liegt.


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+++Zeitreise im historischen Trois Rivières+++

Trois-Rivières („Drei Flüsse“), unser nächstes Reiseziel, liegt etwa auf halbem Wege zwischen den Städten Québec und Montréal. Ein wahrhaft besonderer Ort! Trois-Rivières zählt zu den ältesten Industriestädten Kanadas, in der Altstadt gibt es etwa fünfzig Gebäude, deren Geschichte bis in das Jahr 1650 zurückreicht. Ein Bummel durch die historischen Straßen ist eine Zeitreise. Wir sehen uns das Manoir Boucher-De Niverville an, das berühmte französische Kolonialherrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Das Ursulinenkloster 1639 von einer Missionsgruppe von Ursulinen-Nonnen gegründet, ist die älteste Bildungseinrichtung für Frauen in Nordamerika. In der Kathedrale Assomption de Trois-Rivières wurde am 26. Juli 1615 die erste Messe gefeiert. So richtig zurück in der Gegenwart fühlen wir uns erst wieder – an Bord der EUROPA.

+++Bonjour Montreal – Metropole mit Charakter+++

„Bonjour, ça va? Hallo, wie geht’s, Montreal?“ Wir haben uns lange nicht gesehen. Die mit mehr als vier Millionen Einwohnern zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt liegt am Zusammenfluss von Ottawa River und Sankt-Lorenz-Strom, sie ist bekannt für ihr europäisches Flair. Nur wenige Städte auf der Welt verkörpern eine so dynamische Verschmelzung von Alt und Neu, hier treffen Tradition und Innovation aufeinander.

Wir schlendern durch die gepflasterten Straßen des historischen Viertels Vieux-Montréal und über einen der größten Bauernmärkte Nordamerikas. Und natürlich auf den Mont-Royal, den „königlichen Berg“, der der Stadt ihren Namen gab. Von hier oben lässt sich sogar erahnen, dass das Zentrum der Metropole eine Insel ist. Der Guide bittet uns nach Süden zu blicken. Rund 500 Kilometer in diese Richtung liegt – New York City. 

+++Wie es weitergeht: Ich war noch niemals in New York+++

Auf der Strecke von Montreal nach Miami kommen wir nach Halifax, Portland, Boston, Provincetown und ich – endlich einmal – nach New York. Wie ich mich freue!

Seit einiger Zeit gibt es die Kategorie „Paula bloggt“. Dahinter verbirgt sich: Constanze Hoffmann. Seit 2005 reist sie als Gast mit den Schiffen von Hapag-Lloyd Cruises, mehr als 150.000 Seemeilen hat sie bisher auf ihrem Konto – das sind nahezu 300.000 Kilometer. An Bord hat man ihr den Namen „Paula“ gegeben. Der ist ihr inzwischen so lieb, dass sie ihn als zweiten Vornamen verwendet. Über ihre Reisen berichtet sie im eigenen Blog und im Hapag-Lloyd Cruises Blog.

Auftaktbild: Kevin Spielmann

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