Privatjet ALBERT BALLIN: Legenden der Seidenstraße – Mongolei
Legenden der Seidenstraße: Tiflis und Bishkek, Xian, Ulan-Bator und St. Petersburg – im Privatjet ALBERT BALLIN zu den schönsten Orten eines mythischen Handelsweges. Teil 1: die Mongolei
von Wolfgang Peters
Legenden der Seidenstraße. Erste Station: Tiflis, Georgien. Wer kennt sie nicht, die Geschichte der Medea, die Königstochter aus Kolchis händigte dem unwiderstehlichen Jason das goldene Vlies aus und verriet damit ihre Familie und ihr Volk. Nun lebte diese zwar auf dem Gebiet des heutigen Georgiens, aber ihre Heimat war am Meer zu finden, und heute erinnern in Tiflis wertvolle Grabfunde aus Gold an diese Legende.
Die Altstadt von Tiflis ist mindestens ebenso spannend wie die neuen Gebäude der Ära Saakashvili, der mit gläsernen Verwaltungsbauten, einem imposanten Innenministerium und einem modernen Justizpalast. Von den vielen Seilbahnen, die einst die höher gelegenen Stadtteile mit dem Zentrum verbanden, sind keine mehr in Betrieb. Und die hinauf zum eigenartigen, sowjetischem Fernsehturm ist ebenfalls ein Neubau. Uns beeindruckt das bunte Treiben in den Gassen. Hier reihen sich Kneipen und Restaurants, nichts erinnert an den mitunter postsowjetisch-trauigen Alltag, man genießt das Leben und hofft auf Anschluß nach Europa.
Uplziche, die alte Felsenstadt an der Seidenstraße ist in eine liebliche Landschaft gebettet, etwa anderthalb Stunden von Tiflis entfernt. Und man kann sich richtiggehend vorstellen, wie in alten Zeiten durch den Korridor des Flussbettes die Karawanen zogen. Die Stadt hat vom Handel und von Zöllen gelebt und mit diesem Reichtum ihre Felsentempel aufs prächtigste geschmückt. Offensichtlich hat Pasolini diesen romantischen Ort nicht gekannt, sonst hätte er seine Medea (mit Maria Callas als Königstochter) nicht in Kappadokien gedreht, sondern hier an fast autentischem Orte.
Mzcheta war einst die Hauptstadt des Landes, bevor im elften Jahrhundert Tiflis dieser Rang zugesprochen wurde. Bis vor kurzem aber war sie noch Sitz des Katholikos-Patriarchen der georgisch-orthodoxen Kirche, und sie ist immer noch die faszinierendste Kirche des Landes.
Etwas außerhalb und nahe des futuristischen Flughafens heben und senken unzählige Bohrtürme wie Kraniche ihre Köpfe. Inmitten all dieser Industrieromantik findet sich eine eigenartige Oase der Stille – ein Tempel der Zoroastrier. Dieser so genannte Feuertempel ist kürzlich, da man hier die Flamme für die im Juni anstehenden European Games entzündet hat, gründlich restauriert worden. Und das kleines Museum ist auch sehr gelungen. Das ewige Feuer, das den Anhängern des Propheten Zarathustra heilig ist, brennt dank des aus der Erde austretenden Erdgases seit mehr als 400 Jahren. Nicht nur im Iran hat diese Religion überlebt, auch in Mumbai, Indiens Wirtschaftsmetropole, wo man die Gläubigen als Parsen bezeichnet, spielt sie eine Rolle, die dortigen Türme des Schweigens sind weltbekannt.
Nach fast armenischer Art hat man ihre Außenmauern mit endlosen Steinmetzarbeiten geadelt, im Innerern hingegen findet sich die für Georgien so typische Kirchenmalerei, welche nach dem Übertünchen in Zarenzeiten heute wieder gut sichtbar ist. Und dass der Christus in der Halbkuppel über dem Altar nicht mehr aus dem Mittelalter stammt, tut seiner etwas düsteren Wirkung keinen Abbruch. Die Bilder der Apokalyse hingegen sprechen noch heute die Sprache des Mittelalters. Ungewöhnlich die der in Jerusalem stehenden Grabrotunde nachempfundene Kopie einer okogonalen Grabeskirche.
Georgien, eine kleine Unbekannte, eine große Schönheit, die uns dank ihrer fantastischen Küche, ihren wunderbaren Landschaften und der schönen Hauptstadt Tiflis unvergessen bleiben wird.
Weitere Infos zu dieser und anderen Reisen mit ALBERT BALLIN finden Sie auf der entsprechenden Übersichtsseite zum Privatjet bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Weitere Reise-Texte von Wolfgang Peters finden Sie auf seiner Homepage Reisediwan.