Privatjet ALBERT BALLIN: Südamerika – Atacama
Südamerika im Privatjet ALBERT BALLIN. Quito, Galapagos-Inseln, Atacama-Wüste, Costa Rica. Teil 3: Jeep-Safari in die Atacama-Wüste, die präsentiert sich heiß, weit und von schillernder Farbigkeit – wie ein ferner Planet. Im PASSAGEN BLOG berichtet Reiseleiter und Fotograf Hans-Joachim Lauenstein
von Hans-Joachim Lauenstein (Fotos und Text)
Südamerika mit dem Privatjet ALBERT BALLIN. Teil 3: Atacama. „Die Farben der Wüste“, das wäre die passende Überschrift für unsere Tage in der Atacama, der trockensten Wüste der Welt. Schon während der Anfahrt vom tristen Minenort Calama zum Oasenstädtchen San Pedro gab uns dieser magische Ort mit einem blutroten Sonnenuntergang einen Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde. Und so begannen wir am darauf folgenden Vormittag unsere Wüstenfahrten im Rainbow Valley.
In diesem Tal herrscht eine absolut chaotische Geologie. Wieder aufgekochte und umgewandelte magmatische, grünschimmernde Gesteine, helle Tuffe, durch Eisenoxid rot gefärbter Lehm, glasklare Gipskristalle und glitzernde Muskovit Plättchen. Das alles unter einem tiefblauen Himmel mit einigen weißen Wölkchen. Das Rainbow Valley hat diesen Namen zurecht erhalten. Wir wandern etwa eine Stunde durch diese unwirkliche Landschaft, die man vielleicht auf einem fernen Planeten vermuten würde – aber kaum auf unserer Erde.
Der späte Nachmittag ist grau, beige, rot und weiß. Wir sind im Mond- und im Todestal. Grau ist die Vulkanasche die der Wind zu großen Dünen aufgeworfen hat, beige ist der aus der Verwitterung des Vulkangesteins entstandene Lehm, rot sind die schroffen Sandsteinwände und weiß der Gips und das Salz. Wir schauen uns die „Tres Marias“ an, von denen es allerdings nur noch zwei gibt. Die dritte hat ein Tourist besteigen wollen, und dann ist sie abgebrochen. Sozusagen ein gefallener Engel.
Der Spaziergang durch das Amphitheater ist wie eine Erkundung eines fremden Planeten. Man versteht warum diese Schlucht Mondtal genannt wird. Die Luftfeuchtigkeit beträgt nur sechs Prozent. Das Salz entzieht der ohnehin trockenen Luft den letzten Rest Feuchtigkeit. Und so bildet sich trotz eines anstrengenden Spaziergangs, 2800 Meter über dem Meeresspiegel, kein einziger Tropfen Schweiß auf unseren Stirnen. Später stoppen unsere Jeeps auf einer Hochebene, wir gehen ein paar Schritte und blicken hinab auf die unglaubliche Szenerie des Todestales. Hier hat es seit Urzeiten keinen Tropfen Regen gegeben. Kein Grasbüschel, kein vertrockneter Strauch, kein noch so kleines Zeichen von Leben regt sich.
Es ist spät, die Sonne steht tief, und wir machen uns auf zu unserem letzten Aussichtspunkt am Rande des Coyote Canyons. Hunderte von Touristen, Rucksacktouristen, Einheimische, Japaner und viele andere warten hier auf das tägliche Schauspiel des Sonnenunterganges. Zunächst, kurz vor Sonnenuntergang wird das Tal zu einem orangefarbenen Lichtspektakel. Dann wendet sich der Blick, und wir schauen auf den 5937 Meter hohen Vulkan Licancabur. Die Sonne ist untergegangen, einige Unwissende verlassen voreilig ihren Logenplatz. Etwa fünf Minuten nach dem Sonnenuntergang beginnt das so genannte „shining“. Der Licancabur und weitere Vulkane in seiner Nähe werden noch einmal für einen kurzen „flash“ in goldfarbenes Licht getaucht – und wenig später färben sich die darüber liegenden Wolken rosarot. Das ist Wüste pur, Naturspektakel der Spitzenklasse.
Wer früh am nächsten Tag meinte, viel besser als gestern könne es nicht kommen, der sieht sich getäuscht. Eine etwa dreistündige Fahrt bringt uns zu den Salzlagunen „Aguas Calientes und Tuyajto. Schon auf dem Weg dahin eine kleine Sensation. Die Wüste blüht. Vor etwa zwei Monaten hat es hier etwas geregnet, und noch immer sind die aschgrauen Hänge bis zum Horizont überzogen mit knallroten Buscheln der Sistante, weiß-violett blühenden Tikilas, knallgelber Anden Kamille und tief violetten Lupinen.
Wir lassen die mächtigen Vulkane Miscante und Miniques zu unserer Linken liegen und biegen gen Osten auf eine Staubstraße ab. Vorbei an mit Andengras bewachsenen Tälern und Hängen, mächtigen Vulkanen und einem stahlblauen Himmel windet sich die Straße immer weiter hinauf, bis unser Höhenmesser 4200 Meter anzeigt. Was nun vor uns liegt, macht jeden atemlos. Klar, wegen der Höhe. Vor allem aber wegen der unglaublichen Szenerie: eine riesige Salzlagune, deren Ränder schneeweiß verkrustet sind, in deren Mitte sich ein durch Borax lindgrün gefärbter Salzsee befindet. Umrahmt wird dieses Bild von fast 6000 Meter hohen, grauen Vulkanen, an denen sich im Gipfelbereich in den Erosionstälern immer noch blendend weißer Schnee hält.
Über den weißen Salzkristallen türmen sich wie unordentlich hin geworfene Sofakissen rote Gesteinsblöcke, Eisenoxid hat sie gefärbt. Fast scheint es, als schauten wir nicht auf eine natürliche Landschaft sondern auf ein gigantisches Aquarell. Nur 20 Minuten entfernt befindet sich die Tuyajo Lagune. Hier breitet sich vor dem Panorama der Vulkanberge ein türkis blauer Salzsee mit schneeweißem Salzrand und kleinen Salzinseln aus. Mehr Wüste, mehr Schönheit ist nicht vorstellbar und wäre auch wohl kaum noch zu ertragen.
Dr. Hans-Joachim Lauenstein ist promovierter Mineraloge, begeisterter Fotograf und erfahrener Reiseleiter. Er hat 15 Jahre in Südamerika gelebt, sieben Jahre im südlichen Afrika und vier Jahre in Asien gearbeitet. Und es gibt inzwischen nur wenige Länder, die er noch nicht besucht hat. Er macht den Gästen des Privatjets ALBERT BALLIN Südamerika erlebbar – und berichtet für den PASSAGEN BLOG von dieser kompakten Kulturreise.
Weitere Infos zu dieser und anderen Reisen mit dem Privatjet ALBERT BALLIN finden Sie auf der entsprechenden Übersichtsseite zum Privatjet bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.