Scouting für eine Premiere! Ein Team von Hapag-Lloyd Cruises erkundet die faszinierende Hudson Bay und die entlegene Stadt Churchill

Rund doppelt so groß wie die Ostsee ist die Hudson Bay. Über sie hat die berühmte Hudson's Bay Company das arktische Hinterland Kanadas erschlossen und mit einem Fort die Kleinstadt Churchill begründet. Im kommenden Jahr geht es auf zwei routengleichen Premieren mit der HANSEATIC nature in diese entlegene Region. Ein Scouting-Team hat dafür den Ort besucht – inklusive Bootsfahrt zu den Belugas.

Datum: 07.10.2024
Tags: #hanseaticnature #arktis #kanada

Eine der beeindruckendsten Besonderheiten von Churchill ist seine Erreichbarkeit – oder vielmehr die Herausforderung, überhaupt dorthin zu gelangen. Es gibt keine Straßen, die das Städtchen mit anderen Orten verbinden. Keine Fähren, die den imposanten Getreidehafen anlaufen. Die einzige Landverbindung ist die 1929 eröffnete Hudson Bay Railway. 1.700 Kilometer führen die Gleise durch die endlosen Weiten der kanadischen Tundra bis Winnipeg, die Zugfahrt dauert 48 Stunden. Nur etwa 2,5 Stunden dauert der Flug.

Als Claas Stanko und Heinz Strathmann für ihren „Scouting Trip“ nach Churchill aus dem Flugzeug steigen, präsentiert sich dieser abgelegene Ort am Rande der Arktis sommerlich warm. Blumen sprießen, Bienen summen, Vögel zwitschern, ein schöner Tag im kurzen Hochsommer. „Mit dieser Wärme hatten wir nicht gerechnet“, sagt Stanko, erfahrener Excursion Manager an Bord unserer Expeditionsschiffe. Und Strathmann, nicht weniger erfahrener Expedition Leader, der dank Wahlheimat Spitzbergen sogar gut vertraut ist mit den Bedingungen in der Arktis, lacht: „Mit unseren Parkas waren wir ein wenig über-ausgerüstet.“

Frontier Spirit und viel Herzlichkeit

Im Sommer 2025 wird unsere HANSEATIC nature zum ersten Mal für einen Stopover in Churchill festmachen. Um zu prüfen, wie die Infrastruktur in der kleinen Hafenstadt an der Hudson Bay ist und welche Ausflüge vor Ort angeboten werden können, hat das Expeditions-Team von Hapag-Lloyd Cruises diesen Inspection Trip geplant. Claas Stanko und Heinz Strathmann machten sich auf die weite Reise. Wer von Deutschland aus mit Linienflügen nach Churchill gelangen will, braucht viel Zeit. Und deshalb wird es für die Gäste der „Expedition Hudson Bay“ einen Charterflug geben von Toronto aus. Angekommen, ist das Vorauskommando schnell begeistert. „Ich mag diesen Frontier-Spirit, dem man an solch entlegenen Orten begegnet“, sagt Strathmann. Und Stanko ist begeistert von der Herzlichkeit der Menschen. „Jeder hier weiß, dass wir mit dem Schiff kommen. Und jeder freut sich darauf.“

Churchill mag klein sein, doch wirtschaftlich spielte es über Jahrzehnte eine nicht unwichtige Rolle in diesem Teil der Welt. Wo der Churchill River in die Hudson Bay mündet, stehen riesige Silos, die bis 2016 genutzt wurden. Getreide aus der kanadischen Prärie wurde von hier in alle Welt verschifft. Erstmals besiedelt wurde die Region vor cirka 4.000 Jahren von nomadischen Jägern. Die Europäer kamen 1619, zuerst Dänen. Rund 100 Jahre später errichtete die berühmte Hudson's Bay Company hier ein Fort und befestigte so einen – wie sich zeigen sollte – lukrativen Außenposten des Fellhandels, mit dem das Unternehmen zu einem der größten seiner Zeit wurde. Nach dem Anschluss an das kanadische Bahnnetz entstand eine Siedlung, die mit dem Getreidehandel langsam wuchs.  


Expedition Hudson Bay und Grönland – Premiere mit Packeis und Pioniergeist

Datum: 11.08.2025 bis 29.08.2025 | 18 Tage
Schiff : HANSEATIC nature
Reisenummer: NAT2515
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Expedition Hudson Bay und Grönland – Das unbekannte Meer Kanadas als Premiere

Datum: 24.07.2025 bis 11.08.2025 | 18 Tage
Schiff : HANSEATIC nature
Reisenummer: NAT2514
JETZT REISE ANSEHEN

Inzwischen leben hier etwa 1.000 Menschen. Doch die Silos sind heute leer, Relikte einer vergangenen Zeit wirken sie fast ein wenig surreal inmitten der Landschaft. Die ist geprägt durch den Übergang von borealem Wald zur Tundra. Weite Ebenen, niedrige Sträucher, bis zum Horizont tanzendes Wiesenland. Im Sommer verwandeln es unzählige Wildblumen in ein farbenfrohes Mosaik und machen es zum Paradies für Naturfotografen.

Doch die wahre Magie der Region entfaltet sich in der Tierwelt. Churchill ist weltweit bekannt für seine Belugawale, die sich in großer Zahl in den Sommermonaten in der Mündung des Churchill River tummeln. Diese neugierigen und verspielten Meeressäuger kommen oft ganz nah an die Küste heran. Besonders faszinierend ist es, mit einem Boot oder einem Kajak in die Bucht hinaus zu fahren – und bald schon lassen sich die weißen Wale beobachten. Das ist für viele Besucher ein unvergesslicher Moment. Und genau so erlebt es auch das Inspektions-Team. „Die Belugas sind überall, wir werden sie schon bei der Einfahrt vom Schiff aus beobachten können“, sagt Stanko. Und Strathmann berichtet von einer Zodiac-Tour, bei der die Whalewatcher im Boot den Eindruck hatten, die Wale würden sie beobachten, nicht umgekehrt.

Belugas und Eisbären

Während die Belugas für die Besucher eine freudige und friedliche Begegnung sind, gibt es in der Gegend um Churchill auch Tiere, die zu Vorsicht mahnen. In den Wintermonaten tummelt sich hier eine große Population Ursus maritimus, der der Ort den Titel „Eisbärenhauptstadt der Welt“ verdankt. „Obwohl wir im Sommer kommen, um die Belugas zu sehen“, sagt Stanko, „Eisbären sind hier allgegenwärtig.“ 

In den warmen Monaten ziehen sie sich auf das Packeis in der Hudson Bay zurück. Dennoch kommt es hin und wieder zu Sichtungen auch an Land. Die Stadt Churchill hat einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen. „Bärenpatrouillen“ sorgen dafür, dass die Einwohner rechtzeitig informiert werden. Die Türen der Autos und Häuser sind nie abgeschlossen, so dass man gegebenenfalls Schutz suchen kann. Das kennzeichnet auch das Vertrauen, das die Menschen hier füreinander empfinden.

Churchill – mehr als ein Reiseziel

Wer nach Churchill reist, wird schon bald von diesem Gefühl erfasst, das sich schwer in Worte fassen lässt. Es ist das Gefühl, an einem der letzten ungezähmten Orte zu sein, wo Zivilisation und Natur aufeinanderprallen. „Dieses Frontier-Feeling lässt dich hier nie ganz los“, sagt Heinz Strathmann. „Es ist ein Ort, an dem man sich seiner eigenen Winzigkeit bewusst wird – angesichts der Weite der Tundra und der Kraft der Elemente.“ Die Menschen in Churchill leben diese enge Bindung zur Natur und eine tief in der Gemeinschaft verwurzelte Kultur, die sich über Generationen geformt hat. Besucher spüren schnell, dass sie hier nicht nur in eine andere Landschaft, sondern auch in eine andere Lebensweise eintauchen.

„Dazu können wir mit vielen besonderen Momenten und Begegnungen beitragen“, sagt Claas Stanko. Selbstverständlich werden Beluga-Touren angeboten. Besuche der Sehenswürdigkeiten, etwa des lokalen Museums, des Community Centers, des Forts. Erlebnisreich ist auch eine „Tundra-Buggy“ Tour in einem großen Bus auf riesigen Ballon-Reifen, der quasi durch die Landschaft schwebt und diese den Besuchern näher bringt.

Heinz Strathmann weiß, dass ebenfalls die Begegnungen mit den Menschen vor Ort zu den Highlights gehören wird, etwa mit Dave Daley. „Er zählt zu den berühmtesten Mushern der Region, hat an diversen Hundeschlittenrennen teilgenommen und lebt in einer Cabin mit 30 Tieren. Das ist es, was wir unseren Gästen bei diesen Expeditionen mit der HANSEATIC nature anbieten wollen – ein Eintauchen in eine entlegene Welt.“

Expedition Hudson Bay und Grönland

Auf zwei routengleichen Expeditionen erkundet unsere HANSEATIC nature im Sommer 2025 die Arktis zwischen Grönland und Kanada. Einmal führt die „Expedition Hudson Bay“ von Kangerlussuaq nach Churchill, einmal geht es von der Stadt der Belugas zurück zur größten Insel der Welt. Dabei erleben die Gäste den Eisfjord von Ilulissat und die Eisberge in der Disko Bucht, die unbekannten Ziele in der Frobisher Bay, in der Hudson Strait und in der Hudson Bay. Expertinnen und Experten an Bord erläutern die Natur und geben Einblicke in die Geschichte, etwa der berühmten Hudson's Bay Company. Dazu werden zahlreiche Wanderungen angeboten und der einmalige Aufenthalt in Churchill, der Stadt mit Frontier Spirit. 

Fotos: xxx Text: Dirk Lehmann

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