Semi-Circumnavigation Antarktis: das große Abenteuer der BREMEN
Semi-Circumnavigation Antarktis: das große Abenteuer der BREMEN. Von Ushuaia in Feuerland nach Bluff in Neuseeland führt diese mehr als 30-tägige Expeditions-Reise. Eine Kurssuche durch die nur selten befahrene Meere der Antarktis. Der PASSAGEN BLOG begleitet das Schiff…
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Datum: 29. Januar 2017
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Position: 56° 42′ S und 65° 31′ W – auf See
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Wetter: 9 Grad, bewölkt, Wind aus WNW mit einer Stärke von 3 Bft
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See: bewegt
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nächstes Ziel: Whalers Bay, Deception Island
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bisher zurück gelegte Seemeilen: 167 nm (ca. 310 Kilometer) seit Ushuaia
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noch verbleibende Seemeilen: ca. 432 nm (ca. 800 Kilometer)
Es gibt sie noch – die wahren Abenteuer der Kreuzfahrt: Die Semi-Circumnavigation der Antarktis ist eine Expedition, die es in sich hat. Zwar steht das Ziel fest, nach mehr als 30 Tagen auf See wird die BREMEN im neuseeländischen Bluff festmachen, doch der Weg dahin ist ungewiss. Wird das Schiff, wie vorgesehen, Kap Royds erreichen, wo Sir Ernest Shackleton eine Schutzhütte hat errichten lassen? Kann die BREMEN vor der unterhalb des Mount Erebus liegenden Hütte des tragisch gescheiterten Südpolforschers Robert Falcon Scott fest machen? Und gelingt die Fahrt in die Terra Nova Bucht?
Für den PASSAGEN BLOG werden wir immer wieder Interviews führen mit einzelnen Crew-Mitgliedern über das Thema Semi-Circumnavigation Antarktis, dazu zeigen wir dann aktuelle Bilder von Bordfotograf Page Chichester. Zum Auftakt der großen Reise der BREMEN ein Gespräch mit Kapitän Jörn Gottschalk.
PASSAGEN BLOG: Semicircumnavigation – die Halbumrundung des sechsten Kontinents. Worin liegt die Besonderheit dieser Reise?
Kapitän Jörn Gottschalk: Eine Reise in die Antarktis an sich ist sicher schon etwas Außergewöhnliches, denn es ist eine Reise, welche für viele Menschen die Traumreise des Lebens bedeutet. Die Semicircum ist hierbei vermutlich das Sahnehäubchen der Antarktisreisen, auch wenn man an der Peninsula die Wunder dieser grandiosen und oft schroffen Natur in einem kompakten Programm erleben kann, erfährt man auf dieser Reise zudem die schiere Größe des eisigen Kontinents.
Bei klassischen Antarktis-Reisen kennen Sie aus Erfahrung alle Anlandestellen. Wie ist das bei dieser Expedition?
Mit dem Amundsen- und dem Rossmeer betrete ich für mich persönliches Neuland. Die Ziele am Anfang der Reise durfte ich schon viele Male in den vergangen Jahren besuchen, und ich bin allgemein durch meine Fahrzeit auf den Schiffen von Hapag-Lloyd Cruises in polaren Gebieten mit der seemännischen Arbeit in den hohen Breiten der Erde vertraut. Den Respekt vor solchen Fahrtgebieten darf man aber trotz aller Erfahrung nie verlieren. Aber dies gilt auf allen Weltmeeren für das sichere Führen eines Schiffes.
Die letzte Semicircumnavigation mit der HANSEATIC führte Kapitän Behrend auch in krasse Bedingungen: extreme Kälte, heftige Stürme. Wie bereiten Sie sich und das Schiff darauf vor?
Mit diesen unwirtlichen Bedingungen muss man natürlich auf einer solchen Reise rechnen. Wir begeben uns mit der BREMEN in höhere Breiten der Südhalbkugel, als bei den anderen Reisen in die Antarktis und Subantarktis. Daher muss man hier natürlich mit eisigeren Temperaturen rechnen und vor den evtl. zu erwartenden Stürmen können wir weniger Schutz suchen. Hier gilt es dann alternative Routen für eine sichere Reise zu finden. Dies gilt auch in Bezug auf die zu erwartende Eissituation. Das Studium der Eisinformationen ist seit geraumer Zeit eine vertraute Arbeit für mich. Auf die in polaren Gebieten erfahrene Crew und das bewährte Schiff kann ich mich aber hundertprozentig verlassen.
Die Seefahrt ist Ihr Beruf, klar, und doch ist dies eine Seereise, wie sie nur sehr sehr wenige Menschen erleben dürfen. Worauf freuen Sie sich?
Freude würde mir bereiten, wenn wir möglichst viele Ziele realisieren könnten. Die Antarktis lässt einen nicht immer dorthin fahren, wohin man möchte. Eis oder schlechtes Wetter können manche Ziele unerreichbar werden lassen. Einige der großen Ziele dieser Reise sind das Erreichen der McMurdo Station oder der neuseeländischen Scott Base sowie auch der Hütte Shackletons am Cape Royds und der Hütte Scotts am Cape Evans. Wir hoffen außerdem darauf, Kaiserpinguine sehen zu können. Auch der Anblick des Rossschelfeises würde uns sicher in den Bann ziehen. Nördlich des Rossmeres warten aber dann auch noch die subantarktischen Inseln, die wir auf unserer Route nach Neuseeland ansteuern wollen. Aber wollen muss nicht dürfen bedeuten…
Fotos: Archiv
Expedition Antarktis
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