StyleUp EUROPA 2. Das Luxusschiff in der Werft. Neue Kunst und mehr Persönlichkeit
StyleUp EUROPA 2. Das Luxusschiff in der Werft. Alle zwei Jahre schickt Hapag-Lloyd Cruises seine Schiffe zur Wartung in die Werft. Die EUROPA 2 liegt im berühmten Dock 10 und gehört für 14 Tage zur Skyline Hamburgs. Auf der Baustelle zeichnet sich jetzt bereits das neue Konzept ab…
„Es wird kein Problem sein, den Sockel zu demontieren“, sagt die Baustellenleiterin im Belvedere der EUROPA 2. Mit dem Zollstock misst sie nun die Stele nach, auf der das Kunstwerk steht. „Ich kann Ihnen das Maß sofort sagen…“ Die Baustellenleiterin ist eine junge Frau, sehr organisiert, sehr zielgerichtet. In wenigen Tagen müssen alle Arbeiten abgeschlossen sein, dann geht das Schiff auf seine nächste Reise. „Perfekt“, sagt Julian Pfitzner, Leiter Produktmanagement EUROPA 2, „wir wollen hier drei neue Kunstwerke aufstellen. Die Maße geben Sie bitte direkt an den Künstler weiter – er steht neben mir.“
Bildhauer Jonas Kötz lacht. Dabei weiß er erst seit wenigen Minuten, dass er eine Auftragsarbeit angenommen hat, die in sechs Tagen abgeschlossen sein muss. Noch zieren nämlich drei „Edelsteine“ auf Stahl-Stelen die Nischen im Belvedere. Doch der Raum mit dem großartigen Blick wird sich nach dieser Werftzeit nachhaltig verändert präsentieren – als Coffee-Lounge mit Bibliothek. Auch die Einrichtung und die Kunst ändern sich. Jonas Kötz ist berühmt geworden für seine Statuen hintersinnig wirkender Männer mit großen Nasen. Er soll drei Figuren schaffen, die zum neuen Esprit des Ortes passen. Der Künstler, der auf der Elbinsel Krautsand lebt, von der auch EUROPA 2-Kapitän Ulf Wolter stammt, sagt: „Vom Timing her ist das sportlich. Drei Statuen in sechs Tagen. Aber ich finde das cool…“
StyleUp EUROPA 2: mehr Kunst und mehr Persönlichkeit
Julian Pfitzner schätzt die Arbeiten von Kötz. Von daher war die Entscheidung für die Figuren keine Spontanität, selbst wenn das in diesem Moment so wirkt. Und auch wenn die Kötz-Plastiken in keiner der Projekt-Skizzen als Arbeitsschritt zu finden sind, fügen sie sich perfekt ein in den EUROPA 2-Masterplan. Das Schiff soll mehr Gemütlichkeit bieten, mehr Wärme, mehr Charme.
Wie aber gibt man einem Schiff mehr Schmelz? „Eines der Ergebnisse dieser Werftzeit soll sein“, so Julian Pfitzner, „dass die EUROPA 2 mehr Persönlichkeit zeigt, nahbarer wird und dadurch auch gemütlicher.“
Auch die neue Kunst an Bord soll das zum Ausdruck bringen. Nicht nur die Kerle, die demnächst die Coffee Lounge beleben. Auch das Mural, das zur Zeit im Collins entsteht. Das großformatige Bild des Künstler-Duos Suto Suto soll nicht nur ein Hingucker sein, schon wegen der faszinierenden Misch-Technik. Sondern auch eine Herausforderung an den Betrachter. Das freche Motiv – allzu viel wollen wir nicht verraten – wird so detailreich gestaltet, dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Die Künstler haben soeben angefangen, die Fläche zu grundieren.
Das Collins zeigt aber auch eine andere Facette persönlicher Gastgeberschaft: Es soll ein mit Erinnerungen aufgeladener Ort werden. Regale mit Büchern und Schallplatten, dazu Plattenspieler und Kopfhörer. Und gemütliche Sitzmöbel. Dem Gast bietet sich die Möglichkeit, in eine andere Zeit einzutauchen. Die Kreuzfahrt – auch als emotionale Reise. Selbstverständlich wird dazu eine große Auswahl exklusiver Gins angeboten, insgesamt 45 Sorten. Kein anderes Kreuzfahrtschiff bietet mehr.
StyleUp EUROPA 2: Gemütlichkeit, aber auf höchstem Niveau
Bleibt ein Aspekt, den man so leicht nicht mit einem Luxus verbindet: Gemütlichkeit. Julian Pfitzner spricht von Gemütlichkeit auf höchstem Niveau, wie sie auch in modernen Luxushotels geboten wird. Damit soll ein Lebensstil angesprochen werden, der die Großstädte prägt, sich aber in klassischen Zielgruppenanalysen kaum wiederfindet. Ein Lebensstil, der weniger auf Statussymbole setzt, sondern mehr auf Lebensqualität, auf exklusive Momente. Ein Ort, der diesem Anspruch genügen will, muss alles bieten, was man erwartet – und darüberhinaus überraschen können.
Noch zeigt sich die EUROPA 2 als Baustelle. Ein Laie, der das Spa betritt, wird es für kaum möglich halten, dass hier in sechs Tagen wieder Gäste in der Sauna sitzen. Das Theater präsentiert sich mit frei gelegter Technik. Im Restaurant Weltmeere und in der Lobby arbeiten die Teppichverleger auf Hochtouren. Der Außenanstrich geht voran. Es gibt allerdings noch ein vier mal vier Meter großes Loch in der Steuerbordwand – man musste das Schiff aufschweißen, um eine neue und hocheffiziente Waschmaschine an Bord zu bringen. Für die Werft-Arbeiter Routine, das Loch wird später zugeschweißt und die Dichtigkeit geprüft. Und so zeigen sich denn auch beim täglichen Meeting die Verantwortlichen der einzelnen Gewerke zufrieden mit dem Fortschritt der Werftzeit. Läuft.
Nur auf Krautsand, da kommt gerade ein Künstler ins Schwitzen. Drei Kerle in sechs Tagen…
Text: Dirk Lehmann, Fotos: Susanne Baade
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