Überraschungsreise mit MS EUROPA: Blau gewinnt

Überraschungsreise mit MS EUROPA: Start und Ziel stehen fest. Los geht es in Istanbul, die Kreuzfahrt endet in Venedig. Über den Kurs entscheiden die Gäste im EUROPA-Parlament. Im PASSAGEN BLOG berichten wir über dieses besondere Reisekonzept. Das EUROPA-Parlament tritt zur letzten Abstimmung dieser Reise zusammen – und stimmt für Blau

Datum: 04.05.2015
Tags: #Überraschungsreise

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von Nick Edermann (Text und Fotos)


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“Eatur quo deorum ostenta et inimicorum iniquitas vocat. Iacta alea est”, so beginnt Kapitän Mark Behrend die letzte Sitzung des EUROPA-Parlaments und übersetzt die berühmte Passage aus der Biographie von Julius Caesar: “Dorthin gehe es, wohin der Götter Zeichen und der Feinde Unrecht ruft. Geworfen ist der Würfel.“

Überraschungsreise MS EUROPA. Die griechischen Inseln haben uns mit wundervollen Reise-Momenten beglückt. Vor Mykonos lag das Schiff so zauberhaft, dass wir uns wie die Protagonisten in einer Katalog-Produktion vorkamen. Der Himmel über Santorin war perfekt blau, und selbst erfahrene Reisende konnten nicht anders, als ihre Kameras oder iPads mit besonderen Momenten zu füllen. Santorin war sicherlich ein Highlight dieser Reise. Wir können die Paare verstehen, die sich hier trauen lassen. Oder die romantische Momente an weiß eingedeckten Tischen genießen. Weit, weit unter ihnen die EUROPA.


Mykonos_Schiff

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Am Sonntag ruft Kapitän Mark Behrend das EUROPA-Parlament zur dritten und letzten Abstimmung für diese Reise zusammen. Nach der zweiten Wahl hatte es durchaus kritische Stimmen gegeben. Denn eine Route führte zum Ätna, also nach Italien, zwei sollten in Kotor in Montenegro enden. Die Stimmen verteilten sich recht gleichmäßig auf alle drei Reisen, am Ende gewann die Reise mit dem Vulkan. Vor allem die Kotor-Fraktion konnte nicht nachvollziehen, dass keine Stichwahl angesetzt worden war, schließlich hätten in der Summe mehr Gäste für Kotor gestimmt.

Der Kapitän beruft sich auf den transparenten Wahlmodus. Und darauf, dass demokratisch herbeigeführte Entscheidungen am Ende von allen mitgetragen werden müssten. Und Mark Behrend krönt seine Einleitung zur letzten Abstimmung mit den Worten: “Wissen Sie, warum ich Kapitän und nicht Politiker geworden bin…?” In das nun einsetzende Gelächter der Gäste, muss er eigentlich nichts mehr sagen.

Über diese drei Routen haben die Gäste zu entscheiden:

Rot: Dubrovnik, Šibenik, Krk/Opatija, Rovinj/Piran

Grün: Korcula, Zadar, Cres oder Veli Lošinj, Rovinj/Piran

Blau: Kotor, Hvar, Šibenik, Krk/Opatija

Zu allen Routen-Optionen trägt Lektor Knut Edler von Hofmann die Besonderheiten, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsmöglichkeiten vor. Wetter-Exporte Uwe Wesp kann nur darauf hinweisen, dass die Prognosen für alle Ziele gleichermaßen gut seien. Und so geht es an die Entscheidung. Wieder ist das Ergebnis knapp. Wieder lässt der Kapitän Stimmzettel verteilen, diesmal aber nicht ohne den expliziten Hinweis, dass es durchaus Sinn mache, strategisch zu wählen. Und so kommt es dann doch noch zur Fahrt nach Kotor: 3,2 Prozent der Stimmen fallen auf die grüne Route, 45,8 Prozent auf die rote und 51 Prozent auf die blaue.

Demokratie kann ganz schön anstrengend sein. Als symbolischen Lohn für ihr Engagement verteilt der Kapitän drei Überraschungseier – jeweils eins für Touristik-Managerin Sonja Schwalbe, Chiefpurserin Dagmar Laun und Lektor Knut Edler von Hofmann.


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IMG_2953Als sich die Gäste nach rund anderthalb Stunden EUROPA-Parlament wieder auf Ihre Suiten und in die anderen Bereiche des Schiffes zurück gezogen haben, treffen wir uns zu einem Gespräch mit Knut Edler von Hofmann, der viel Arbeit geleistet hat für das Gelingen dieser Reise. Hofmann ist ein akribischer, ein leidenschaftlicher Orte-Sammler, ein Destinationen-Erklärer. Er reist mit nie nachlassendem Interesse, hat immer einen Block und einen Stift dabei. Er ist mit Leib und Seele Lektor und Reiseleiter. Und deshalb für die Überraschungsreise an Bord der EUROPA?

„Auf jeden Fall bringe ich eine enorme Begeisterung und Enthusiasmus für diese Reise mit“, sagt Hofmann mit ruhiger Stimme nach einer kurzen Pause, in der er unsere Frage auf sich wirken ließ. „Aber eigentlich war ich gar nicht für die Begleitung vorgesehen. Doch dann wurde ich gefragt, ob ich erst eine Recherchereise machen würde, um die Routen an Bord vorzustellen.“ Elf Tage reiste er entlang der dalmatinischen Küste, durch Albanien und Kroatien, er machte sogar einen Albanisch-Sprachkurs. Wie gesagt, er ist ein akribischer Reisender.

Split, Trogir, Saranda, Salona, Dubrovnik, Hvar, Korcula, Kotor und Krk waren unter anderen seine Reiseziele. „Ich habe mir teilweise drei bis vier Museen pro Tag angesehen, viele Sehenswürdigkeiten besucht, Wege und Möglichkeiten in Augenschein genommen.“ Zurück zu Hause fasste er seine Eindrücke zusammen, erstellte zu jedem Hafen einen Bericht mit seinen Fotos. „Der muss auf eine DINA 4 Seite passen. Das ist mir wichtig, das Ergebnis meiner Arbeit auf einen Blick lesbar und übersichtlich für die Kollegen in Hamburg darzulegen.“

Hofman bedient sich dieses Materials, um den Teilnehmern der Überraschungsreise der EUROPA die einzelnen Routen vorstellen zu können. „Meine Highlights sind Dubrovnik und Split, beides zwar bekannte, doch nicht minder faszinierende Städte. Daneben gibt es noch die Orte, die sich nicht aufdrängen und noch gefunden werden wollen wie in Albanien und Kroatien.“ Ob er ein Beispiel geben könne, was das für Orte seien: „Mal eine schöne Palme, der blühende Flieder oder der Judas Baum, letzterem habe ich auf der Vorbereitungsreise für mich auch erst entdeckt.“

„Ich bin mit einem gut gefüllten Archiv aus Berichten und Bildern angereist. Sobald die drei Routenvarianten fest standen, habe ich mich an die Arbeit gemacht und die Präsentation zusammen gestellt. Für die Vorstellung eines Hafens hat man nur wenige Minuten. Aber es ist wichtig, entscheidende Informationen zu geben und dennoch neutral zu bleiben.“

Für welche Route hätte sich der Reisende Knut Edler von Hofmann entschieden, wenn er als Gast an den Sitzungen der EUROPA-Parlamente teilgenommen hätte? „In der ersten Abstimmung hätte ich mich auch für Route A entschieden, also für die Wahl der Mehrheit. Bei der zweiten hätte ich wohl für Albanien und Montenegro gestimmt. Gerne hätte ich den Gästen diese Orte gezeigt.“

Wer so viel unterwegs ist, sieht viel von der Welt. Aber wie oft im Jahr ist er zu Hause. Hofmann schaut uns mit wachen Augen an, denkt einen Moment nach und sagt dann: „Zu Hause ist auf jeden Fall Hamburg, auch wenn ich im vergangenen Jahr nur elf Tage in meiner Wohnung verbracht habe.“ Er hat noch eine zweite in Shanghai. „Da bin ich öfter.“ Dann schaut er uns, wieder eine kurze Pause, und fragt: „Gibt es eigentlich eine Mehrzahl von Zuhause?“


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Die Überraschungsreise läuft seit dem 26. April. Hier, im PASSAGEN BLOG, können Sie die Reise verfolgen. Auf der Website von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten finden Sie weitere Informationen zur Wunschreise mit der EUROPA. Auf der nächsten Kreuzfahrt, bei der die Gäste den Kurs bestimmen können, tagt dann das EUROPA 2-Parlament – während der Überraschungsreise mit der EUROPA 2 von Istanbul nach Piräus.

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