Wahrer Entdeckergeist: Mit der HANSEATIC inspiration zu Gletscher-Geheimtipps in den chilenischen Fjorden
Die filigranen chilenischen Fjorde sind ein gigantisches Bilderbuch der Erdgeschichte. Die HANSEATIC inspiration hat gleich vier Ziele erschlossen, die bisher noch kein Expeditionsschiff von Hapag-Lloyd Cruises besucht hat. Kapitän Peter Rößler berichtet von der tollen Zusammenarbeit mit den Lotsen, von blau schimmernden Gletschern und von wahrem Entdeckergeist.
Freiheitsgefühl und Pioniergeist liegen in der Luft, wenn die HANSEATIC inspiration Kurs nimmt auf die beeindruckenden Fjordlandschaften Chiles. Für die nautischen Herausforderungen ist das moderne Expeditionsschiff perfekt geeignet. Und mit der Unterstützung lokaler Lotsen gelingen überraschende Premieren-Anläufe. Aus dem Seetagebuch von Peter Rößler, Kapitän der HANSEATIC inspiration.
Premiere gleich zu Anfang – und ein Bad im Gletschersee
Zum ersten Mal landen wir am Bernal Gletscher an. Der Tipp kam von einem der beiden chilenischen Lotsen, die uns für diese Reise mit ihrem Wissen über das Fahrtgebiet unterstützen. 163 Gäste gehen an Land und wandern zum Gletscher, 19 von ihnen nehmen sogar ein Bad im Gletschersee. Allgemeine Begeisterung: „Mega!“, sagen die Gäste. Diesen Stopp sollten wir unbedingt ins Programm mit aufnehmen. Am Nachmittag erfolgreiche Passage der Kirke Narrows – mit Scout-Zodiac vorweg, um bei Stauwasser die Engstelle zu passieren.
Enge Passage und Sonnenuntergangs-Cruise vor Gletscherkulisse
Morgens um 7 Uhr Ankunft vor dem Brujo Gletscher. Auch dies ein Vorschlag der beiden Lotsen, für uns erneut eine Premiere. Wir nutzen die Gelegenheit für eine dreiviertelstündige Zodiac-Cruise, vorbei an Kormoranfelsen, einem Wasserfall und weiter bis an die Gletscherfront. Bei der anschließenden Anlandung auf einer vorgelagerten Insel bieten sich fantastische Blick auf die bläulich schimmernde Eiswand. Von 185 Gästen sind 183 mit draußen. Das Wetter ist auch auf unserer Seite, gegen 10 Uhr kommt die Sonne durch die Wolken.
Um 16 Uhr durchfahren wir die Yagan-Passage, ein Kanal mit der Länge von zehn Seemeilen (18 Kilometer), der aufgrund seiner Enge nur bei Tageslicht passiert werden kann. Als die Sonne untergeht, erleben wir die nächste Premiere: Wir kreuzen vor den „Europa-Gletschern“, die von europäischen Kartographen im 19. Jahrhundert so benannt wurden. Eine eindrucksvolle Szenerie.
Seelöwen, Souvenirs und die Festung von Ancud
Der Tag beginnt mit einer Zodiac-Rundfahrt im Fjord Estero Cahuelmo. Es geht vorbei an einem Wasserfall, einer Seelöwenkolonie und an einer urwaldähnlichen Landschaft. Neben den Seelöwen werden Eisvögel und Truthahngeier gesichtet. 156 Gäste genießen die Tour bei Sonnenschein.
Am frühen Abend Anlandung in Hornopiren, einem kleinen Ort am Canal Hornopiren nördlich der Isla Pelada. Trotz Regenwetters nutzen 109 Gäste die Gelegenheit, sich zwischen Kirche, Marktplatz, Cafés und Souvenir-Shops umzusehen. In der Nacht wettern wir das schlechte Wetter im Golfo de Ancud ab, um dann am Morgen pünktlich um 7 Uhr vor Ancud vor Anker zu gehen. Die kleine Festungsstadt empfängt uns mit Gelassenheit.
Kalbende Gletscher und handgezeichnete „Schatzkarten“
Umgeben von schnee- und eisüberzogenen Hügeln kann sich der Entdeckergeist frei entfalten. Mit dem wendigen Schiff nehmen wir uns viel Zeit für intensive Erlebnisse und Beobachtungen. Besonders beeindruckt mich die Zodiac-Rundfahrt vor dem Pio XI. Gletscher – wir können tief bis ins Eis fahren. Auf der Rückfahrt zum Schiff sehen wir Delfine, vom Schiff aus beobachten wir den Gletscher beim Kalben.
Als Kapitän bedanke ich mich für die gute Zusammenarbeit mit den chilenischen Lotsen vor Ort, die es ermöglicht haben, besondere Geheimtipps zu erkunden. Damit all diese Erfahrungen bleiben, haben ich sie auf meinen handgezeichneten „Schatzkarten“ verewigt.
Fotos: Wolfgang Hemstege