Weihnachten auf See: 3 Fragen an den Weihnachtsmann
Alle Jahre wieder… kommt der Weihnachtsmann. Die Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd Cruises hingegen statten dem Herrn im roten Mantel meist schon im Sommer einen Besuch ab. Er wohnt nämlich in Uumannaq, dem schönsten Ort Grönlands. Und beim letzten Treffen hat sich „Santa“ – noch fern vom Weihnachtsstress – etwas Zeit genommen für ein kurzes Interview
PASSAGEN BLOG: Wenn man googelt, um herauszufinden, wer die Geschenke bringt, dann erzielt „Christkind“ etwa 2,84 Millionen Treffer, „Weihnachtsmann“ aber 9,19 Millionen. Womit erklären Sie sich Ihren Erfolg?
Weihnachtsmann: Vorab erstmal folgendes, ich mag nicht „Santa“ genannt werden. Ich weiß, dass es die Behauptung gibt, ich sei die Erfindung eines amerikanischen Herstellers koffeinhaltiger Limonade. Doch das ist so wahr wie die These, es habe nie eine Mondlandung gegeben. Ich bin seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt, der Karikaturist Thomas Nast hat mich gemalt, wie ich im roten Mantel aus einem Schornstein steige. Das Christkind hingegen wird seit 1535 beschrieben von niemand geringerem als Martin Luther. Grundsätzlich aber sind wir dasselbe. Wir kommen zu Ihnen so, wie Sie sich uns vorstellen. Christkind oder Weihnachtsmann – es geht um die Magie einer besonderen Zeit.
Physikalisch-technisch betrachtet ist der Job des Weihnachtsmanns eigentlich unlösbar. Wissenschaftler haben ermittelt: Um in der Weihnachtsnacht alle Haushalte Deutschlands zu bedienen, müssten Sie am 24. durch mehr als 800 Schornsteine rauschen. Pro Sekunde! Wie soll das gehen?
Ach, diese ewige Erbsenzählerei. Wenn Sie wüssten, mit was für absurden Berechnungen ich mich schon habe herumschlagen müssen. So wurde ermittelt, dass die Tiere meinen Schlitten höchstens mit einer Geschwindigkeit von 20 Km/h ziehen könnten, da würde eine Bescherungsreise durch Deutschland viele Tage dauern… Man hat mich gefragt, wie denn die Gewerkschaften meine Arbeitsbelastung sehen? Und kürzlich hieß es in einem Interview, ob ich mich als Prototyp eines „working nomad“ sehe, mit Home-Office im Sommer und disruptiven Work-Prozessen im Winter? Papperlapapp! Selbstverständlich lässt sich mein Tun physikalisch erklären. Ein Professor für Luft- und Raumfahrttechnik hat das berechnet – es geht um Quantenphysik und Relativitätswolken im Raum-Zeit-Kontinuum und so weiter… Ich habe davon keine Ahnung. Oder verstehen Sie wie Ihr Smartphone funktioniert? Aber am 24. bin ich da. Ehrenwort.
Muss man den Weihnachtsmann demnach als eine Art Dienstleister im Auftrag einer höheren Sache verstehen? Und wenn ja, was ist diese Sache?
Ich finde, die Menschen müssen aufpassen, dass sie nicht ihren Glauben verlieren – den Glauben daran, dass diese Welt mehr zu bieten hat als ihre materiellen Gegenwert. Zu mir kommen im Sommer ja viele, die eigentlich alles haben. Und dann stehen sie hier, vor meiner schlichten Hütte im Norden Grönlands, und schauen hinaus in die Natur. Und was soll ich Ihnen sagen? Im Moment finden sie es hier schlicht großartig, sie empfinden eine große Dankbarkeit für das eigene Leben. Manche haben gar Tränen in den Augen. Das ist es, was ich meine, wenn ich von der Magie einer besonderen Zeit spreche. Man muss sich darauf einlassen…
Fotos: Archiv
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