Weltreise mit MS EUROPA – der letzte Abschnitt: nach Dubai
Weltreise mit MS EUROPA. In 149 Tagen von Nizza nach Dubai. Im PASSAGEN BLOG begleiten wir die große Reise der „schönsten Yacht der Welt“ – mit Interviews und interessanten Fakten zum bevorstehenden Reiseabschnitt. Interview mit Kapitän Olaf Hartmann über seine Höhepunkte der aktuellen Weltreise und ein Ausblick auf 2018/2019 – in 171 Tagen um die Welt von Dubai nach Dubai…
Weltreise 2017/2018 – einmal um die Welt in Zahlen
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200.000 Eier haben die Gäste der EUROPA verzehrt
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insgesamt 60.000 Flaschen Wasser wurden ausgegeben – und waren an den heißen Tagen in Papeete und Broome besonders willkommen
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rund 21.000 Kubikmeter Trinkwasser wurden aufbereitet
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11.000 Liter Fassbier hat man getrunken, zum Bayrischen Fest auch aus Krügen
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7.500 Liter Champagner perlten in den Gläsern – besonders zu Silvester vor der Küste Lateinamerikas
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Dazu kommt der Genuss von 180 Kilogramm Kaviar. Die EUROPA zählt zu den größten Abnehmern des Schwarzen Goldes…
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32.127 Seemeilen wird die EUROPA am Ende ihrer Weltreise zurück gelegt haben – 59.500 Kilometer
PASSAGEN BLOG: Lieber Kapitän Hartmann, nun beginnt bereits der letzte Abschnitt der EUROPA-Weltreise. Und auch wenn wir wissen, dass eine Antwort auf diese Frage nicht leicht fallen wird, wir müssen sie stellen: Welcher Moment wird Ihnen besonders in Erinnerung bleiben?
Die interessanteste Frage ist gleichwohl die Schwierigste – und leider nicht eindeutig zu beantworten, denn die Eindrücke, Erlebnisse und den Wert einer Reise insgesamt wird jeder für sich selbst ermessen. Zunächst gilt der alte Satz, dass jeder, der eine Reise unternimmt, etwas zu erzählen weiß. Bezogen auf unsere laufende Weltreise bin ich ganz sicher, dass es eine nahezu unglaubliche Fülle an Informationen, Geschichten und Begebenheiten zu berichten gibt. Jede Reise der EUROPA steht für sich und hat somit ihren eigenen, vielfältigen Reiz und ihre besondere Story! Ich bin ehrlich davon überzeugt, dass uns die Reisen auf der EUROPA eine große Bereicherung sind und lange in uns nachklingen.
In Bezug auf die laufende Weltreise müsste für deren Höhepunkte eine umfangreiche Aufzählung erstellt werden, die von der Côte d’Azur bis zu den Kanarischen Inseln und von dort in die Karibik und Zentralamerika reicht. Der riesige Pazifik, die Marquesasinseln, Tahiti, die Küsten Australiens und Asiens schlossen sich in den vergangenen Wochen mit wahrlich traumhaften Reisezielen an. Überall hat sich Neues, Wissenswertes und Beeindruckendes erschlossen, Vergessenes wurde wieder entdeckt oder mit anderen Augen bewertet: Die Welt ist ein Buch mit unendlich vielen Seiten.
Vielleicht hat mich persönlich die Insel Kuba am meisten beeindruckt, die wir in acht Tagen sehr intensiv kennenlernen durften. Die freundlichen Menschen haben mich genauso fasziniert, wie die nahezu greifbare, jüngere Geschichte des Landes, die auf viele andere Länder und spürbar auch auf Europa und Deutschland Einfluss genommen hat. Che Guevara und Fidel Castro sind zwar zunehmend geschichtliche Legenden, doch ihr revolutionärer Geist ist vielen von uns noch bekannt. Aber auch andere Persönlichkeiten, wie Christoph Columbus, Alexander von Humboldt oder Ernest Hemingway hinterließen deutliche Spuren und werden auf der größten der Karibikinseln verehrt.
Die Städte Kubas zeugen mit ihrem morbiden Charme von Reichtum und kolonialem Einfluss, während die herrlichen Landschaften und kleinen Dörfer das vielerorts sehr einfache, bodenständige Leben widerspiegeln. Auch die wunderschönen Küsten des kubanischen Archipels, mit ihren Hunderten Inseln, sind paradiesisch und laden zum Verbleiben und Verlieben ein. Es ist zu hoffen, dass sich Kuba eine kleine Sonderstellung im karibischen Raum bewahren kann.
Mit Yangon verbindet die EUROPA eine besondere Geschichte. Seit vielen Jahren macht das Schiff während seiner Weltreisen hier Halt, oft für mehrere Tage. Was können Sie zu dieser speziellen Verbindung sagen?
Die EUROPA wird während der laufenden Reise um die Welt drei Nächte in Yangon bleiben. Der Grund ist unser ungebrochenes Interesse an diesem Land, das in der Vergangenheit lange Jahre abgeschottet war und nur sehr wenig Tourismus gestattete. Die Kulturgüter Myanmars sind allerdings einmalig und die Menschen von betörender Höflichkeit. Das Land der Pagoden, Stupas und Tempel nimmt jeden in seinen Bann. Exkursionen nach Bagan und Mandalay, verbunden mit einer Schiffsreise entlang der klassischen Route auf dem gewaltigen Fluss des Landes, dem Irrawaddy, sind ein wirkliches Abenteuer. Die von Frank Sinatra seinerzeit besungene „Road to Mandalay“ wurde für viele unserer Gäste zur erlebnisreichen Realität.
Wer jemals Myanmar bereisen, die Swedagon Pagode in Yangon sehen, den Ballonflug über Bagan erleben oder den großen Strom befahren durfte, wird mir sicherlich zustimmen: Es ist ein traumhaftes Land, an dessen Besuch man sich noch lange erinnert, und in das man gern wieder zurückkehren möchte.
Die letzte Etappe ist auch eine Reise der Gegensätze: Aus dem eher armen, aber geschichtsträchtigen Myanmar in das reiche Über-Morgenland mit seinen Hochhausmetropolen Dubai und Abu Dhabi. Viele Gäste fasziniert die Einfahrt in den Arabischen Golf und der Anblick der Skyline Dubais. Was sieht der Kapitän der EUROPA?
Auf dem letzten Stück der Weltreise von Yangon nach Dubai könnten die Gegensätze unserer Reiseziele in der Tat nicht größer sein. Die kulturellen Unterschiede zwischen sehr dünn besiedelten Wüstenstaaten und bevölkerungsreichen, südostasiatischen und vom Monsun geprägten, tropischen Ländern, sind offensichtlich. Ebenso die fundamentale Andersartigkeit der Religionen des Buddhismus und des Islam. Allerdings sind Myanmar und Sri Lanka in vielerlei Hinsicht reiche Länder, deren Reichtümer aber leider vielfach durch die Herrschenden ausgebeutet werden, und die vielleicht auch deshalb noch große Probleme haben. Hier wären unter anderen das schlechte Gesundheitswesen, das mangelhafte Schul- und Ausbildungssystem oder das in den Anfängen befindliche Abfallmanagement, das mit geringem Umweltbewusstsein einhergeht, zu nennen. Im Gegensatz dazu sind die Staaten am Golf, auch aufgrund ihres Reichtums an Erdölvorkommen, erheblich besser aufgestellt und verfügen teilweise über einen verschwenderischen Lebensstandard.
Als Nautiker auf der Brücke gewinne ich eine Vielzahl, vorwiegend maritim geprägter Eindrücke von den Ländern und Häfen, die wir anlaufen: Schiffsverkehr, Hafenanlagen und Service, bis hin zu den Lotsen, die an Bord kommen, geben uns einen Eindruck, eine Art Visitenkarte des Landes. Selbstverständlich haben Passagen, wie die Durchfahrt durch die Straße von Hormus, unser besonderes Augenmerk. Die riesigen Tanker mit großem Tiefgang werden von den Brückenoffizieren genauso registriert, wie die Schmugglerboote zwischen der omanischen und der iranischen Küste.
Die sich in vielen Ländern immens verändernden Skylines der größeren Städte sind am augenfälligsten für den von See kommenden Betrachter und zeugen von rasanten Entwicklungen. Es ist sehr vieles in Bewegung in unserer Welt und die Veränderungen sind enorm. Langeweile habe ich auf den Reisen der EUROPA um die Welt bestimmt noch nie empfunden – im Gegenteil, es war immer unglaublich spannend und eigentlich möchte man ständig an Bord sein…
Und eine Extra-Frage zur nächsten Weltreise. Als Kapitän waren Sie an der Planung beteiligt. Die nächste Weltreise beginnt im November 2018 in Dubai, wo sie im April 2019 endet. Was werden die Höhepunkte dieser Reise sein, die ins Jubiläumsjahr führt?
Auf der kommenden Weltreise, die sich wieder aus einer Vielzahl von Reiseabschnitten zusammensetzt, fahren wir in östliche Richtung um die Erde. Zunächst steht der Indische Ozean mit den traumhaften Inseln der Seychellen, mit Mauritius und La Réunion sowie Madagaskar auf dem Plan. Jedes der genannten Eilande ist zweifellos eine wahre Perle für sich. Südafrika und Namibia mit ihren grandiosen Nationalparks und dem unvergleichlichen Kapstadt folgen, bevor es über den Südatlantik und auf die Weihnachtsreise rund um die Südspitze von Südamerika geht. Montevideo, die Falklandinseln, Ushuaia im Beaglekanal und die malerischen Chilenischen Fjorde gehören zu den Zielen dieser Reise.
Anfang Januar geht es von Valparaiso durch den Pazifik nach Tahiti, wo ich mich wiederum auf die Robinson Crusoe Inseln, die Osterinseln, Pitcairn sowie die Marquesasinseln freue. Außerdem werden wir als Einstieg für diese Reise ein Sondervorprogramm nach Machu Picchu anbieten.
Von Französisch Polynesien geht die Reise durch die Südsee über die Fidji- und Tuamotoinseln nach Neuseeland, das wir in der Folge nahezu umrunden wollen. Die intensive Erkundung des uns stets begeisternden „Landes der Kiwis und Hobbits“ endet nach einer kleinen Seereise und einem Besuch in Tasmanien, im australischen Melbourne. Von dort aus möchten wir die legendäre Ostküste des Kontinents nordwärts befahren und diesen wunderbaren Reiseabschnitt schließlich in Hongkong beenden. Das einmalige Sydney, mit dem vielleicht schönsten Naturhafen weltweit, die Städte Brisbane und Cairns, das Große Barriereriff sowie Papua Neuguinea und die Philippinischen Inseln werden selbstverständlich auf unserem Seeweg besucht.
Von Hongkong aus startet eine sehr feine Reise nach Vietnam, die dann in Singapur endet. Von dieser asiatischen Mega-Metropole aus fahren wir auf der klassische Route durch die Malakkastraße, nach Sri Lanka und Indien und schließlich in den Persischen Golf nach Dubai, der Stadt mit dem höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa. Hier soll sich der Kreis unserer Reise um den Globus schließen. Ich freue mich auf jeden Tag an Bord der EUROPA und besonders auf unsere wunderbaren Gäste!
Fotos: Archiv
Weltreise – mit MS EUROPA
In 149 Tagen von Nizza nach Dubai:
- Eine Übersicht zur Weltreise mit der EUROPA finden Sie hier.
- Lesen Sie hier das Interview zum ersten Abschnitt der Weltreise.
- Im PASSAGEN BLOG lesen Sie hier die Berichte zur Weltumrundung.
- Und wer selbst einmal auf die große Reise gehen will, findet hier alle Informationen zur Weltreise 2018/2019 mit der EUROPA.