Weltreise mit Stil: Der Mythos und die EUROPA

Mit MS EUROPA von Miami nach Dubai – in 141 Tagen von der Neuen in die Alte Welt: Panamakanal, Südsee, Osterinsel, Great Barrier Reef, Philippinen, Dubai. In den 20 Wochen berichten wir von Bord, führen Interviews, publizieren Nachrichten. Statusmeldungen einer sehnsüchtig machenden Reise. Auftakt: der Mythos Weltreise

Datum: 20.10.2014
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 Miami • La Guaira • Valparaiso • Papeete • Auckland • Sydney • Manila • Ho-Chi-Minh-Stadt • Rangun • Colombo • Dubai

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Sydney in Sepia: Für diesen Beitrag haben aktuelle Fotos zum Mythos Weltreise ein wenig auf alt getrimmt. Die Pyramiden von Gizeh gehören dazu, auch wenn sie gar nicht auf der Route liegen (per Klick auf ein Bild erscheinen alle Fotos in einer Dia-Show; alle Fotos ©Susanne Baade)

Dirk Lehmann über den Mythos der Weltreise

 

Die Neugier, die Entdeckerlust, so sagt man, ist eine besondere Eigenschaft des Menschen. Bei kaum einem anderen Lebewesen sei diese Fähigkeit ähnlich stark ausgeprägt. Und auch wenn wir heute wissen, dass es zwischen den Individuen erhebliche Unterschiede gibt, manche geben ihrer Neugier nach, andere nicht. Manche ziehen leicht hinaus in die Welt, andere bleiben lieber zu Hause. Und manchmal ist es die Entdeckerlust eines einzelnen, die uns alle einen Schritt weiter bringt. Fakt ist, dass eines schönen Tages einer unserer Vorfahren seiner Neugier folgte. Vielleicht wollte er wissen, wohin die Vögel ziehen, vielleicht das andere Ufer an einem See, Strom oder Sund erkunden, das er von Ferne sehen konnte, und er baute ein Floß. Und als er zurück kam erzählte er, was er entdeckt hatte. Denn die Rückkehr ist die Basis der Reise.

Diese Form der Weltaneignung unterscheidet sich vom Ursprung des Menschen, der ja eigentlich ein Nomade war und mit Sack und Pack, mit Vieh, Familie und Stamm den Bedingungen nachreiste dahin, wo die Erde fruchtbar und die Weiden saftig waren, die Jagdgründe ergiebig. Doch erst Reisende berichteten von unbekannten Welten, zeichneten fremdartige Tiere auf Fels- und ferne Landschaften auf Leinwände. Oft genug allerdings, ohne dass sich ihre Mitmenschen dafür interessierten. So wurden etwa die meisten Gipfel der Alpen in den zehn Jahren des Goldenen Zeitalters des Alpinismus zum ersten Mal bezwungen, undzwar fast ausschließlich von britischen Bergsteigern. Den Einheimischen war das offenbar nicht so wichtig.

Lissabon, Padrao dos Descubrimentos. ©Susanne Baade, push:RESET

Selbstverständlich waren die großen Entdeckerfahrten auch Reisen. Und wenn man heute vom „Zeitalter der Entdeckungen“ spricht, dann ist damit ein Zeitraum vom 15. bis zum 18. Jahrhundert gemeint. Es war die Zeit der großen Seefahrten. In diese Phase fallen auch die Weltreisen von Bartolomeu Diaz und Christoph Kolumbus, Ferdinand Magellan, Jacques Cartier und Francis Drake. Und doch waren es vor allem Aneignungen. Heute nennt man es die Epoche der „europäischen Expansion“.

Der Urahn des modernen Reisens, so wie wir es heute kennen, entstand in Großbritannien als „Grand Tour“. Die Besichtigung antiker Stätten in Italien gehörte für die Sprösslinge wohlhabender Familien zum guten Ton. Später erkannten ältere Herrschaften auch, wie angenehm es sich im milden Klima der Toskana lebte, statt in einer nasskalten Grafschaft. Im 18. Jahrhundert kursierten erste handgeschriebene Broschüren mit Tipps für die Große Reise. Es waren Vorgänger des Reiseführers. Karl Baedeker gründete seinen Verlag für Reisebücher im Jahr 1827.

Thailand_Buddha_DLehmann_pushreset   Wegweiser in Neuseeland. ©Susanne Baade, push:RESET

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte das Reisefieber alle Stände erfasst. Es wurde befeuert von den „Entdeckungen“ in Afrika, von Berichten über Pyramiden und den Nil, von den Begegnungen mit fremden Völkern und unfassbaren Tieren. 1841 organisierte der Brite Thomas Cook die erste Gruppenreise, das erste Reisebüro in Deutschland wurde von Carl Stangen eröffnet. Es bot Reisen nach Ägypten an. Und 1878 die erste Weltreise.

Denn nur kurz zuvor hatte ein Buch für Furore gesorgt: Jules Vernes Roman „Reise um die Erde in 80 Tagen“. Die Geschichte des Phileas Fogg und seines Begleiters Passepartout wurde in vielen Ländern ein enormer Erfolg. Sie basierte auf der tatsächlich durchgeführten Reise des Amerikaners George Francis Train, der es später sogar schaffte, in nur 60 Tagen um die Welt zu reisen (und der es Verne übel nahm, dass der ihn umbenannt hatte). Ein Buch als Antriebsfeder. Und die Geburtsstunde vom Mythos der Weltreise?

1891 bot die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft unter ihrem Leiter des Passagiergeschäfts, Albert Ballin, die ersten Kreuzfahrten an. Dafür wurden die Schnelldampfer verwendet, die auch im Transatlantik-Dienst verkehrten. 1900 sollte das erste reine Kreuzfahrtschiff „”Prinzessin Victoria Luise“”– mit luxuriöser ausgestatteten, geräumigen Kabinen mit eigenem Bad – den Betrieb aufnehmen. Als Erstfahrt war eine Weltreise geplant, die aber abgesagt werden musste: Wegen eines Streiks der Werftarbeiter wurde das Schiff nicht rechtzeitig fertig. Auch zwei weitere Weltreisen waren nicht durchführbar, die Welt war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein unsicherer Ort. Doch die Sehnsucht danach war groß, schon die erste geplante Fahrt war ausverkauft.

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Mit der EUROPA bietet sich den Gästen von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten jedes Jahr die Möglichkeit, auf Weltreise zu gehen. Am 22. Oktober beginnt die diesjährige in Miami. 141 Tage wird das Schiff unterwegs sein, den Panama-Kanal durchfahren, die Robinson-Insel anlaufen, die Südsee erkunden und unter anderen in Sydney ankern, die Philippinen, Indien, Vietnam anfahren. Die Reise endet in Dubai.

Wir werden im PASSAGEN BLOG immer wieder von der EUROPA und über ihre Reise berichten. Wir werden die beiden Kapitäne interviewen, Stationen der Reise beschreiben, Impressionen von Bord weiter leiten, uns erklären lassen, wie ein Weihnachtsbaum an Bord kommt und erleben, um wie viele Stunden das neue Jahr für die Gäste an Bord früher beginnt. Begleiten Sie uns einfach. Denn Sie wissen ja, die Neugier ist eine besondere Eigenschaft des Menschen….

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