Wine Tasting mit Markus Schneider auf der EUROPA 2: Weine für Kreuzfahrtgäste und Staatsoberhäupter
Er ist einer der bekanntesten Winzer Deutschlands – und auch auf der EUROPA 2 sind die Weine des Markus Schneider besonders begehrt. Von Zeit zu Zeit lässt es sich der Mann aus Ellerstadt nicht nehmen, selbst an Bord zu sein („Ich liebe dieses Schiff!“). Und immer bringt er einige ganz besondere Weine mit. So auch auf dieser Reise. Ein Wine-Tasting mit Markus Schneider im Grand Reserve…
Nicht allzu oft hat man die Gelegenheit, die Weine eines Weinguts detailliert zu vergleichen, Lagen, Jahrgänge, Ausbau. Noch seltener in Begleitung des Winzers selbst, der bereitwillig erklärt, was sein Bestreben war, wie er die Charakteristiken einzelner Weine durch Lese und Lagerung herausarbeiten wollte. Und so ist dieses Wine-Tasting im Grand Reserve der EUROPA 2 schon deshalb eine Besonderheit, weil Markus Schneider sich als offener und herzlicher Co-Gastgeber erweist. So sehr, dass Weinfachsimpelei gar nicht erst aufkommt. Es wird ein sehr persönlicher Nachmittag.
„Ohne den Black Print wäre das Weingut nicht da, wo es ist.“
Es funkelt der erste Wein im Glas, ein Sauvignon Blanc. „Ein Wein frisch wie ein Gebirgsbach. Sandstein, Lössboden, Kalk – das schmeckt man auch alles heraus“, sagt der Winzer. Wir vergleichen seinen Kaitui 2016 mit einem Kaitui Fumé 2015. Später perlen zwei Rieslinge gegeneinander an: Alte Reben 2016 versus Fuchsmantel 2015. Nicht immer gewinnt der ältere Wein, oft genug ist es die Frische der Jugend, ihr unverhohlenes Esprit, das den Genuss bestimmt. Beim Black Print, Schneiders berühmter Rotwein-Cuvée, sind sich aber alle einig: Der klassische Wein, Jahrgang 2015, hat keine Chance gegen den Reserve 2014. Man schmeckt deutlich, dass mehr Auslese, mehr Zeit, mehr Hingabe in zweiterem steckt. Er ist die Edelvariante des Signature Weins von Markus Schneider. Denn der sagt jetzt: „Ohne den Blackprint wäre das Weingut nicht da, wo es heute ist.“
Das macht neugierig auf die Geschichte des Markus Schneider. Die beginnt mit einem reichlich unbedarften Ausflug. Als junger Winzer hatte er von einem Lokal auf Sylt gehört, mit einem Freund und ein paar Flaschen seines neuen Rotweins machte sich der Pfälzer einfach auf den Weg dahin. Er wusste nicht, dass man an den Wochenenden in der Sansibar einen Tisch hätte reservieren müssen. Irgendwie bekommen sie einen Platz und bestellen erstmal Wein. Einige Gläser später gesellt sich Herbert Seckler zu den beiden Männern. „Er wollte nur wissen, was wir für komische Vögel sind“, erzählt Markus Schneider mit einem breiten Lachen. „Wir kamen ins Gespräch. Ich ließ ihn einen meiner Weine probieren – und am Nachmittag bestellte er 6.000 Flaschen.“
„Erfolg ist Schicksal – und nicht planbar.“
Mit kaum eigenem Kapital und 30.000 Mark von seinen Eltern hat Markus Schneider angefangen. „Es gab Rückschläge, viele Anfeindungen und echte Krisen.“ Inzwischen zählt der frühere Obsthof in der Pfalz zu den zehn größten Weingütern Deutschlands. Markus Schneider hat viele Auszeichnungen erhalten, und bei Empfängen serviert die Bundeskanzlerin Schneider-Weine (er zeigt das Bild auf seinem Smartphone). Wie, so wird der Top-Winzer nun gefragt, bleibt er trotz dieser Erfolge auf dem Boden? Schneider erzählt von seiner ersten Reise nach New York. Am 10. September 2001 hat er auf dem Empire State Building gestanden und war für den nächsten Tag auf dem World Trade Center verabredet. „Ich war zu spät dran. Auf dem Weg dahin, schlug das erste Flugzeug in die damals höchsten Häuser Manhattans ein. Danach brach das Chaos los. Tagelang war New York von der Außenwelt abgeschnitten. Meine Mutter dachte, ich wäre tot. Deshalb schreibe ich ihr jetzt immer, wenn ich auf Reisen bin: `Mama, mir geht’s gut!´“
Die Weine des Tastings im Grande Reserve
- 2016 Sauvignon Blanc Kaitui versus 2015 Sauvignon Blanc Kaitui Fumé
- 2016 Riesling Alte Reben versus 2015 Riesling Fuchsmantel
- 2015 Black Print versus 2014 Black Print Reserve
- 2014 Portugieser Einzelstück versus 2014 Holy Moly
- 2012 Rooi Olifant versus 2011 Rooi Olifant Black Label
Text Dirk Lehmann, Fotos Susanne Baade
Beste Weine genießen
Die EUROPA 2 verfügt über einen exklusiven „Weinkeller“. Mehr als 450 Weine sind ständig an Bord verfügbar, die Sommeliers des Luxusschiffs laden die Gäste gern zu einem Wine-Tasting ins Grand Reserve: