Im König-Reich! Lektor Eckart Pott berichtet über seine Reise mit MS BREMEN zu den Königspinguinen
Im König-Reich! Lektor Eckart Pott berichtet über seine Reise mit MS BREMEN zu den Königspinguinen Südgeorgiens – mehrere tausend Brutpaare nisten dort. Im PASSAGEN BLOG beschreibt der Biologe eine Vogelart, die sich perfekt an die Bedingungen dieser eisigen Welt angepasst hat…
von Dr. Eckart Pott (Text)
Im König-Reich! Lektor Eckart Pott berichtet über seine Reise mit MS BREMEN zu den Königspinguinen: Könige – so weit das Auge reicht. Allerdings, so weit reicht das Auge heute Morgen gar nicht. Es liegt Nebel über der Salisbury Plain Südgeorgiens. Kurz nach Sonnenaufgang fahren die Zodiacs von der BREMEN aus los, um uns an den Strand zu bringen, auf dem allerdings eine starke Dünung steht. Also Anlandung mit dem Heck zuerst, vier Mann müssen, bis zum Bauch im Wasser stehend, die Boote halten. Und nach aller Erfahrung wird die Dünung im Lauf des Morgens zunehmen. Also gilt: „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“
Alles geht gut, und nach einer kleinen Wanderung auf dem Strandwall ostwärts gelangen wir in die Randzone der Kolonie. Die Emotionen gehen von begeistert bis ganz tief berührt; Augen werden feucht. Einmal hier stehen zu können!
Mit MS BREMEN zu den Königspinguinen: Die Kolonie vor uns umfasst rund 60.000 Brutpaare
Nach der letzten Schätzung umfasst die Kolonie vor uns rund 60.000 Brutpaare. Sie ist damit die zweitgrößte unter den 34 Kolonien Südgeorgiens. Die größte ist die in der St. Andrews Bay, sie umfasst 150.000 Brutpaare. An dritter Stelle liegt Gold Harbour mit 25.000 Brutpaaren.
Er ist der schönste aller Pinguine – der ein Meter große Königspinguin. „Oberseite blaugrau, Unterseite weiß, an Kopf und Kehle schwarz und orange gezeichnet“. Das kann sich sehen und fotografieren und filmen lassen! Mit ihm nah verwandt ist der Kaiserpinguin. Er ist mit 1,20 Metern Länge und 40 Kilogramm Gewicht der größte aller Pinguine. Am Kopf ist der Kaiser allerdings nicht so kräftig gefärbt wie der König.
Beide Arten legen nur ein einziges Ei, das auf den Füßen getragen und in einer Bauchtasche gewärmt wird. Die gesamte Entwicklung der jungen Könige dauert rund ein Jahr. Das bedeutet, dass die Jungen durch den Winter müssen. Beim Kaiser ist das anders: Dessen Zyklus dauert rund sieben Monate, deshalb verlegen die Vögel ihr Brutgeschäft in den antarktischen Winter. Wenn die Jungen dann mehr Futter brauchen, um zu wachsen, ist in der Antarktis Frühling. Zum Ende des Sommers sind die jungen Kaiser dann so kräftig, dass sie den bevorstehenden Winter gut überstehen können.
Was immer man an den Pinguinen beobachtet, sie sind vollendet an das Leben im Meer angepasste Vögel. Sie haben Stromlinienform, und vor allem haben sie kurze und breite Flügel, die nicht mehr zum Fliegen taugen, aber wie Flossen eingesetzt werden können. Alle Pinguine sind also flugunfähig. Geschadet hat ihnen das nicht, denn an den Nistplätzen der meisten Arten gibt es keine Raubtiere. Im Meer müssen die Vögel allerdings vor dem Seeleoparden und anderen Robben, vielleicht auch vor dem Schwertwal auf der Hut sein.
Auf der Jagd bleiben Pinguine meist 20 bis 30 Sekunden lang unter Wasser. Der Kaiserpinguin allerdings dehnt seine Jagd auf durchschnittlich zweieinhalb Minuten aus. Er kann aber bis zu 18 Minuten unter Wasser bleiben und bis zu 265 Meter tief tauchen. Meist fischen Pinguine jedoch in Tiefen von 20 bis 50 Metern. Es hängt ganz davon ab, wo die Vögel Nahrung finden. Die einen Pinguine fressen kleine, im Wasser schwebende Garnelen (Krill), die anderen jagen Fische und Tintenfische.
Mit MS BREMEN zu den Königspinguinen: Wir verlassen Südgeorgien und nähern uns dem Reich der drei Musketiere…
Nachdem sich die BREMEN von Südgeorgien verabschiedet hat, liegt das „Reich der drei Musketiere“ voraus. Damit sind die drei deutlich kleineren Pinguinarten gemeint – Eselspinguin, Kehlstreifpinguin und Adéliepinguin. Sie brüten im Bereich der Süd Orkney Inseln, der Südlichen Shetland Inseln und der Antarktischen Halbinsel. Sie haben einen recht langen Schwanz aus steifen Federn und tragen kleine Steinchen zu einem Hügel zusammen, um darauf auf zu brüten.
Um das noch zu erwähnen: Der kleinste unter den Pinguinen ist der Zwergpinguin. Er wird 40 Zentimeter lang und wiegt zwei bis drei Kilogramm. Seine Brutplätze liegen an der Südküste Australiens und an den Küsten Neuseelands. Und der am weitesten nördlich brütende Pinguin ist der Galapagospinguin. Er wird 50 Zentimeter groß und lebt auf den Galapagosinseln vor der Küste Ekuadors in Südamerika. Diese Inseln liegen genau auf dem Äquator. Auf der Nordhalbkugel fehlen Pinguine.
Reisen mit den Expeditionsschiffen von Hapag-Lloyd Cruises
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